Ging es bis zur Monatsmitte noch nahezu durchweg bergauf, konnten sich die Pariser Rapsnotierungen in der 48.KW nicht halten. Allein binnen eines Tages verzeichnete der Kurs Verluste von über 20 EUR/t. So schloss der Fronttermin Februar am 26.11.2024 bei 506,75 EUR/t und damit rund
34 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Druck kam dabei insbesondere aus Übersee, denn auch die Notierungen für Palmöl und Sojabohnen bewegten sich abwärts. Hinzu kommt die australische Rapsernte. Und die Ankündigung von Donald Trump, dass kanadische Importe künftig mit Strafzöllen in Höhe von 25 % belegt werden sollen, beunruhigte die kanadischen Händler. Das dürfte die Lieferungen in die Vereinigten Staaten merklich limitieren. Die Steuern werden voraussichtlich ab dem 20.01.2025, dem Tag der Amtseinführung von Donald Trump als Präsident, erhoben. Mit dem Minus in Paris geht es auch auf Großhandelsstufe abwärts. Franko Hamburg sind bei unverändertem Aufgeld für Partien zur Lieferung ab April mit 508 rund 30 EUR/t weniger möglich. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein. Hier werden bei stabiler Prämie mit 520 EUR/t zur Lieferung ab Januar 34 EUR/t weniger in Aussicht gestellt. Auch die Erzeugerpreise für Raps können ihr Niveau nicht halten. So sind im Bundesdurchschnitt zuletzt knapp 486 EUR/t im Gespräch, 23,50 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Mit den deutlichen Abwärtskorrekturen erlischt auch die Abgabebereitschaft der Erzeuger. Wer schnell war, konnte Ende vergangener Woche Raps zu attraktiven Preisen verkaufen. Nun herrscht wieder Ruhe am heimischen Markt. So fußen die Mengenbewegungen lediglich auf der Abwicklung bestehender Kontrakte.
Die Aktivitäten am heimischen Rapsschrotmarkt haben in den vergangenen Tagen nachgelassen. Die Mischfutterhersteller zeigten zuletzt wenig Interesse, nachdem in den Vorwochen vermehrt Deckungskäufe getätigt wurden. Auch die Ölmühlen hielten sich als Abgeber eher zurück. Vor diesem Hintergrund tendierten die Preise zuletzt schwächer, wobei der Verdacht auf Salmonellen in einer Ölmühle und der damit verbundene Lieferstopp den Preisspielraum nach unten begrenzte. Am 26.11.2024 wurden für Partien zur Lieferung ab Dezember 24 im Bundesdurchschnitt 258 EUR/t notiert, 78 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Prompte Ware war dagegen nur mit Aufschlägen zu haben. Zusätzlichen Druck auf die Preise löste auch der deutliche Rückgang der Rapskurse an der Börse in Paris aus. Auch die Sojaschrotpreise gaben in den vergangenen Handelstagen im Zuge der rückläufigen internationalen Rohstoffnotierungen nach. So wurden im Bundesdurchschnitt für konventionelle Partien 320 EUR/t verlangt, 9 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. GVO-freie Ware tendierte dagegen etwas fester und legte im Schnitt um 3 EUR/t auf 520 EUR/t zu, was auf das knappe EU-Angebot zurückzuführen ist. Die Nachfrage schwächte sich ab. Marktteilnehmer warten die weiteren Entwicklungen ab. Zudem hatten viele Akteure ihren Bedarf bis Jahresende bereits im Vorfeld gedeckt. Bis Jahresende dürfte der Handel in ruhigen Bahnen verlaufen.
Die Preise für Rapsöl ändern die Richtung und geben nach. Druck kommt dabei von den rückläufigen Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse. Auf internationaler Ebene wird der Ölkomplex durch die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus belastet. Das könnte die Handelsbeziehungen zwischen China und den USA beeinträchtigen und die Aktivitäten der gesamten Biokraftstoffindustrie behindern. Die Ankündigung Chinas, die Steuerbefreiung für Altspeiseölexporte abzuschaffen, hat die Spannungen bei Pflanzenölen in der vergangenen Woche jedoch noch verstärkt. Dies wirkt sich auch hierzulande auf die Preise aus. So sind am 27.11.2024 für Partien zur Lieferung ab Februar fob deutscher Mühle mit 1.095 rund 65 EUR/t weniger im Gespräch als noch in der Woche zuvor. Fob Niederlande werden mit 1.125 rund 75 EUR/t weniger in Aussicht gestellt. Dabei bleiben die Umsätze auch weiterhin überschaubar. Konsumenten konnten ihren Bedarf für 2025 bereits vollständig decken und agieren vorerst zurückhaltend. Lediglich kleine Versorgungslücken werden auf vorderen Lieferpositionen noch gestopft. Mit langfristigen Kontrakten kann bislang kein Umsatz generiert werden. Nach Einschätzung des Marktes sind weitere Abwärtskorrekturen zum Jahresende möglich. Seitens des Energiesektors bleibt es zuletzt ebenfalls ruhig, nachdem sich die Biodieselmargen wieder verschlechterten. Das Angebot an promptem Rapsöl wird indes zunehmend dünner, nachdem Mühlen ihren Crush teils von Raps auf Soja umgestellt haben. Auch im Export fanden sich in den vergangenen Wochen vereinzelt Abnehmer.
Marktbericht KW 48 / 2024
Marktbericht KW 48 / 2024
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