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EU-Kommission kürzt Erwartungen für Rapsernte 2025
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UFOP: Auch überdurchschnittliche EU-Ernte deckt europäischen Bedarf nicht ab

Die EU-Rapsernte dürfte nach aktuellen Schätzungen der EU-Kommission kleiner ausfallen als bislang erwartet. Das enttäuschende Vorjahresergebnis wird jedoch deutlich übertroffen. Der Bedarf der EU-27 von etwa 25 Mio. t wird auch durch diese überdurchschnittliche Ernte nicht gedeckt werden können.

Die Rapsernte in der EU läuft auf Hochtouren. Nach jüngsten Angaben der Kommission dürften dabei in der Gemeinschaft rund 18,5 Mio. t Raps geerntet werden. Das wären 385.000 t weniger als noch im Juni taxiert, aber immer noch knapp 1,9 Mio. t mehr als im Jahr 2024, als die ungünstige Witterung das Ertragspotenzial immens limitierte. Das langjährige Mittel von 17,8 Mio. t wird ebenfalls übertroffen. Die Prognosen des Internationalen Getreiderates (IGC) und des US-Landwirtschaftsministerium (USDA) sind bislang mit 18,8 Mio. t bzw. 19,5 Mio. t etwas optimistischer ausgefallen.

Ausschlaggebend für das Plus gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere die erwartete größere Ernte in Frankreich, dem größten Rapserzeuger der Union. Die EU-Kommission stellt aktuell, übereinstimmend mit dem französischen Agrarstatistikamt Agreste, 4,2 Mio. t in Aussicht, etwas weniger als im Juni erwartet. Das Vorjahresergebnis von 3,9 Mio. t wird dennoch deutlich übertroffen. Trotz eines beispiellos heißen Junis mit neuen Rekordtemperaturen und einem erheblichen Niederschlagsdefizit, insbesondere im mittleren Westen Frankreichs, blieben die Auswirkungen auf die Winterkulturen insgesamt begrenzt. Diese befanden sich bereits in der Reifephase oder hatten ihre Reife bereits abgeschlossen. Mit der sommerlichen Witterung starteten dann auch die Erntearbeiten früher als üblich.

Nach unten korrigiert wurde auch die Prognose der rumänischen Rapserzeugung. Mit gut 1,8 Mio. t erwartet die Kommission dennoch eine um 682.000 t größere Ernte als im vergangenen Jahr. Für Deutschland blieb die Prognose mit 3,9 Mio. t dagegen unverändert, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahresvolumen von 3,6 Mio. t. Die Prognose der EU-Kommission liegt nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) knapp über der jüngsten Schätzung des Deutschen Raiffeisenverbandes, der nur etwa 17.000 t weniger erwartet. Aktuell schreiten die Erntearbeiten in der Bundesrepublik nur schleppend voran. Die anhaltend regnerische Witterung führt vielerorts zu Verzögerungen. Auch die Prognosen für die kommenden Tage sehen weiterhin unbeständiges Wetter mit nur kurzen Erntefenstern vor. Trotz der aktuell schwierigen Bedingungen gibt es bereits positive Meldungen hinsichtlich der Erträge und Ölgehalte.