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Öle und Fette: Herstellungsmenge erstmals über fünf Millionen Tonnen, Selbstversorgungsgrad leicht gesunken
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Nach vorläufigen Zahlen der Versorgungsbilanz Öle und Fette des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) stieg die Herstellungsmenge pflanzlicher Öle und Fette 2024 erstmals seit der Wiedervereinigung auf über fünf Millionen Tonnen Rohöl (2023: 4,9 Mio. Tonnen). Rund 1,49 Millionen Tonnen stammten dabei aus inländischen Saaten wie Raps, Sonnenblumenkernen, Sojabohnen und anderen Ölsaaten (2023: 1,48 Mio. Tonnen). Der Selbstversorgungsgrad mit pflanzlichen Ölen und Fetten insgesamt lag 2024 bei 25 Prozent (2023: 26 Prozent).

Bei Rapsöl ist der Selbstversorgungsgrad 2024 im Vergleich zum Vorjahr gleichgeblieben (44 Prozent). Bei Sonnenblumenöl konnte 2024 der Bedarf zu zehn Prozent aus inländischen Saaten gedeckt werden. Damit lag der Selbstversorgungsgrad bei Sonnenblumenöl nach einem Rekord von 15 Prozent im Jahr 2023 wieder auf dem Niveau von 2022. Gründe für den höheren Selbstversorgungsgrad damals könnten die höhere Sonnenblumenernte in 2023 sowie das zurückhaltende Konsumverhalten der Verbraucher aufgrund hoher Sonnenblumenölpreise gewesen sein. Dieser reduzierte sich, was 2024 wiederum zu einem höheren Bedarf (Inlandsverwendung) beigetragen haben könnte.

Die wichtigsten Lieferländer für Sonnenblumenöl waren 2024 die Niederlande (31 Prozent), die Ukraine (26 Prozent) und Ungarn (24 Prozent). Es ist jedoch anzunehmen, dass über den Rotterdamer Hafen eine erhebliche Menge aus Drittstaaten wie beispielsweise der Ukraine nach Deutschland weiterverschifft wurde.

Inlandsverwendung steigt um knapp vier Prozent
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 3,2 Millionen Tonnen Pflanzenöle importiert (-1 Prozent) und rund 2,3 Millionen Tonnen exportiert (-8 Prozent). Insgesamt standen damit 2024 rund 5,9 Millionen Tonnen pflanzliche Öle und Fette für die inländische Verwendung zur Verfügung – ein Plus von knapp vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr und seit 2014 der höchste Wert. Davon wurden 66 Prozent industriell verwertet (Biodiesel, oleo-chemische Produkte beispielsweise für Pharmazie und Kosmetik sowie Hydraulik- und Schmieröle), 27 Prozent gingen als Nahrungsöle und -fette in die menschliche Ernährung und sieben Prozent als Futteröle ins Mischfutter.