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Monatsbericht Januar 2022: Uneinheitliche Rapspreisentwicklung, Marktteilnehmer kehren an den Rapsschrotmarkt zurück, Schwankende Marktpreise
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Uneinheitliche Rapspreisentwicklung 

Ölmühlen schwenken spätestens im zweiten Quartal 2022 auf Raps aus Australien um. Die Versorgungslage hat sich deutlich entspannt und für weitere Preisabschläge beim Raps gesorgt. Die Forderungen schwanken im Tagesgeschäft aber stark. Dagegen wird die Ernte 2022 weiterhin mit hohen Preisen in Vorkontrakten bedacht. In Paris ging es bis zur Mitte des aktuellen Monats immer weiter nach oben, so dass die Marke von 830 EUR/t mit 828 EUR/t für den Februarkontrakt fast erreicht wurde. Mit dem Beginn der zweiten Januarhälfte brachen die Rapspreise jedoch ein. Im Tagesgeschäft herrscht teilweise Orientierungslosigkeit. Preisnennungen verloren rasch ihren Wert, es gabt eine große Preisvolatilität mit Tendenz nach unten. Es wurde von einer reichlichen neuen Verfügbarkeit von Lieferungen aus Australien ausgegangen. Die Versorgungslage wird sich bald wesentlich entspannen. Verarbeiter zeigten kaum noch Bedarf an Lieferungen im 1. Quartal dieses Jahres, sondern warten erst einmal ab und nutzen die Vorräte und Vertragspartien. Sie sind dazu auch aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, da Biokraftstoffe deutlich günstiger geworden sind. Die Momentaufnahme bleibt weiterhin ohne große Auswirkung auf die Erlöse hiesiger Landwirte, die längst fast alles verkauft haben, und das auch ohne Effekt auf die Vorkontrakte für die neue Ernte. Die hatte der Markt einerseits schon vielfach auf einem hohen Preisniveau zustande kommen lassen. Andererseits hielten sich die Kontraktpreisgebote auch in der zweiten Januarhälfte auf dem hohen Preisniveau bzw. stiegen zum Teil auch noch an. Gut spiegelt sich das im Augusttermin am Pariser Terminmarkt wider, der erst zum Ende des aktuellen Monats mit 608 EUR/t einen neuen Höchstwert erreicht hatte. Vorkontraktpreise für die neue Ernte reichten auch schon fast an die 600er Marke heran.

Marktteilnehmer kehren an den Rapsschrotmarkt zurück

Zum Jahresbeginn können die Preise für Rapsschrot ihr Vormonatsniveau nicht halten. Mit durchschnittlich 375 EUR/t ab Werk liegen sie rund 13 EUR/t darunter. Die fallenden Preise beleben das Kaufinteresse, denn Bedarf ist vorhanden. Der wurde aufgrund der hohen Forderungen nur aufs nötigste gedeckt, so dass jetzt erste Lücken geschlossen werden. Besonders Ware ab Mai wird nachgefragt, viele Abnehmer fragen aber auch schon für Rapsschrot der nächsten Saison an. Obwohl die Forderungen für vordere Partien deutlich zurückgegangen sind, lassen sich hier jedoch nur wenig Abnehmer finden. Hingegen verteuert sich konventionelles Sojaschrot gegenüber dem vorangegangenen Monat kräftig um durchschnittlich knapp 74 EUR/t. Die Forderungen für GVO-freie Partien tendieren ebenfalls preisfest. Während man für 48er Partien rund 16 EUR/t mehr zahlen muss, werden für 45,5er Partien 34 EUR/t mehr als noch im Dezember 2021 verlangt, denn die südamerikanischen Wetterprobleme mit Trockenheit und steigender Hitze lassen die Hoffnungen auf eine reichliche Ernte in Brasilien und Argentinien schwinden.

Schwankende Marktpreise

Während bisher vor allem Bullenargumente den Rapspreis in die Höhe getrieben hatten, werden die nächsten Wochen eher von Offerten aus Australien und anderen Herkünften auf der Südhalbkugel geprägt werden bzw. den Käufern ein Argument für ein Entgegenkommen der Forderungen geben. Allerdings gibt es in Europa nicht mehr allzu viel zu verkaufen, so dass sich die Anbieterseite vom Markt zurückziehen kann, ohne ein zu großes Risiko einzugehen. Mal könnten so die Bullen und mal die Bären obsiegen und die Preise mal steigen und mal sinken. Langfristig wird ein weiterhin hohes Preisniveau gesehen, vor allem auch für die kommende Ernte, was weiterhin zu entsprechenden Vertragsabschlüssen führt. Damit scheint sichergestellt, dass es im Februar keine großen Verluste am Markt geben wird aber eben Schwankungen der Preise