Die Sojabohne bleibt vor Raps beim Import in die EU mit großem Abstand die wichtigste Ölsaat. Während Sojabohnen vorrangig der Deckung des Futterproteindefizits in der EU dienen, schließen Rapsimporte die Lücke zur Deckung des Ölbedarfs zur Herstellung von Biokraftstoffen. Im Unterschied zu Sojabohnen erfordert der Verwendungszweck die Vorlage entsprechender Nachhaltigkeits- und damit Herkunftsnachweise. In den ersten drei Monaten der laufenden Saison importierte die EU allerdings weniger Soja als im vergangenen Jahr.
Nach Angaben der EU-Kommission bezog die Europäische Union von Juli bis Anfang Oktober 2025 knapp 3,3 Mio. t Sojabohnen, rund 129.000 t weniger als im gleichen Zeitraum der Saison 2024/25. Hauptlieferanten bleiben Brasilien und die USA, wobei ersteres nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) seine Liefermenge deutlich reduzierte. So erhielt die Union aus Brasilien in den ersten drei Monaten mit rund 1,8 Mio. t Soja rund 14 % weniger als im Vergleichszeitraum 2024/25. Damit sinkt der Importanteil auf 56,3 %. Brasilien bleibt dennoch das mit Abstand wichtigste Herkunftsland für die Union.
Aus den USA wurden im gleichen Zeitraum mit 970.700 t jedoch rund 7 % mehr importiert. Der US-Anteil an den gesamten Sojaimporten der EU steigt auf 29,6 %. Noch deutlicher fällt das Plus für die Einfuhren aus der Ukraine aus. So konnte das Land mit 345.200 t rund 45 % mehr Sojabohnen am EU-Markt platzieren. Auch aus Kanada und Togo wurden mehr Bohnen eingeführt, allerdings in kleinem Umfang.
Bis Mitte September fielen die Importe allerdings noch umfangreicher aus als im Vorjahreszeitraum. Die drohende Einführung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zum Jahreswechsel hatte zur Folge, dass Importeure in den ersten Monaten des Wirtschaftsjahres ihre Lager füllten. Mit der Verschiebung des Inkrafttretens verloren die Einfuhren jedoch merklich an Tempo. Marktteilnehmer und Verbände zeigten sich erleichtert von der Verschiebung. Ausschlaggebend für den Aufschub sind Bedenken der EU-Kommission selbst zur Funktionsfähigkeit der einzurichtenden Datenbank und der IT-Systeme in den Mitgliedsstaaten.
Hinweis: Aufgrund des in den USA vorgenommenen „Government Shutdown“ werden die Daten des US-Landwirtschaftsministerium derzeit nicht aktualisiert.