Das Max-Rubner-Institut hat die Ergebnisse der Besonderen Ernte- und Qualtiätsermittlung für Brotgetreide veröffentlicht.
Die diesjährige Winterweizenernte in Deutschland weist insgesamt eine bessere Proteinqualität auf als im Vorjahr. Im Durchschnitt aller untersuchten Proben lag der Rohproteingehalt bei 12,2 % – ein Anstieg um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2024. Werte von 13 % und mehr wurden vor allem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen erreicht. Am unteren Ende liegt Nordrhein-Westfalen mit 10,4 %.
Auch die Proteinqualität zeigt sich verbessert: Der Sedimentationswert stieg von 38 ml auf 43 ml, die Klebergüte ist dehnbar und elastisch, und die auswaschbaren Klebermengen liegen bei 23,9 % (Vorjahr: 22,6 %).
Problematisch bleibt jedoch die Fallzahl als Indikator für Backfähigkeit. Im Bundesdurchschnitt sank sie auf 302 Sekunden (Vorjahr: 356 s). In Bayern, Brandenburg und Schleswig-Holstein wiesen mehr als 40 % der Proben Werte unter der geforderten Mindestfallzahl von 220 s auf – ein deutlicher Hinweis auf Witterungsschäden während der Ernte. Gleichzeitig stieg das Auswuchs-Vorkommen auf durchschnittlich 1,02 % (Vorjahr: 0,06 %).
Positiv hervorzuheben sind dagegen das Hektolitergewicht mit 76,9 kg/hl (Vorjahr: 75,4 kg/hl) sowie der geringere Anteil an Schmachtkorn (0,41 % gegenüber 0,81 %).
Roggen: Enzymaktiver, aber weniger Mutterkorn
Auch beim Roggen zeigen sich die Erntebedingungen: Die durchschnittliche Fallzahl liegt bei 235 Sekunden (Vorjahr: 280 s), was auf eine höhere Enzymaktivität hindeutet. Leichte Verschlechterungen gibt es beim Hektolitergewicht (73,1 kg/hl) und beim Schmachtkornanteil (2,5 %). Positiv ist das deutlich reduzierte Vorkommen von Mutterkornsklerotien: im Schnitt 0,09 % (Vorjahr: 0,14 %).
Weitere Details und Ergebnisse aus den laufenden Untersuchungen finden Sie im Zwischenbericht.