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Marktbericht KW 17 / 2022
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Auch in der laufenden Handelswoche ziehen die Rapsnotierungen an der Pariser Börse weiter an. Neben dem anhaltenden Kriegsgeschehen in Osteuropa befeuern nun auch ungünstige Vegetationsbedingungen in Kanada die Kurse. Schnee verzögert die Feldarbeiten und lässt die Sorge um einen Angebotsengpass im kommenden Wirtschaftsjahr erneut wachsen. So bewegten sich die Notierungen nahezu ungebremst nach oben und schlossen am 22.04.22 bei dem nie dagewesenen Höchstwert von 1.081,25 EUR/t. Die Schwankungen lassen die Preisfindung zu einer Momentaufnahme werden, zumal die Rasanz der Kurssprünge eine tragfähige Kalkulation verhindert. Das lähmt die Handelsaktivität am Kassamarkt und reduziert die Umsätze auf ein Minimum. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger bleibt gering, alterntige Partien sind ohnehin bereits zum größten Teil vermarktet. Mit der weiteren Vermarktung der neuen Ernte bleiben Erzeuger vorsichtig. Insbesondere im Osten des Landes fehlt Wasser. Das macht sich in einigen Rapsbeständen bereits bemerkbar. Raps der Ernte 21 wird in der 17. KW auf Erzeugerstufe mit durchschnittlich 982,70 EUR/t (943-1.010 EUR/t) bewertet. Auf Wochensicht entspricht das einem deutlichen Anstieg von 15,10 EUR/t. Regional wird damit sogar die Linie von 1.000 EUR/t überschritten. Auch die Gebote für Raps der Ernte 22 haben zugelegt. Im Bundesdurchschnitt werden 826,40 EUR/t (807,10-836,90 EUR/t) verlangt und damit 7,40 EUR/t. Auf Großhandelsstufe werden am 27.04.22 bis zu 1.075 EUR/t franko für prompte Partien genannt und damit 42 EUR/t mehr als noch in der vergangenen Woche. Die Gebote für Raps der Ernte 22 haben den Abstand zu alterntiger Ware etwas ausgebaut. Mit bis zu 891 EUR/t ist es im Schnitt eine Differenz von knapp 190 EUR/t.  

In den vergangenen Handelstagen wechselten die Preise für Rapsschrot am hiesigen Markt erneut die Richtung. So wurden am 26.04.22 rund 506 EUR/t gefordert, gegenüber der 16. KW ist das ein Rückgang von 3 EUR/t. Das hohe Preisniveau pendelt sich allmählich ein. Abweichungen von bis zu 5 EUR/t sind die Regel, große Preissprünge treffen jedoch nicht mehr ein. Die Handelsaktivität für prompte Partien ist überschaubar, sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite. Auch das Kaufinteresse für spätere Liefertermine ist verhalten, was wohl auch in den kommenden Wochen anhalten wird, da die Weidesaison bald beginnt. Hingegen rutschen die Sojaschrotpreise ab. Für prompte 44er Partien werden aktuell im Bundesdurchschnitt rund 517 EUR/t verlangt, sodass sich die Forderungen binnen einer Woche um 15 EUR/t vergünstigen. Für 48er Ware werden hingegen 543 EUR/t verlangt, was ebenfalls einem Minus von 15 EUR/t gegenüber der 16. KW entspricht. Einen deutlichen Verlust erlitten die Forderungen für GVO-freie Partien. Innerhalb einer Woche vergünstigten sich diese um 27 auf 775 EUR/t. Auch hier hält sich das Kaufinteresse in Grenzen, besonders die Nachfrage nach GVO-freien Partien zur Lieferung ab April steht einem mehr als ausreichendem Angebot gegenüber, die neue Ernte bleibt hingegen unbesprochen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise in den kommenden Wochen entwickeln. Faktoren wie der fortdauernde Krieg in der Ukraine, erneute Maßnahmen gegen Coronaausbrüche und auch die Entwicklung im Energiesektor wirken sich auf die Preise aus.

Auch in der laufenden Handelswoche schnellen die Preise für Rapsöl im Zuge der anhaltenden Sorge um einen globalen Angebotsengpass an Pflanzenölen in ungeahnte Höhen. Zusätzlich befeuert werden die Forderungen durch historische Höchststände an der Pariser Börse. Schnee in Kanada ließ die Notierungen explodieren und den Fronttermin Mai am 22.04.22 auf den nie dagewesenen Rekordwert von 1.081,25 EUR/t klettern. So werden fob deutscher Mühle am 26.04.22 rund 2.220 EUR/t für Partien zur prompten Lieferung aufgerufen. Im Vergleich zur vergangenen Woche entspricht das einem Anstieg von 70 EUR/t auf ein Allzeithoch. Der bisherige Höchstwert von 2.170 EUR/t, welcher am 30.03.22 erreicht wurde, wird damit deutlich übertroffen. Eine Preisanhebung verzeichnet auch Rapsöl fob Niederlande. Partien zur Lieferung ab Mai werden mit 2.150 EUR/t bewertet, ebenfalls 70 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Der bisherige Höchstwert von 2.200 EUR/t wird damit jedoch verfehlt. Indes hat sich die Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels in den vergangenen Handelstagen etwas belebt. Angesichts des anhaltend hohen Preisniveaus bleiben Umsätze jedoch weiterhin gering. Das Kaufinteresse seitens des Energiesektors bleibt verhalten.