An der Pariser Börse ging es zuletzt kräftig abwärts. So büßte der bald auslaufende Fronttermin November allein binnen den zurückliegenden drei Handelstagen knapp 13 EUR/t ein. Auf Wochensicht werden dennoch, angesichts zwischenzeitlicher Tagesgewinne von bis zu 14,25 EUR/t, am 30.10.2023 mit 398,75 rund 7,50 EUR/t mehr notiert. Auch der August-24-Kontrakt kann sich befestigen, wenn auch etwas weniger deutlich. So schloss dieser mit 440,75 rund 4 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Im Fokus der Kursbewegung stand dabei insbesondere die Entwicklung der US-Sojanotierungen, welche zuletzt deutlich schwächer tendierten, denn die Ernte in den Vereinigten Staaten befindet sich auf der Zielgeraden, auch die Aussaat in Brasilien schreitet weiter voran. Hinzu kamen rückläufige Rohölnotierungen, welche den EU-Raps ebenfalls nach unten zogen.
Auf Großhandelsebene sind am 31.10.2023 bis zu 405 EUR/t franko Niederrhein zur Lieferung ab November möglich und damit bei unverändertem Aufgeld 8 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Hamburg, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 8 auf 392 EUR/t verteuern.
Am heimischen Rapsmarkt herrscht auch weiterhin Flaute. Dabei ist das Handelsinteresse auf beiden Seiten des Marktes nicht besonders hoch. Ölmühlen verweisen auf ihre gute Deckung und agieren vorerst zurückhaltend. Wenn Bedarf besteht, wird dieser auch weiterhin mit preisgünstigeren Partien aus dem Baltikum oder der Ukraine gedeckt. Auch die Abgabebereitschaft der Erzeuger bleibt angesichts des anhaltend niedrigen Preisniveaus gering. In der Hoffnung auf erneute Preissteigerungen wird mit der Vermarktung weiterhin abgewartet. Mit dem Plus in Paris wurden die Gebote zwar um knapp 6 EUR/t angehoben, bleiben mit den aktuell 388,20 (345-417,50) EUR/t im Bundesdurchschnitt aber weiterhin unter der Linie von 400 EUR/t. Häufig befindet sich zu diesem Zeitpunkt im Jahr nur noch ein Viertel bis ein Drittel der Ernte unverkauft in Erzeugerhand, das dürfte aktuell jedoch anders aussehen.
Am heimischen Sojaschrotmarkt ging es zuletzt aufwärts. Konventionelle Partien mit 44 % ProFett verzeichneten ein Plus von rund 26 auf 535 EUR/t. Partien mit 48 % ProFett rangieren mit 563 ebenfalls rund 26 EUR/t über Vorwochenlinie. Stützend wirkt dabei in erster Linie die feste Preistendenz auf internationaler Ebene. So zogen die US-Notierungen aufgrund der regen Nachfrage deutlich an. Dabei profitierten diese von dem kleinen Angebot aus Argentinien. Das südamerikanische Land hat derzeit große Schwierigkeiten, nach der kleinen Sojabohnenernte die Kapazitäten der Mühlen auszulasten. In der Folge eröffnet dies den US-Partien gute Chancen in Destinationen, die normalerweise argentinische Ware beziehen. Zudem wurde die Kurse durch die rege Nachfrage Chinas sowie die dort gesunkenen Sojabohnenbestände gestützt. Am heimischen Markt selbst verläuft der Handel angesichts der Feiertage in ruhigen Bahnen. GVO-freie Partien werden aktuell im Schnitt mit 560 EUR/t bewertet, ein Plus im Vergleich zur Vorwoche von rund 24 EUR/t. Die Preise am heimischen Ölschrotmarkt legten zuletzt weiter zu. Im Bundesdurchschnitt wurden prompte Rapsschrotpartien am 30.10.2023 mit 279 EUR/t bewertet, ein Plus von rund 5 EUR/t auf Wochensicht.
Die Preise am heimischen Rapsölmarkt konnten sich in der laufenden Handelswoche weiter befestigen. So werden aktuell für Partien zur Lieferung ab November fob deutscher Mühle rund 947 EUR/t in Aussicht gestellt, während in der Woche zuvor noch 943 EUR/t im Gespräch waren. Die zuletzt rückläufigen Rohstoffnotierungen konnten damit keine Wirkung entfalten. Preisunterstützung bringt die langsam auflebende Nachfrage der Biodieselhersteller für rohes Rapsöl, nachdem die Umstellung auf die kältestabile Winterware ab dem 01.10. verpflichtend wurde. Insgesamt bleibt es am heimischen Markt jedoch angesichts der zwei aufeinander folgenden Feiertage ruhig.