An der Pariser Börse ging es in laufenden Handelswoche abwärts. So schloss der Fronttermin Februar am 21.01.2025 bei 532 EUR/t und damit rund 5,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Dabei verzeichneten die Notierungen zwischenzeitlich Tagesverluste von bis zu 11 EUR/t. Übers Wochenende ging es jedoch auch wieder marginal aufwärts. Im Fokus standen dabei insbesondere die Entwicklungen der übrigen Ölsaaten. Auf Wochensicht fester tendierten demgegenüber Partien der Ernte 2025. So schloss der August-25-Kontrakt zuletzt bei 490,75 EUR/t und damit marginal über dem Niveau der Vorwoche. Das Minus an der Pariser Börse zeigt auch auf Großhandelsebene Preiswirkung. Dabei bleiben die Prämien unverändert. So werden Partien franko Hamburg zur Lieferung ab April mit 539 rund 4 EUR/t günstiger angeboten als noch in der Woche zuvor. Franko Niederrhein sind mit 540 EUR/t zur Lieferung ab Februar rund 5 EUR/t weniger möglich. Für Partien der Ernte 2025 sind bis 496 EUR/t im Gespräch, in der Vorwoche wurden noch bis zu 495 EUR/t in Aussicht gestellt. Auch auf Erzeugerstufe ändern die Preise die Richtung und geben nach. Mit 502,60 EUR/t werden im Bundesdurchschnitt 3,90 EUR/t weniger genannt. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 480-531 EUR/t. Angesichts dessen rückt die Rapsvermarktung vorerst wieder in den Hintergrund. Ohnehin ist der Anteil noch nicht vertraglich gebundener Partien in den Lagern der Erzeuger schwindend gering. Ein anderes Bild zeigt sich indes für Partien der Ernte 2025, denn hier setzen die Forderungen ihre Aufwärtsbewegung weiter fort. Im Mittel werden mit 455,20 (440-500) rund 1,60 EUR/t mehr genannt. Die Winterkulturen präsentieren sich bei dem aktuellen Frost überwiegend in einem guten Zustand. Regional ist die Wassersättigung allerdings sehr hoch. Auf feuchten Standorten kann es daher zu nässebedingten Schäden kommen.
Am heimischen Rapsschrotmarkt zeichnet sich lebhafter Handel ab. Im Mittelpunkt steht dabei das Rollen von Kontrakten mit Schrot aus alterntigem Raps gegen solche mit neuerntigem. Lieferpositionen im August/Oktober 25 oder November/Januar 26 sind gefragt, was deren Preise stützt. Im vorderen Bereich pendelt das Preisniveau seit Wochen mit kleinen Ausschlägen nach oben und unten. So wurden für prompte Partien am 21.01.2025 im Schnitt 286 EUR/t verlangt, 4 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Unterstützend wirkt die lebhaftere Nachfrage der Mischfutterhersteller. Viele hatten bisher auf Preisnachlässe spekuliert, da diese aber nicht eintreten, wird nun vermehrt nachgefragt. Geschäfte finden vor allem zwischen Mischfutterindustrie und Großhandel statt. Die Abgabebereitschaft der Ölmühlen sei dagegen gering, heißt es. Die Preise für Sojaschrot stehen wegen der geringen Nachfrage unter Druck. Nur der unmittelbare Bedarf wird gedeckt, ansonsten herrscht Flaute. Die festen Rohstoffnotierungen konnten bisher keine Wirkung entfalten. Marktteilnehmer positionieren sich mit der Hoffnung auf reichliches und preisgünstiges Angebot aus Südamerika vorerst nicht. Außerdem ist die Lage am Sojamarkt aufgrund der unberechenbaren, politischen Aktionen des neuen US-Präsidenten unsicher. Die Preise für konventionelles Sojaschrot mit 44% ProFett geben im Vergleich zur Vorwoche um 14 auf 341 EUR/t nach. Auch GVO-freie Partien tendieren schwächer, so dass im Durchschnitt ein Minus von 23 EUR/t auf 490 EUR/t verzeichnen wird.
Im Sog zeitweise schwacher Rohstoffnotierungen drehen die Forderungen für Rapsöl in Minus. Druck übten dabei insbesondere die übrigen Ölsaaten aus, welche den EU-Raps mit nach unten zogen. So sind fob deutscher Mühle für Rapsöl zur Lieferung ab Februar rund 1.115 EUR/t im Gespräch und damit 20 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien fob Niederlande. Mit einem Minus von 15 auf 1.105 EUR/t fällt die Korrektur hier allerdings etwas weniger deutlich aus. Lediglich vereinzelt wird das niedrige Preisniveau zum Kauf genutzt. Insbesondere Rapsölraffinat wurde bei sinkenden Forderungen regional noch in kleineren Mengen geordert. Zum Großteil konnte der Bedarf jedoch bereits zum Jahresende 2024 gedeckt werden. Seitens des Energiesektors bleibt es ruhig. Die Biodieselmargen gelten weiterhin als ungünstig. Vereinzelt wird zwar von Anfragen berichtet, Umsätze kamen bislang jedoch noch nicht zustande. Damit bleibt die Verfügbarkeit von rohem Rapsöl auch weiterhin üppig.
Marktbericht KW 04 / 2025
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