Standen die Zeichen zum Ende der 44. KW noch auf Kursbefestigung, konnten die Pariser Rapsnotierungen zum Wochenstart ihr Niveau nicht halten. Dabei ist jedoch auch der Wechsel des Fronttermins zu beachten. So schloss der Februar-25-Kontrakt am 05.11.2024 bei 511,75 EUR/t, rund 3,25 EUR/t niedriger. Gedämpft wurde das Minus durch das knappe Angebot an Sonnenblumenkernen in der laufenden Saison. Neben der kleineren Rapsernte dürfte dies das Ölsaatenangebot merklich limitieren. Mit dem Minus in Paris ging es auch auf Großhandelsebene abwärts. Franko Hamburg waren zur Lieferung ab März mit 517 rund 3 EUR/t weniger möglich. Franko Niederrhein waren bei leicht angehobener Prämie (+1) mit 526 rund 2 EUR/t weniger im Gespräch. Für Partien der Ernte 2025 wurden bis zu 473 EUR/t in Aussicht gestellt. Umsätze standen hier weiterhin nicht dahinter. Daran dürfte sich nach Einschätzung des Marktes auch im ersten Halbjahr 2025 nichts ändern. Einige Ölmühlen haben mittlerweile auf Soja-Crush umgestellt oder die Produktion gedrosselt, denn die Rapsverarbeitung lohnt sich für viele nicht. Entgegen den rückläufigen Impulsen seitens des Terminmarkts kletterten die Erzeugerpreise weiter aufwärts. So werden im Mittel mit 481,40 EUR/t für Partien der Ernte 2024 knapp 6 EUR/t mehr aufgerufen als noch in der Vorwoche. Etwas weniger deutlich fiel das Plus für Partien der Ernte 2025 aus. Mit 449,20 (422-492) EUR/t waren hier rund 3,30 EUR/t mehr im Gespräch. Nennenswerte Umsätze kamen jedoch kaum zustande. Von Erzeugerseite wurde hin und wieder Raps der Ernte 24 verkauft, teils zur Liquiditätssicherung. Ölmühlen konnten ihren Bedarf ohnehin bereits bis zum Jahresende decken. Kaufinteresse wurde vereinzelt lediglich für Partien im 1. Quartal 2025 signalisiert. Die kommende Ernte war dabei kaum ein Thema.
Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt konnten in der zurückliegenden Berichtswoche zulegen. Am 05.11.2024 wurden im Bundesdurchschnitt 266 EUR/t gefordert, ein Plus auf Wochensicht von 10 EUR/t. Die Folgetermine tendierten zum Teil deutlich fester. Gestützt wurden die Preise von den zuletzt gestiegenen Rapsnotierungen in Paris. Zudem war das Angebot bundesweit knapp. Mühlen waren als Verkäufer für prompte Ware kaum noch aktiv, so dass Partien vorrangig aus zweiter Hand beschafft werden mussten. Auch bei Kontrakten für Lieferungen ab 2025 zeigten die Mühlen nur geringes Interesse an Abschlüssen. Teilweise wurden laut Marktteilnehmern Abwehrpreise genannt. Ausschlaggebend hierfür dürfte das geringe Aufkommen sein, da angesichts der aktuellen Entwicklung auf dem Biokraftstoffmarkt zumindest einige Mühlen ihre Produktion drosseln. Die Nachfrage seitens der Mischfutterhersteller hat sich indes etwas belebt. Besonders die Deckung des sofortigen Bedarfs und zum Schließen einiger Lücken stand im Fokus. Am heimischen Sojaschrotmarkt ging es ruhig zu, wobei die Preise sich uneinheitlich entwickelten. So wurden im am 05.11.2024 im Schnitt für konventionelle Partien mit 44 % ProFett 333 EUR/t verlangt, ein Plus auf Wochensicht von 1 EUR/t. Dabei profitierten die Preise von den zuletzt etwas festeren Rohstoffnotierungen. Begrenzt wurden die Gewinne durch die Aussicht auf ein üppiges globales Angebot, was die Preise hierzulande unter Druck setzte. Eine große US-Ernte sowie die Erwartung auf mehr Soja aus Südamerika bei den kommenden Ernten 2025 überschatteten etwaige Angebotssorgen, die sich aus einem kleineren Ernten in der EU heraus ergaben. GVO-frei Partien tendierten dagegen deutlich schwächer rund verloren im Vergleich zur Vorwoche um fast 26 EUR/t an Wert.
Die Forderungen für Rapsöl drehen ins Plus. So werden mit 1.085 EUR/t rund 90 EUR/t mehr aufgerufen als noch in der Woche zuvor. Dabei gilt es jedoch auch den Wechsel der Lieferparität zu beachten. Auch fob Niederlande geht es aufwärts. Hier fällt das Plus für Partien zur Lieferung ab November mit 5 auf
1.130 EUR/t weniger deutlich aus. Angesichts der deutlichen Preissteigerungen bleibt die Handelsaktivität weiterhin gering, ohnehin bietet das aktuelle Niveau kaum Anreiz zum Kauf. Der Lebensmitteleinzelhandel hat seinen Bedarf im laufenden Jahr bereits weitestgehend gedeckt. Auch der Energiesektor agiert weiterhin zurückhaltend. Vereinzelt wurden zwar kleinere Mengen zur Lieferung ab November angefragt, Umsatz kam jedoch nicht zustande. Dafür stimmen die Preisvorstellungen nicht überein. Hinzu kommt die anhaltend verhaltene Nachfrage nach Biodiesel, welche das Kaufinteresse der Beimischer nach Rapsöl limitiert. So findet das ausreichende Angebot, insbesondere an rohem Öl, auf vorderen Lieferpositionen weiterhin kaum Abnehmer. Vor diesem Hintergrund dürfte das Jahr 2025 mit Überhängen starten.
Marktbericht KW 45 / 2024
Marktbericht KW 45 / 2024
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