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Marktbericht KW 07 / 2022
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Der Fronttermin für Raps in Paris legte gegenüber Vorwoche um gut 11 auf 688,25 EUR/t zu, bleibt damit aber deutlich unter den 721,25 EUR/t, die noch Anfang des Monats notiert worden waren. Demgegenüber tendierten die neuerntigen Termine zuletzt durchweg schwächer und verzeichneten damit nur ein leichtes Plus gegenüber Vorwochenniveau. Die politische Krise am Schwarzen Meer hat auch den Ölsaatenmarkt überschattet und eine Festigkeit beschert, die den vorangegangenen Schwächetrend unerwartet stoppte. Das hat an den Börsen für viel Bewegung gesorgt, nicht aber am Kassamarkt. Seit dem Großeinkauf von Raps ex Ernte aus der Ukraine Ende Januar 22 ist auf Großhandelsebene nicht mehr viel passiert. Auf vorderen Positionen gaben die Gebote gegenüber Vorwoche bis zu 20 EUR/t nach, Großhandelspreise ex Ernte bewegen sich zwischen 602 und 617 EUR/t und damit kaum über der Vorwochenlinie. Das Rapsgeschäft auf Erzeugerebene ist erlahmt. Alterntig ist nicht mehr viel Ware verfügbar, ex Ernte geben die schwankenden Kurse und die unsichere Entwicklung auf den Feldern wenig Anlass zum Verkaufen. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft wurden bis Ende Dezember vom Erfassungshandel 1,2 Mio. t Raps aufgenommen. Das waren 116.500 t mehr als im Vorjahreszeitraum und mit 64 % war der Anteil an der Erntemenge rund 4 Prozentpunkte größer als im Vorjahreszeitraum. Ölmühlen nahmen im genannten Zeitraum 22 mit 4,8 Mio. t Raps ebenso viel Rohstoff auf wie 2021, die Menge an inländischer Ware stieg allerdings um knapp 43 % und kompensierte damit den Rückgang der Lieferungen aus dem Ausland. Die Erzeugerpreise für prompten Raps tendierten in der 7. KW schwächer, verloren gegenüber Vorwoche im Schnitt knapp 5 auf 687,30 EUR/t. Gebote um 700 EUR/t werden nur noch selten genannt. Auch Vorkontrakte wurden kaum abgeschlossen, obwohl dafür die Gebote angehoben worden sind. Frei Erfasser werden für Raps ex Ernte aktuell 593,50 (560-609) EUR/t genannt. Das sind knapp 7 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Somit wird Raps der nächsten Ernte zu diesem Zeitpunkt rund 190 EUR/t über Vorjahreslinie bewertet.

In der 7. KW können die Preise am hiesigen Markt für Rapsschrot ihr Vorwochenniveau nicht halten und vergünstigen sich für prompte Ware durchschnittlich um 2 auf 366 EUR/t. Die Preise bleiben dennoch auf einem hohen Niveau, was dazu führt, dass sich die Käufer vom Markt abwenden und zurückhaltend bleiben. Jüngst gaben die Forderungen etwas nach, das lässt darauf hoffen, dass sich die Nachfrage wieder etwas mehr belebt. Auch die Verkäuferseite zeigt keine Aktivität am Markt. Es wird nur auf Kaufinteresse reagiert, sonst bleiben auch die Abgeber in einem volatilen Markt zurückhaltend. Desgleichen kann Sojaschrot die Forderungen der Vorwoche nicht halten. Die Preise für 48er Ware vergünstigen sich um 8 auf 509 EUR/t. 44er Ware gibt ebenfalls um 8 auf 483 EUR/t nach, GVO-freies Sojaschrot hingegen gewinnt 1 auf 613 EUR/t. Jüngst gaben die Notierungen für US-Sojabohnen etwas nach, denn es werden günstigere Vegetationsbedingungen in Südamerika erwartet. Das drückt die Forderungen am hiesigen Markt ebenfalls etwas, auch wenn die Sorge um ein knappes Angebot präsent bleibt.

Die Preise für Rapsöl änderten in den vergangenen Handelstagen erneut die Richtung und bewegten sich etwas nach oben. So werden am 16.02.22 fob deutscher Mühle 1.495 EUR/t zur Lieferung ab Februar genannt. Im Vorwochenvergleich entspricht das einem Zuwachs von 15 EUR/t. Partien zur Lieferung ab Mai werden, angesichts einer knappen Verfügbarkeit von Ware, mit einem Aufschlag von 5 EUR/t bewertet. Preistreibend wirkt dabei weiterhin ein äußerst knappes globales Angebot. Feste Terminmarktnotierungen an der Pariser Börse sorgten für zusätzlichen Auftrieb. Das Eintreffen australischer Exporte begrenzte jedoch den Gewinn. Indes scheint sich das Kaufinteresse am hiesigen Markt auch in den vergangenen Handelstagen nicht zu beleben. Sowohl die Nachfrage des Energiesektors als auch seitens des Lebensmitteleinzelhandels bleibt verhalten. Marktteilnehmer hatten sich bereits Ende des Jahres 2021 ausreichend mit Ware eingedeckt und warten nun die weitere Preisentwicklung ab, zumal auch die Auswirkungen des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine unklar bleiben.