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Marktbericht KW 47/2024
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Die enttäuschende Sonnenblumenkernernte verkleinert das globale Ölsaatenangebot und zieht auch die EU-Rapsnotierungen mit nach oben. So schloss der Fronttermin Februar am 19.11.2024 bei 540,75 EUR/t und damit rund 5,25 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Ein anderes Bild zeigen indes die Folgetermine, denn der August-25-Kontrakt verlor binnen einer Woche rund 9 auf 487,75 EUR/t. Mit dem Plus in Paris werden auch die Offerten für Raps auf Großhandelsstufe angehoben. Franko Niederrhein sind bei leicht angehobener Prämie (+2) mit 554 EUR/t zur Lieferung ab Januar rund 2 EUR/t mehr möglich als noch in der Woche zuvor. Franko Rostock sind es mit 546 sogar 4 EUR/t mehr. Einzig franko Hamburg bleiben die Offerten für Partien zur Lieferung ab April mit 538 EUR/t unverändert. Für Partien der Ernte 2025 werden demgegenüber mit bis zu 481 rund 9 EUR/t weniger in Aussicht gestellt. Umsätze stehen hier jedoch weiterhin nicht dahinter. Auf vorderen Lieferpositionen mangelt es an Offerten, für Partien zur Lieferung zwischen Januar und März 2025 demgegenüber an Käufern. Abgewartet werden nun auch neue Schätzungen für Kanada und Australien. Auch auf Erzeugerstufe geht es weiter aufwärts. So sind im Bundesdurchschnitt 508,50 (455-535) EUR/t für Partien der Ernte 2024 möglich und damit 9,20 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Zum Vorjahreszeitpunkt erhielten Erzeuger noch 106 EUR/t weniger. Damit reduziert sich auch der Abstand zum Rekordniveau aus dem Jahr 2022 auf 75 EUR/t. Das attraktive Preisniveau wird auch weiterhin zur Vermarktung genutzt, teils aus Liquiditätsgründen oder aufgrund nicht optimaler Lagerbedingungen. Dabei flammt auch die Nachfrage regional etwas auf. Auf den Feldern zeigt sich indes ein heterogenes Bild: gebietsweise haben die Bestände unter Blattläusen gelitten, teilweise wurden auch ganze Schläge umgebrochen. Andernorts sehen die Kulturen bislang gut aus. Die vergangenen Tage haben den ersten Schnee bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit sich gebracht. Die Bestände für die Ernte 25 sind in einem guten bis sehr guten Zustand.

Die Preise am heimischen Sojaschrotmarkt haben in der zurückliegenden Berichtswoche weiter nachgegeben. Konventionelle Partien mit 44 % ProFett waren am 19.11.2024 durchschnittlich für 329 EUR/t im Gespräch, ein Minus auf Wochensicht von 5 EUR/t. GVO-freie Partien konnten ebenfalls das Niveau der Vorwoche nicht behaupten und gaben um 9 auf 517 EUR/t im Bundesdurchschnitt nach. Neben der sich zum Jahresende hin abschwächenden Nachfrage, war es besonders der derzeit schwache Euro, welcher das Interesse der Marktteilnehmer trübte. Zudem wurden die Preise von den zuletzt rückläufigen internationalen Sojabohnennotierungen mit nach unten gezogen. Dabei war besonders die Aussicht auf eine Rekordernte 2025 in Brasilien ausschlaggebend. Beim Rapsschrot war die Woche von einer gewissen Volatilität geprägt. Besonders die Preise für prompte Ware schwankten recht stark, waren zuletzt im Schnitt mit 265 EUR/t in etwa auf dem Niveau eine Woche zuvor. Die zuletzt festeren Rapskurse in Paris boten dabei nur eine gewisse Unterstützung, da die angekurbelte Produktion einiger Mühlen das Angebot an Rapsschrot vergrößerte und die Nachfrageseite sich aber weiterhin zurückhielt. Viele Akteure hatte sich bereits im Vorfeld bis Jahresende ausreichend mit Ware eingedeckt.

Die Rapsölpreise klettern weiter. Unterstützung kommt dabei auch weiterhin vom festen Rohstoff, denn auch in Paris ging es weiter aufwärts. Alleine innerhalb von zwei Börsentagen gewann der Fronttermin Februar rund 12,50 EUR/t. Dabei profierten die Notierungen unter anderem von dem schwachen Euro sowie einer zuletzt lebhafteren Nachfrage nach EU-Partien. Das zeigt auch beim Nachprodukt Öl Preiswirkung. So sind fob deutscher Mühle mit 1.160 rund 20 EUR/t mehr im Gespräch als noch in der Woche zuvor. Fob Niederlande werden 1.200 sogar 25 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Dabei blieb die Handelsaktivität gering. Der Energiesektor signalisierte in der Vorwoche zwar wieder etwas Kaufinteresse, hier stimmten die Preisvorstellungen jedoch nicht überein. Marktteilnehmer hoffen auf eine Nachfragebelebung im kommenden Kalenderjahr, denn der Übertrag von THG-Quote wird 2025 und 2026 ausgesetzt. Das dürfte das Kaufinteresse für Biodiesel zur physischen Beimischung wieder ankurbeln. Auch seitens des Lebensmitteleinzelhandels blieb es unverändert ruhig. Der Bedarf für 2024 ist vollständig gedeckt, mit dem Kauf für Partien zur Lieferung 2025 wird in der Hoffnung auf Preisrücknahmen weiterhin abgewartet.