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Monatsbericht Dezember 2021: Rapssaatpreise finden keine Decke, Schrotpreise ziehen zum Jahresende nochmal an, Preise bewegen sich weiter nach oben
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Rapssaatpreise finden keine Decke

Auch kurz vor Weihnachten treiben die bullischen Meldungen aus verschiedenen Segmenten der Märkte für Agrarerzeugnisse die Terminkurse für Raps vor sich her und ziehen damit auch die Saatenpreise immer weiter nach oben. Wo das Ganze ein Ende findet, bleibt offen, wann scheint dagegen mit der Ernte 2022 absehbar. Zur äußerst knappen Versorgungsbilanz bei Raps für die Ernte 2021 dies- und jenseits des Atlantiks gesellten sich zuletzt steigende Preise im Sojakomplex. In Winnipeg hat der Kurs für den Januarkontrakt für Canola zwar weiterhin ein sehr hohes Niveau, einzig dort ist der Preis im Dezember mit durchschnittlich 700 EUR/t aber deutlich niedriger als die Anfang November erreichte Spitze von über 740 EUR/t. In Paris ging es im Verlauf des aktuellen Monats dagegen immer weiter nach oben, so dass die Marke von 740 EUR/t mit aktuell 738 EUR/t für den Februarkontrakt fast erreicht ist. Derzeit sinken aber die Handelsaktivitäten deutlich, wie das vor Weihnachten eigentlich immer üblich ist. Rapssaaten werden an der Produktenbörse in Hamburg indessen schon über 740 EUR/t notiert, wenn es um Lieferungen Anfang 2022 geht. Kurse für kurzfristige Lieferungen lagen mitunter noch etwas darunter. Deutlich teurer wird es dann weiter südlich im Inland an Marktplätzen wie Mannheim, Neuss oder Straubing. Als Verkäufer am Markt sind Landwirte trotz dieser Höhenflüge nicht mehr, es gibt sowieso kaum noch etwas zu verkaufen. Dagegen wird eher Interesse an Vereinbarungen für die kommende Ernte geweckt. Das umso mehr, als das noch sehr attraktive Bewertungen vorherrschen bei gleichzeitig zunehmenden Hinweisen auf eine möglicherweise deutlich bessere Marktversorgung. Zumindest lassen die Ende Dezember veröffentlichten Bestätigungen von Flächenausdehnungen beispielsweise in Frankreich oder in Großbritannien aus Käufersicht darauf hoffen. 

Schrotpreise ziehen zum Jahresende nochmal an  

Rapsschrot konnte zum Jahresende noch einmal anziehen und liegt mit durchschnittlich 335 EUR/t ab Werk rund 22 EUR/t über Vormonatslinie. Immer noch sind Logistikprobleme die Regel. Pünktliche Abholung und Lieferung an den Kunden kann nicht gewährleistet werden. Außerdem haben Marktteilnehmer kurz vor den Feiertagen mit dem Jahr 2021 bereits abgeschlossen, so dass kaum noch Neugeschäft stattfindet, lediglich für ab 2022 wird hin und wieder etwas Papiergeschäft getätigt, lebhafte Handelsaktivität ist aber nicht zu erkennen.
Hingegen kann konventionelles Sojaschrot das Vormonatsniveau nicht halten und verliert im Schnitt 15 EUR/t. Indes tendieren GVO-freie Partien preisfest, während sich 48er Partien um rund 9 EUR/t verteuern, gewinnen 45,5er Partien knapp 6 EUR/t gegenüber November. Die südamerikanischen Witterungsbedingungen bleiben weiterhin im Fokus der Marktteilnehmer, die Prognosen von ausbleibenden Regenfällen und steigender Hitze lassen jedoch die Hoffnung auf eine üppige Ernte etwas schwinden. Auch für Sojaschrot findet so gut wie kein Neugeschäft statt, wenn dann ab Februar 2022.

Preise bewegen sich weiter nach oben

Am sehr knappen Angebot der Ernte 2021 kann sich nichts ändern. Erst zur Ernte 22 werden die Karten neu gemischt. Zufuhren aus dem Ausland müssen weiterhin einiges an Rohstoff bringen. Da die Produkte gefragt sind, dürfte die Nachfrage stabil bleiben, wobei die bekannten Logistikprobleme deren zeit- und mengengerechte Bedienung immer noch eine Herausforderung sein lässt. Die Preise ziehen womöglich noch etwas nach oben, bisher fanden sie keine Decke. Das Interesse an Vorkontrakte für 2022er Ware dürfte im Januar nach der Festtagspause erwachen. Noch gibt es dafür gute Konditionen bei gleichzeitig steigender Hoffnung auf eine deutlich bessere Versorgung aufgrund von Anbauzuwachs.