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Marktbericht KW 28 / 2023
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An der Pariser Börse ging es im Verlauf der Handelswoche zwar abwärts, zuletzt konnte sich die Kurse jedoch berappeln und schlossen am 11.07.2023 mit 458 EUR/t sogar rund 8 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Auch der Vorkontrakt der Ernte 24 tendierte fester und legte binnen fünf Börsentagen ebenfalls rund 8 auf 462,50 EUR/t zu. Ausschlaggebend für das Kursplus waren insbesondere feste Rohöl- und Sojanotierungen, welche den EU-Raps mit nach oben zogen. Hinzu kommen die jüngsten Entwicklungen in Osteuropa, immerhin läuft das Abkommen über eine sichere Handelspassage in den nächsten Tagen aus. Der türkische Präsident plädierte für eine Verlängerung des sicheren Exportkorridors. Seit Beginn des Konflikts spielt die Türkei einer Vermittlerrolle zwischen Russland und der Ukraine. Außerdem nahmen die Spannungen am Schwarzen Meer zuletzt wieder merklich zu, nachdem der Hafen von Odessa jüngst Ziel eines Drohnenangriffs wurde. Auf Großhandelsstufe wurden die Gebote für Raps ebenfalls angehoben. Lieferungen in der zweiten Julihälfte werden franko Niederrhein für 458 EUR/t offeriert, in der Vorwoche waren noch rund 451 EUR/t im Gespräch. Franko Hamburg werden mit 448 rund 8 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Geschäft steht hier jedoch kaum dahinter. Auch weiterhin liegt der Fokus auf Partien aus Osteuropa, welche zudem deutlich preisgünstiger offeriert wird. Ob die Ware letztlich termingerecht geliefert werden kann, bleibt abzuwarten. Sollte das Abkommen nicht verlängert werden, müsste auf Alternativen über den Straßen- und Schienenverkehr ausgewichen werden. Die Erzeugerpreise widersetzen sich jedoch dem Kursanstieg in Paris und werden gegenüber Vorwoche etwas zurückgenommen. Im Bundesdurchschnitt werden aktuell 421,90 EUR/t verlangt und damit 3,90 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 380-435 EUR/t. Indes fiel in Teilen Deutschlands bereits der Startschuss für die diesjährige Rapsernte. Die ersten Ergebnisse weisen im Rheinland eine starke Heterogenität auf, hier dürften die Erträge hinter den Erwartungen zurückbleiben. Im Saarland überraschten demgegenüber die ersten Meldungen positiv. In Schleswig-Holstein dürfte die Ernte in der kommenden Woche starten.

Nach einer von Volatilität geprägten Berichtswoche gaben die Rapsschrotpreise am heimischen Markt nach. Im Bundesdurchschnitt wurden Partien zur Lieferung ab August 23 mit 296 EUR/t bewertet, ein Minus von knapp 6 EUR/t gegenüber Vorwoche. Prompte Ware wird nur noch in kleinen Mengen gehandelt und dann mit üppigen Aufschlägen von mehr als 50 EUR/t gegenüber Partien aus der neuen Ernte. Die Nachfrage nach Partien der aus der neuen Ernte konnte sich beleben. Auf Wochensicht tendierte auch konventionelles Sojaschrot im Sog der Börsennotierungen schwächer. Prompte 44er-Ware vergünstigt sich um 5 auf 457 EUR/t, während für Partien mit 48 % ProFett rund 489 EUR/t gefordert werden und damit nur marginal weniger als eine Woche zuvor. GVO freie Partien verharren mit durchschnittlich 512 EUR/t auf dem Niveau der Vorwoche. Zudem könnte die Sojabohnenernte in der EU einen neuen Höchstwert erreichen. Die Europäische Kommission schätzt, dass etwa 2,9 Mio. t Sojabohnen geerntet werden könnten, ein Plus von 500.000 t gegenüber der vorangegangenen Saison und 7,9 % mehr als im langjährigen Durchschnitt. Ausschlaggebend ist eine erwartete Ertragssteigerung, welche das kleinere Areal mehr als ausgleichen dürfte.

Auch in der laufenden Handelswoche setzen die Forderungen für Rapsöl am heimischen Markt ihre Aufwärtsbewegung fort. Unterstützung kam dabei von zuletzt festen Rohstoffnotierungen in Paris. So werden prompte Partien fob deutscher Mühle aktuell für 935 EUR/t offeriert und damit rund 15 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Etwas weniger deutlich fällt die Preiskorrektur für Partien fob Niederlande aus. Zur Lieferung ab August werden hier mit 940 rund 10 EUR/t mehr genannt als noch in der Woche zuvor. Partien deutscher Herkunft am Markt zu platzieren, gestaltet sich aktuell schwierig. Ausschlaggebend dafür ist das reichliche Angebote an Pflanzenölen aus der Schwarzmeerregion, welches deutlich preisgünstiger offeriert wird. Geordert werden dabei bislang nur kleine Mengen auf vorderen Lieferpositionen. Auch seitens des Energiesektors bleibt es ruhig, hier liegt der Fokus auch weiterhin auf den regen UCOME-Importen aus China. Eine Entscheidung hinsichtlich der Fortschrittlichkeit des Kraftstoffs steht auch weiterhin aus