Skip to the navigation Skip to the content
proteinmarkt.de - Infoportal für Fütterungsberater und Landwirte
Monatsrückblick März 2025
-

Rapskurs im Griff der Handelspolitik
Rückläufige Canola-Notierungen in Kanada stellten im Monatsverlauf die Weichen für schwache Rapsnotierungen. Dabei blieben die geopolitischen Entwicklungen im Fokus. Neben den USA war nun jedoch China bestimmendes Thema. So kündigte das chinesische Handelsministerium ab dem 20.03.2025 einen 100-prozentigen Zollsatz auf kanadische Agrarprodukte an und reagierte damit auf die kanadischen Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge, Stahl und Aluminium. Kanada hatte diese im September 2024 verhängt. Zum Monatsende drehten die Notierungen jedoch wieder ins Plus. Der Euro verlor zuletzt an Wert, nachdem er zuvor auf den höchsten Stand seit Oktober letzten Jahres gestiegen war. Ein schwächerer Euro steigert die Wettbewerbsfähigkeit des Rapses aus der EU gegenüber importierten Partien. So schloss der Mai-25-Kontrakt am 27.03.2025 bei 521,00 EUR/t und damit rund 11,75 EUR/t unter dem Niveau, welches noch Ende Februar erreicht wurde. Der August-25-Kontrakt schloss mit 482,75 rund 15,75 EUR/t niedriger.

Wenig Umsätze am Rapsmarkt
Trotz der zuletzt deutlichen Preissteigerungen, Partien der alten Ernte gewannen binnen einer Woche 26 EUR/t, blieben die Umsätze am heimischen Markt überschaubar. Die Verkaufsbereitschaft sowohl für die Ernte 24 als auch für Partien ex-Ernte 25 war weiterhin gering. Ohnehin sind die Lager weitestgehend geräumt. Der Fokus der Erzeuger liegt derweil eher auf den Frühjahrsarbeiten, die landesweit auf Hochtouren laufen. Aussaat, Pflanzenschutz und Düngung bestimmen das Geschehen auf den Feldern. Die Feldbestände präsentieren sich weiterhin in einem guten Zustand. Allerdings melden einige Regionen einen zunehmenden Wasserbedarf, insbesondere auf leichten Standorten. Eine kritische Versorgungslage wird derzeit jedoch noch nicht gesehen.

Sojaschrotpreise tendieren uneinheitlich
Der Handel am Sojaschrotmarkt zeigte sich im März weiterhin von seiner ruhigen Seite, wobei der schmale Preisabstand zu alternativen Proteinquellen die Nachfrage etwas belebte. Angesichts der anhaltenden handelspolitischen Streitigkeiten waren die Marktteilnehmer zurückhaltend und sondierten den Markt sowie die sprunghaften Geschehnisse auf der politischen Bühne.

Im Zollstreit zwischen der EU und den USA hoffen die Marktteilnehmer nun auf eine Beilegung der Streitigkeiten am Verhandlungstisch und darauf, dass keine weiteren Produkte aus den USA von Zöllen betroffen sein werden. Immerhin stammen in der laufenden Saison mehr als die Hälfte des importierten Sojas aus den USA. Bei den Schrotimporten dominieren dagegen südamerikanische Herkünfte, allen voran Brasilien, auf das allein 49 % der Importe entfallen, gefolgt von Argentinien mit einem Anteil von 38 %. Vor diesem Hintergrund wurden auf Großhandelsebene im Schnitt für konventionelle Partien mit 48 % ProFett 362 EUR/t genannt – ein Plus von 2,7 % gegenüber dem Vormonat. Die Forderungen für GVO-freie HP-Partien waren bei schwacher Nachfrage rückläufig und gaben um 3,4 % auf 515 EUR/t nach.

Knappes Angebot stützt Rapsschrotpreise
Der Rapsschrothandel verlief im März weitestgehend ruhig. Erst gegen Ende des Monats wurde es lebhafter, da die Mühlen nach dem starken Preisverfall der Saat und der dadurch verbesserten Margen wieder am Markt waren und das Angebot erhöhten. Dies fand dann auch schnell in Form von Mischfutterherstellern, aber auch beim Zwischenhandel, dankbare Abnehmer, was die Preise stützte. Zudem blieb das Angebot besonders im Osten den Monat über begrenzt. Grund dafür war die Salmonellenproblematik in der Ölmühle Riesa, die allerdings in der letzten Märzwoche behoben werden konnte. So wurden im Schnitt für prompte Partien etwa 290 EUR/t genannt – ein leichtes Plus von 1,2 %, aber rund 2 % weniger als noch ein Jahr zuvor. Die Preisspanne lag dabei zwischen 283 und 299 EUR/t, wobei besonders im Osten Aufschläge genannt wurden.

Ernte 2025 rückt in den Fokus
In den kommenden Monaten dürfte sich die Nachfrage der Ölmühlen immer stärker auf Raps ex Ernte 2025 umstellen. Auch auf Erzeugerseite dürfte dies erfolgen, und zwar je näher die Ernte rückt und desto besser die Witterungsbedingungen sind. Mit Spannung werden die nächsten Ernteschätzungen erwartet: Für die Bundesrepublik hat der Deutsche Raiffeisenverband im März den Anfang gemacht. Als Basis dient die Schätzung der Herbstaussaatfläche des Statistischen Bundesamtes vom 20.12.2024 von rund 1,1 Mio. ha. Der DRV selbst steuert seine eigene Ertragsschätzung bei, die zu diesem frühen Zeitpunkt in der Vegetationsperiode natürlich noch mit Vorsicht zu betrachten ist. Denn bis zur Ernte kann noch viel passieren, wie der Blick auf vergangene Jahre zeigt. So werden aktuell 4,0 Mio. t Raps erwartet. Aufgrund leicht größerer Fläche und besserer Erträge könnten damit 10 % mehr als noch zur Ernte 2024 zusammenkommen.