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Marktbericht KW 41 / 2021
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Rekorde von Preisaufschlägen an einem Tag und absolutem Kassapreis in der vergangenen Woche läuteten wohl das Ende, der bis zuletzt anhaltenden Preisrally sowohl am Kassamarkt aber auch am Terminmarkt ein. Spitzengebote lagen in der Vorwoche bei 666 EUR/t frei Erfasserlager. Dazu war allerdings kaum Ware zu mobilisieren. Wie üblich in einer Hausse verstärkt sich die Spekulation noch, bis der Markt beginnt, wieder abzukühlen. Jetzt setzt zumindest eine Konsolidierung ein, der aber nicht unbedingt ein nennenswerter Angebotszuwachs folgen muss, da vor allem im Osten immer noch viele Erzeuger mit der Aussaat und anderen Feldarbeiten beschäftigt sind und ein guter Teil der Ernte sowieso längst verkauft ist. Die Preise blieben bisher auch noch so hoch, dass in Ruhe abgewartet werden kann. In die Nähe von 600 EUR/t kommt der Kurs noch nicht. Außerdem hat sich an der Vermutung nichts geändert, dass Raps in der zweiten Wirtschaftsjahreshälfte noch sehr knapp werden könnte. Darauf wird am Terminmarkt spekuliert, der womöglich am Dienstag ein Zwischentief erreicht hatte, von dem aus es wieder ganz leicht nach oben ging.  

Die Forderungen für Rapsschrot am hiesigen Kassamarkt änderten in den vergangenen Handelstagen die Richtung und gaben nach. Impulse dazu kamen von schwachen Terminmarknotierungen. So wurden am 12.10.21 in Deutschland ex Mühle 288 EUR/t für promptes Rapsschrot genannt. Damit verzeichnen die For-derungen im Vorwochenvergleich ein trotz des jüngsten Rückgangs ein Plus von 9 EUR/t. Zum Ende der 40. KW konnten Spitzenwerte von 294 EUR/t erreicht werden. Indes bleibt das Angebot weiterhin regional be-grenzt und steht einem geringen Kaufinteresse gegenüber. Angesichts des jüngsten Rückgangs agieren Käufer zurückhaltend und warten weitere Preisnachlässe ab. Der Kursverlauf für Sojaschrot zeigt einen ähnlichen Verlauf, wenn auch mit einem deutlich stärkeren Anstieg zum Ende der vorangegangenen Handelswoche. Auslöser für die kräftige Preiserhöhung auf einen Höchstwert von 431 EUR/t für 48er und 406 EUR/t für 44er Partien, waren steigenden Energiepreise. Diese erhöhten die Frachtkosten und reduzierten die Margen der Produzenten deutlich, weshalb Erzeuger die Forderungen stark anzogen. Schwache Terminmarktnotierungen an der Börse in Chicago beendeten die Aufwärtsbewegung jedoch zu Beginn der laufenden Handelswoche. Die fortschreitende US-Ernte sowie Berichte über höhere Erträge bedingten den Rückgang der Sojabohnenkurse auf den tiefsten Stand seit 10 Monaten. So wurden am 12.10.21 im Schnitt 390 EUR/t für Partien 44er Sojaschrot zur Lieferung ab Oktober genannt und damit, trotz des jüngsten Verlusts, rund 17 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Auch 48er Ware verzeichnet ein deutliches Plus von 17 auf 417 EUR/t. GVO-freies Sojaschrot verteuert sich ebenfalls. Gegenüber Vorwoche gewinnt prompte europäische Ware fob Brake 45,5 % ProFett mit 644 rund 6 EUR/t. Offerten zur Lieferung ab November werden weiterhin nicht genannt.  

Genau wie die Saatenpreise gaben zu Beginn dieser Woche auch die Kurse für Rapsöl nach. Zu den erreichten Forderungen waren kaum noch Käufer zu finden. Die haben teils auch noch andere Probleme in der Logistik oder in der Weiterverarbeitung aufgrund von fehlenden Katalysatoren. Vorübergehende Kaufzurückhaltung wird aber nichts an den allgemeinen Knappheiten ändern und so wird Rapsöl im weiteren Verlauf wohl nicht wesentlich günstiger. Da sind die Abschläge beim Sojaöl doch deutlich spürbarer. Bohnen erreichten in Chicago zu Beginn dieser Woche ein 10-Monatstief, da ein größeres US-Angebot angenommen wurde.