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Monatsbericht Dezember 2020: Das Ende der Hausse am Rapsmarkt? / Ölschrotpreise auf mehrjährigen Höchstständen / Stetige Umsätze mit Rapsschrot trotz hohem Preisniveau
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In der ersten Januarhälfte 2021 legten die Rapspreise in Deutschland mit kräftiger Unterstützung vom Terminmarkt in großen Schritten zu. Das beflügelte die Verkaufsbereitschaft, zumindest für die noch vorhandenen Restmengen der Ernte 2020. Die meisten Erzeugerlager waren im Januar aber schon weit geräumt, da in der Regel bereits die hohen Preisniveaus im November umfangreich zur Rapsvermarktung genutzt worden waren. So war die Marktlage in der ersten Januarhälfte von hohen Preisen aber geringen Geschäftsaktivitäten gekennzeichnet. 

Ab der Monatsmitte begann sich der Markt zu wandeln. Die Unterstützung vom Terminmarkt ließ nach und die Kassapreise stiegen kaum noch weiter an. Das Niveau blieb zwar hoch, doch es deutete sich das Erreichen eines Plateaus an. Ende Januar kam es dann zu einem leichten Preisrückgang am deutschen Kassamarkt von 412 auf 411 EUR/t innerhalb einer Woche. Je nach Region fielen die Rückgänge aber auch deutlicher aus. Das galt für den Osten Niedersachsens sowie für Hessen, wo gegenüber der Vorwoche jeweils mehr als 10 EUR/t abgegeben wurden. 

Den Markt versetzte der Preisrückgang Ende Januar in den Ruhemodus. Zwar wurde seit den ersten deutlichen Preissteigerungen im November 2020 ohnehin nicht mehr viel verkauft, nicht mangels Interesses, sondern aufgrund der weiter als üblich vorangeschrittenen Lagerräumung. Doch in der dritten Kalenderwoche waren auf dem erreichten hohen Preisniveau immerhin noch Restmengen vermarktet worden, in Torschusspanik sozusagen, bevor die Preise den Rückwärtsgang einlegen. Dafür wurde in der vierten Kalenderwoche offenbar mehr Raps ex Ernte 2021 gehandelt. Nachfrage war vorhanden, Abgabebereitschaft ebenfalls, was die Preise auf 380,50 EUR/t stabilisierte. 
Die kommende Ernte wurde aber nicht erst Ende Januar zum Thema. Die Verkäufe waren bereits im November 2020 aufgelebt. Der Vermarktungsstand ist höher als üblich, vielerorts sind schon mindestens 20 % der Ernte 2021 unter Vertrag. 

Ölschrotpreise auf mehrjährigen Höchstständen 

Zum Jahresstart haben die Ölschrotpreise kräftig zugelegt. Rapsschrot kostete im Januar mit 303 rund 36 EUR/ mehr als im Vormonat. Bei Sojaschrot sind die Preiszuschläge noch stärker: Für Sojaschrot mit 49 % ProFett-Gehalt wurden mit 464 rund 51 EUR/t mehr verlangt, 44er Ware verteuerte sich um 55 auf 437 EUR/t. Unterstützung kommt vor allem von den festen Sojabohnenkursen in Chicago. Die haben sich in den vergangenen vier Wochen um umgerechnet 23 auf 417 EUR/t befestigt. Besonders die Sorge um eine knappe Versorgung gibt Auftrieb, außerdem der USDA-Bericht, der in der zweiten Kalenderwoche veröffentlicht wurde. Darin hatte das US-Landwirtschaftsministerium deutliche Kürzungen bei Soja vorgenommen. 

Stetige Umsätze mit Rapsschrot trotz hohem Preisniveau 

Die Geschäfte mit Rapsschrot liefen auf den vorderen Terminen im Januar zwar nicht lebhaft, aber immerhin stetig. Aufgrund des hohen Preisniveaus deckten sich die Mischfutterhersteller in den ersten drei Januarwochen aber überwiegend auf den vorderen Positionen ein. In der vierten Januarwoche meldeten Marktbeteiligte dann auch Kaufanfragen für Mai bis Juni. Angesichts deutlicher Preisabschläge gegenüber Rapsschrot zur sofortigen Lieferung war das aber nicht überraschend.