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Marktbericht KW 50 / 2024
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An der Pariser Börse geht es wieder aufwärts. Dabei verzeichnete der Kurs nahezu durchweg grüne Zahlen. Am 10.12.2024 schloss der Fronttermin Februar mit 536,50 EUR/t rund 9,25 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der Ernte 2025 tendierten fester, hier fiel das Plus allerdings etwas weniger deutlich aus. Mit 481,75 EUR/t schloss der August-25-Kontrakt rund 4,25 EUR/t höher. Kurstreibende Impulse kamen dabei von den übrigen Ölsaaten, darunter auch den Canolanotierungen in Winnipeg. StatCan korrigierte seine Prognose der diesjährigen kanadischen Rapsernte zuletzt deutlich nach unten, was dem Kurs merklich Aufwind verlieh. Der Kursgewinn für Raps zeigt auch auf Großhandelsebene Wirkung. So sind franko Hamburg am 11.12.2024 mit 536 EUR/t zur Lieferung ab April rund 11 EUR/t mehr möglich als noch in der Woche zuvor. Franko Niederrhein geht mit 550 rund 10 EUR/t aufwärts. Für Partien der Ernte 2025 sind bis zu 476 EUR/t im Gespräch. Auch auf Erzeugerstufe geht es aufwärts. Im Bundesdurchschnitt werden Partien der Ernte 2024 für rund 496,50 EUR/t offeriert, 11,40 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 450-523 EUR/t. Für Partien der Ernte 2025 werden im Mittel 445,30 (420-500) EUR/t in Aussicht gestellt und damit 6,50 EUR/t mehr. Insgesamt bleibt das Handelsgeschehen kurz vor den Weihnachtsfeiertagen sehr überschaubar. Regional wird noch Raps an die Ölmühlen geliefert. Wie jedes Jahr ist die Logistik kurz vor den Feiertagen allerdings sehr angespannt. Lastwagen sind knapp. Mit Spannung werden die Auswirkungen der zeitweisen Sperrung der Mosel beobachtet. Die Mosel ist ein wichtiger Schifffahrtsweg für Agrarrohstoffe wie Raps. Teils wird das attraktive Preisniveau noch zur Vermarktung genutzt, entweder aufgrund von Liquiditätsengpässen oder wegen Platzmangel. Das betrifft insbesondere die Ernte 24, aber auch Teilmengen für die kommende Ernte 25. Dabei werden die unverkauften Lagermengen allerdings zunehmend dünner. Die Feldbestände gehen indes überwiegend gut entwickelt in die Winterruhe.

Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt tendierten in den zurückliegenden Tagen fester. So wurden für prompte Partien im Bundesdurchschnitt am 10.12.2024 knapp 289 EUR/t genannt, was einem Wochenplus von immerhin 10 EUR/t entspricht. Für Lieferungen ab Januar bis März 2025 wurden durchschnittlich 286 EUR/t genannt. Zum Jahresende wurde der kurzfristige Bedarf von den Akteuren wieder gedeckt, wobei das aktuelle Preisniveau auch viele Nachfrager zum Abwarten veranlasst. Regional ist das Angebot begrenzt, vor allem im Osten ist an einigen Standorten kaum etwas zu bekommen und wenn, dann nur gegen Preisaufschläge. Zudem stützte der Aufschwung der Rapskurse die Nachprodukte zuletzt. Auch die Sojaschrotpreise profitierten vom allgemeinen Aufwind im Ölsaatensektor und legten bei schwacher Nachfrage zu. Im Durchschnitt wurden für konventionelle Partien mit 44% Fett 339 EUR/t gehandelt, was einem Wochenplus von 4 EUR/t entspricht. Gleichzeitig bleibt die Stimmung am Markt weitgehend bärisch, zumal das ohnehin schon reichliche Angebot an Schrot und Bohnen durch eine voraussichtlich große brasilianische Ernte noch erweitert werden dürfte. GVO-freie Partien können dagegen im Zuge einer nachlassenden Nachfrage das Niveau der Vorwoche nicht halten und geben marginal nach. Im Schnitt wurden zuletzt 514 EUR/t notiert.

Rapsöl gibt marginal im Preis nach. Während in der Vorwoche für Partien zur Lieferung ab Februar fob deutscher Mühle noch rund 1.115 EUR/t im Gespräch waren, werden zuletzt mit 1.110 rund 5 EUR/t weniger in Aussicht gestellt. Unverändert blieben demgegenüber die Offerten fob Niederlande, denn hier werden zur Lieferung ab Dezember auch weiterhin 1.130 EUR/t genannt. Am Rapsölmarkt bleibt es indes Mitte Dezember weiterhin ruhig. Seitens des Energiesektors kann bislang nur wenig Umsatz für das 1. Quartal generiert werden. Hier gelten die Margen auch weiterhin als ungünstig. Der Lebensmitteleinzelhandel verweist auf seine gute Deckung und agiert zurückhaltend. Bis einschließlich des 2. Quartals 2025 dürfte Rapsöl bereits in den Büchern der Konsumenten stehen.