Zur Navigation springen Zum Inhalt springen
proteinmarkt.de - Infoportal für Fütterungsberater und Landwirte
Ackerbohnenanbau gewinnt innerhalb der EU an Bedeutung
-

Die Bedeutung des Anbaus von Ackerbohnen nimmt in der EU weiter zu. Die Ernte 2025 wird einer Prognose der EU-Kommission zufolge eine neue Rekordmarke erreichen. Frankreich bleibt dabei der wichtigste Erzeuger der Union, gefolgt von Deutschland.

Die Europäische Kommission erwartet in ihrer Juli-Schätzung eine diesjährige Ackerbohnenernte für die Union in Höhe von gut 1,43 Mio. t. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein Anstieg um 2,8 %. Das 5-Jahresmittel von 1,24 Mio. t würde mit 15,8 % ebenso übertroffen wie das bisherige Rekordergebnis von 1,38 Mio. t aus dem Jahr 2017. Auslöser für den Anstieg ist vor allem die größere Anbaufläche in den größten Erzeugerstaaten. Insgesamt werden in der EU im laufenden Kalenderjahr rund 525.000 ha für den Anbau von Ackerbohnen genutzt, das sind etwa 23.000 ha mehr als im Vorjahr.

Vor allem in Frankreich dürften aufgrund einer deutlichen Ausweitung der Fläche mehr Ackerbohnen geerntet werden. Aktuell stellt die Kommission rund 295.000 t in Aussicht, ein Plus von 78.000 t im Vergleich zum Vorjahr. Deutschland rangiert mit 270.000 t auf Platz 2 der größten Erzeuger innerhalb der Gemeinschaft. Dies wären 26.000 t mehr als 2024. Damit baut Deutschland seinen Abstand zum drittgrößten Erzeuger der EU, Litauen, aus. Litauen war 2023 nach Frankreich noch das zweitwichtigste Anbauland. Für 2025 wird die litauische Ackerbohnenernte auf rund 219.000 t geschätzt, nach 234.000 t im Jahr 2024. Als Grund werden hier voraussichtlich kleinere Erträge angeführt, denn das Areal wurde im Jahresvergleich ausgedehnt.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) sieht in dieser Entwicklung das grundsätzliche Interesse der Erzeuger bestätigt, den Anbau von Körnerleguminosen beizubehalten oder sogar auszuweiten. Die Förderunion kritisiert jedoch, dass die Leistungen dieser Kulturart für die Biodiversität und die Vielfalt in der ackerbaulichen Fruchtfolge nicht sachgerecht und angemessen eingepreist werden. Die UFOP begrüßt daher die Überlegungen der Europäischen Kommission zur Entwicklung einer europäischen Proteinstrategie. Diese müsse allerdings einen klaren Fokus auf die Proteinpflanzen sowie die heimischen Ölpflanzen Raps und Sonnenblumen haben. Nur so lasse sich die grundsätzlich positive Entwicklung, beispielsweise bei Ackerbohnen, weiter fortführen.