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Marktbericht KW 05 / 2022
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Das Ende des Februar-Kontraktes an der Terminbörse in Paris bremste den Kassamarkt, da die Kurse in kurzer Zeit kräftig nach oben gingen. Von dem Feuer profitierte auch noch der Mai-Kontrakt, während die neue Ernte zum Vortag leicht verlor. Dennoch liegen die Niveaus am 31.01.2022 deutlich über Vorwochenlinie. Der Februar 22-Kontrakt ging mit 792 EUR/t aus dem Rennen, eine Differenz zum Mai 22-Kontrakt von 76,25 EUR/t und ein Plus zur Vorwoche von 72,50 EUR/t. Allein am letzten Handelstag legte der Kurs um 5 % zu. Zur Andienung kommen 2.001 Kontrakte, also 100.050 t. Das meiste davon liegt in Gent und dürfte Austral-Raps sein. Am Kassamarkt hatte sich die Prämienbasis für alterntige Ware aufgrund der hohen Volatilität des Februar-Kontraktes und der abgehobenen Aufgelder ohnehin bereits auf den Mai-Kontrakt verschoben. Reines Rechenspiel und am Markt kaum durchzusetzen sind auf den Februar/März Prämien von rund 64 EUR/t. Die Preisfindung zeigt sich am ersten Tag nach Ende des Februar-Kontraktes in vollem Gange ohne feste Kalkulationsbasis. Käufer und Verkäufer wollen und können nicht zueinander finden. Auch weil die Käufer derzeit eher abwinken und sehr große Unternehmen sich eher als Rapsverkäufer betätigen als als Rapsverarbeiter. Sie crushen Soja und, wenn das nicht geht, Sonnenblumenkerne. Die Prämie auf die Liefertermine April bis Juni liegen bei theoretischen 25-40 EUR/t. Umsätze finden derzeit, wenn, dann auf den späteren Lieferterminen gegen Ende des Jahres statt. Aber auch hier differieren die Prämien je nach Standort stark. So werden für Oktober/Dezember-Ware zwischen 3 und 12 EUR/t auf Matif genannt. Die Erzeugerpreise haben sich zur Vorwoche in den einzelnen Regionen gemäß der Volatilität und der Nähe zu Ölmühlen ebenfalls sehr uneinheitlich entwickelt, schlossen aber im Bundesmittel immerhin noch 5,50 EUR/t über Vorwochenline auf 703 EUR/t. Noch deutlicher zugelegt haben die Vorkontraktpreise ex Ernte 2022. Diese wurden mit knapp 585 EUR/t gemeldet und somit gut 9 EUR/t über Vorwochenlinie.

In der 5. KW beenden die Preise für Rapsschrot die Abwärtsbewegung der Vorwoche und legten um 28 EUR/t zu. So wurden am 01.02.2022 für prompte Ware durchschnittlich 353 EUR/t genannt. Das Niveau von vor 2 Wochen wird damit fast wieder erreicht. Die Käuferseite wird deutlich aktiver, besonders für Partien ab Mai und auch schon für die kommende Ernte ab August wird vermehrt nachgefragt, wovon allerdings die Preise profitieren und wieder ansteigen. Mühlen verhalten sich indes zurückhaltend, die Abgabebereitschaft scheint gering zu sein. Für prompte Ware sucht man auf Verkäuferseite jedoch vergeblich nach Abnehmern, Käufer scheinen ausreichend mit Ware gedeckt zu sein. Auch die Preise am Sojaschrotmarkt bewegen sich nach oben. 48er Ware legt gegenüber der vorangegangenen Woche um 18 auf 491 EUR/t zu, 44er Ware hingegen um 17 auf 465 EUR/t. GVO-freies Sojaschrot verzeichnet mit einem Plus von 11 auf 598 EUR/t den geringsten Wochenzuwachs. Bedingt durch eine lebhaftere Nachfrage und geringere Ernteaussicht in Südamerika ziehen die Preise wieder etwas an.

Die Preise für Rapsöl änderten in der laufenden Handelswoche erneut die Richtung und legten zu. Fob deutscher Mühle werden am 01.02.22 für Partien zur Lieferung ab Februar 1.615 EUR/t aufgerufen. Im Vergleich zur vergangenen Woche entspricht das einem Anstieg von 55 EUR/t. Partien zur Lieferung ab Mai werden mit einem Abschlag von 20 EUR/t bewertet. Angetrieben werden die Forderungen weiterhin von dem äußerst knappen globalen Angebot. Feste Rapskurse an der Pariser Börse, welche sich am 31.01.22 erneut der Linie von 800 EUR/t nährten, sorgten für zusätzlichen Auftrieb. Indes bleibt die Nachfrage angesichts des anhaltend hohen Preisniveaus verhalten. So wird auch in der laufenden Handelswoche von kaum Umsatz am hiesigen Markt für Rapsöl berichtet.