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Marktbericht KW 38 / 2023
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In Paris geht es in der laufenden Handelswoche Auf und Ab. Verzeichneten die Rapsnotierungen in der 37. KW noch Tagesgewinne von bis zu 15 EUR/t, ging es zuletzt bis zu 11,50 EUR/t bergab. Auf Wochensicht konnte sich der Fronttermin November dennoch befestigen und schloss am 19.09.2023 mit 440,25 rund 9 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Der August-24-Kontrakt konnte sich um 11 auf 464 EUR/t befestigen. Im Fokus der Kursbewegung stand dabei unter anderem der Anstieg der Rohölnotierungen, welche zwischenzeitlich sogar den höchsten Stand seit Anfang November 22 erreichten. Druck kam demgegenüber von den regen EU-Importen, insbesondere aus der Ukraine und dem Baltikum. Partien osteuropäischer Herkunft werden deutlich preisgünstiger offeriert und profitieren daher von einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit. In den kommenden Wochen dürfte die Nachfrage jedoch etwas abflachen, denn die EU-Lager sind reichlich mit Importraps gefüllt. Auf Großhandelsstufe wurden die Gebote für Raps mit dem Plus in Paris ebenfalls angehoben. So sind franko Niederrhein am 20.09.2023 bei angehobener Prämie bis zu 442 EUR/t für Partien der Ernte 23 möglich und damit 13 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Hamburg, welche sich auf Wochensicht um 10 auf 432 EUR/t verteuern. Für Raps der Ernte 24 sind aktuell bis zu 462 EUR/t franko Niederrhein im Gespräch. Entgegen der festeren Tendenz am Terminmarkt wurden die Preise für Raps auf Erzeugerstufe zuletzt zurückgenommen. Im Bundesdurchschnitt werden in der 38. KW rund 396,30 EUR/t für Raps der Ernte 2023 verlangt und damit 9,30 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne zwischen 368-418 EUR/t. Der Handel am deutschen Rapsmarkt ruht indes auch weiterhin. Bei dem anhaltenden niedrigen Preisniveau warten Erzeuger auch weiterhin mit der Vermarktung der Ernte 23 ab. Wenn verkauft wird, dann lediglich aus Liquiditätsgründen oder Platzmangel. Ohnehin bleibt auch die Nachfrage gering. Ölmühlen scheinen ihren Bedarf bereits gedeckt zu haben. Indes sind die Rapsbestände regional gut aufgelaufen.

Am heimischen Rapsschrotmarkt gingen die Preise in der zurückliegenden Handelswoche moderat zurück. Im Bundesdurchschnitt wurden prompte Partien am 19.09.2023 mit rund 277 EUR/t bewertet, ein Minus von 2 EUR/t. Ein überraschend geringer Abschlag angesichts der Tatsache, dass seitens der Käufer kaum Interesse besteht und das Angebot im Bundesgebiet alles andere als knapp ist. Lediglich im Osten wird verstärkt physische Ware abgerufen. Zusätzlichen Druck übt nach der abgeschlossenen Rapsernte 2023 das umfangreiche Rohstoffangebot am Markt aus. Des Weiteren wird das heimische Angebot durch rege Importe aus der Ukraine und dem Baltikum ergänzt. Sowohl konventionelles als auch GVO-freies Sojaschrot tendierte dagegen deutlich schwächer. Für prompte konventionelle Partien mit 44 % ProFett wurden jüngst im Schnitt 472 EUR/t gefordert, rund 11 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. 48er-Partien wurden mit 514 rund 6 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche bewertet. GVO-freie Partien rutschten dagegen deutlich um 16 auf 502 EUR/t ab. Ausschlaggebend ist neben dem saisonal ansteigenden Angebot die Aussicht auf eine größere Ernte innerhalb der EU sowie starke Zurückhaltung der Marktakteure.

Die Preise am heimischen Rapsölmarkt ändern erneut die Richtung. Ging es in der 37. KW noch bergab konnten sich die Forderungen zuletzt wieder befestigen. So werden für prompte Partien fob deutscher Mühle aktuell 940 EUR/t verlangt und damit 15 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Unterstützung kam dabei von zuletzt festen Rohstoffnotierungen, nachdem der Pariser Fronttermin am 19.09.2023 rund 7 EUR/t über dem Niveau des Vortags schloss. Indes hat sich die Nachfrage nach Rapsöl am heimischen Markt wieder etwas belebt. Seitens des Energiesektors konzentriert sich das Kaufinteresse insbesondere auf Partien bis zur Lieferung im 1. Quartal 2024, denn die Margen gelten hier weiterhin als günstig. Die Verfügbarkeit von Rapsöl zur Lieferung im Oktober wird dabei jedoch zunehmend knapper. Ausschlaggebend für die anziehende Nachfrage ist die ab dem 01.10.2023 verpflichtende Umstellung auf die kältestabile Winterware Rapsmethylester (RME). Auch seitens der Konsumenten konnte sich der Handel zuletzt etwas beleben. Das Kaufinteresse beschränkt sich dabei jedoch auf Lieferungen im 2. und 3. Quartal 2024. Der Bedarf im 1. Quartal scheint bereits gedeckt zu sein. Demgegenüber ruht das Exportgeschäft mit Rapsöl aktuell.