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Marktbericht KW 50 / 2023
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Die Berg- und Talfahrt der Pariser Rapsnotierungen setzte sich auch in der laufenden Handelswoche fort. So legte der Fronttermin Februar 24 zwar alleine binnen drei Börsentagen rund 10 EUR/t zu, verzeichnete zuletzt aber auch einen Tagesverlust von fast 7 EUR/t. Am 12.12.2023 schloss der Rapskurs bei 439 EUR/t und damit dennoch rund 5,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch der August-24-Kontrakt schloss mit 441,75 rund 4,50 EUR/t niedriger. Richtungsweisende Impulse kommen dabei, wie bereits in den Vorwochen, von den US-Sojabohnen. Mit dem Minus in Paris wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe zurückgenommen. So sind franko Niederrhein aktuell 447 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Januar möglich und damit bei stabilem Aufgeld 5 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Anders Partien franko Hamburg, hier verharren die Forderungen bei deutlich angehobener Prämie (+5) auf dem Vorwochenniveau von 441 EUR/t. Für Partien der Ernte 2024 werden bis zu 440 EUR/t in Aussicht gestellt. Umsatz steht hier jedoch auch weiterhin nicht dahinter. So bleibt es am Rapsmarkt anhaltend ruhig. Vereinzelt werden vorne noch kleinere Lücken gestopft, von einem belebten Handel kann allerdings bei weitem nicht gesprochen werden. So kehrt Mitte Dezember bereits vorweihnachtliche Ruhe ein. Die Preisentwicklung am Kassamarkt widersetzt sich in der 50. KW jedoch den Vorgaben aus Paris. So werden auf Erzeugerstufe aktuell im Bundesdurchschnitt 408,70 EUR/t genannt, marginal mehr als die 407,70 EUR/t der Vorwoche. Die Spanne hat sich mit 345-435 EUR/t nahezu kaum verändert. Von Verarbeiterseite besteht auch weiterhin kaum Kaufinteresse. Für die Zeit von Weihnachten bis Neujahr scheint bereits gut vorgesorgt zu sein. So bleibt es weitgehend ruhig am physischen Markt. Langfristige Kontrakte werden abgewickelt. In der Hoffnung auf Preissteigerungen wird die Vermarktung der Ernte 2023 ins kommende Jahr geschoben.

Am heimischen Rapsschrotmarkt setzt sich die feste Preistendenz fort. Vor diesem Hintergrund wurden am 12.12.2023 für Partien zur Lieferung ab 24. Januar 326 EUR/t notiert, rund 14 EUR/t mehr als eine Woche zuvor. Prompte Ware wurde am 11.12.23 mit 360 EUR/t bewertet, rund 32 EUR/t mehr als eine Woche zuvor. Die Anzahl der Abschlüsse ist in den letzten Tagen zurückgegangen, die Preise bleiben aber auf hohem Niveau. Besonders prompte Ware zur Lieferung im Dezember ist deutlich knapper und für einzelne LKW wurden am Niederrhein wohl bis zu 400 EUR/t gefordert. Wer noch dringend Partien für dieses Jahr benötigt, muss derzeit deutlich tiefer in die Tasche greifen. Sojaschrot tendiert dagegen uneinheitlich. Nach einer turbulenten Woche werden konventionelle Partien mit 44 % Fett im Schnitt am 12.12.2023 für 505 EUR/t angeboten, ein deutliches Minus von 39 EUR/t gegenüber der Vorwoche. Gentechnikfreie Ware legte dagegen im Vergleich zur Vorwoche um 28 EUR/t auf 595 EUR/t zu. Während die Wetterkapriolen in den brasilianischen Anbaugebieten die Preise stützten, drückte die nachlassende Nachfrage nach konventionellen Partien auf die Preise.

Am heimischen Rapsölmarkt bleiben die Preise auf Wochensicht nahezu unverändert. So werden aktuell fob deutscher Mühle rund 907 EUR/t in Aussicht gestellt und damit 3 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Größer fällt indes die Preiskorrektur für Partien fob Niederlande aus. Mit 893 EUR/t sind hier zur Lieferung ab Februar rund 15 EUR/t weniger möglich. Damit folgen die Gebote den zuletzt schwachen Impulsen vom Terminmarkt, immerhin verzeichnete der Fronttermin Raps jüngst einen Tagesverlust von 7 EUR/t. Seitens des Lebensmitteleinzelhandels bleibt die Nachfrage, insbesondere auf hinteren Lieferpositionen, belebt. Die aktuellen Raffinatsaufschläge bleiben mit 80 EUR/t zwar auf Vorwochenniveau, nach Einschätzung des Handels dürften Partien oftmals allerdings auch höherpreisig offeriert werden.