Die Pariser Rapsnotierungen verzeichneten in den zurückliegenden drei Börsentagen rote Zahlen. So schloss der bald auslaufende Fronttermin Februar am 28.01.2025 bei 508,25 EUR/t,
23,75 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der Ernte 2025 rutschen ab. Dabei lastet neben dem Kursrückgang der übrigen Ölsaaten auch die Diskussion um mögliche US-Strafzölle auf kanadische Ware auf den Notierungen. Die Preise auf Großhandelsebene folgen den Vorgaben des Terminmarkts nach unten. Franko Hamburg sind am 29.01.2025 bis zu 515 EUR/t zur Lieferung ab April möglich und damit bei reduzierter Prämie (-2) rund 24 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Franko Niederrhein werden mit 516 EUR/t zur Lieferung ab Februar auch 24 EUR/t weniger genannt. Dabei bleibt die Handelsaktivität auch weiterhin gering. Marktteilnehmer warten den Frontterminwechsel an der Matif ab, denn der Februartermin 2025 geht in der 06. KW von Bord. Die Lieferungen aus Australien laufen indes weiterhin stetig, auch wenn hier bislang noch nicht viel gehandelt wurde. Die Kassapreise für Raps können ihr Niveau ebenfalls nicht halten. Im Mittel sind für Partien der Ernte 2024 mit 491,80 EUR/t rund 11,50 EUR/t weniger möglich als noch eine Woche zuvor. Mit den deutlichen Preisrücknahmen erlischt auch die Abgabebereitschaft der Erzeuger. Viel Raps dürfte eh nicht mehr auf den Höfen der Erzeuger liegen. Damit rückte die Ernte 2025 verstärkt in den Fokus. Vorkontrakte wurden hin und wieder abgeschlossen. Mit 452,50 (440-500) EUR/t waren hier im Mittel 2,70 EUR/t weniger im Gespräch als in der Vorwoche. Dadurch näherten sich die Preise für alte und neue Ernte weiter an. Auf den Äckern sehen die Winterkulturen größtenteils sehr gut aus, Winterschäden werden in diesem Jahr nicht mehr vermutet. Durch Niederschläge sind die Böden regional vernässt. Dies lässt besonders rund um den Harz im östlichen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt vielerorts keine Befahrbarkeit der Flächen zu, so dass mit dem Beginn der Düngung abgewartet wird.
Die Sojaschrotpreise am heimischen Markt gaben in den letzten Handelstagen nach. So wurden am 28.01.2025 prompte konventionelle Partien mit 44 % ProFett im Schnitt für 321 EUR/t offeriert, ein Minus von 20 EUR/t auf Wochensicht. Vor allem die rückläufigen Rohstoffnotierungen und die Aussicht auf ein großes Angebot am Weltmarkt drücken auf die Preise. Die in Argentinien gesenkte Exportsteuer auf Sojabohnen sowie Schrot und Öl dürften das Angebot von dort erhöhen. Die Senkung gilt seit dem 27.01.2025 und wird bis zum Ende der Ernte im Juni andauern. Dies könnte die Partien für Abnehmer in der EU im Vergleich zu anderen Herkünften attraktiver machen. Ohnehin ist der Anteil von Argentinien an den gesamten Sojaschrotimporten der EU mit 39,4 % sehr hoch. Bislang wurden in der laufenden Saison 2024/25 gut 4,4 Mio. t Sojaschrot aus Argentinien in die EU geliefert, zum Vorjahreszeitpunkt waren es 1,4 Mio. t. Nur Brasilien lieferte mit fast 5,5 Mio. t bislang etwas mehr. Insgesamt importierte die EU in der laufenden Saison 11,3 Mio. t Sojaschrot, ein Jahr zuvor waren es nur 8,4 Mio. t gewesen. GVO-freie Partien verzeichnen im Schnitt dagegen nur marginale Preisabschläge und werden im Schnitt für 489 EUR/t besprochen. Dennoch haben die Preise seit Beginn des Jahres um fast 40 EUR/t nachgegeben. Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt haben vor allem für Lieferungen von Februar bis April vor dem Hintergrund rückläufiger Rohstoffnotierungen etwas nachgegeben. So wurden im Bundesdurchschnitt am 28.01.2025 für prompte Partien 280 EUR/t verlangt, 6 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Die Verluste wurden regional durch das knappe Angebot begrenzt. Insbesondere im Osten ist die Abgabebereitschaft der Mühlen derzeit begrenzt, während die Nachfrage der Mischfutterhersteller als stetig beschrieben wird.
Im Sog schwacher Rohstoffnotierungen setzen die Forderungen für Rapsöl fob deutscher Mühle ihre Abwärtsbewegung fort. So werden zur Lieferung ab Februar zuletzt 1.080 EUR/t genannt, 35 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Fob Niederlande fällt das Minus für Partien zur Lieferung ab Februar mit 40 EUR/t auf 1.065 EUR/t sogar noch deutlicher aus. Vereinzelt können die Preisrücknahmen Umsatz generieren. Der Lebensmitteleinzelhandel konnte seinen Bedarf für das 1. und 2. Quartal zwar bereits weitestgehend decken, hier und da werden jedoch noch Versorgungslücken gestopft. Die Lage am heimischen Biodieselmarkt bleibt schwierig. Hier gelten die Margen auch weiterhin als ungünstig. Vereinzelt werden jedoch auch Umsätze in die Bücher geschrieben. Dafür sind allerdings Zugeständnisse seitens der Mühlen nötig. So bleibt das Angebot auf vorderen Lieferpositionen mehr als ausreichend.
Marktbericht KW 05 / 2025
Marktbericht KW 05 / 2025
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