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Monatsrückblick April 2024
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Rapspreise im Aufwind
Das Auf und Ab an der Pariser Börse setzt sich fort. Während die Notierungen zum Ende der 16. KW noch allein binnen zweier Handelstage knapp 12 EUR/t an Wert einbüßten, ging es zum Start der 17. KW mit einem Tagesgewinn von 7,50 EUR/t wieder aufwärts. Ausschlaggebend für die Kursschwäche waren unter anderem rückläufige Rohölkurse. Dennoch schloss der Fronttermin Mai am 25.04.2024 mit 442 rund 4 EUR/t über dem Niveau, welches noch Ende März erreicht wurde. Deutlicher fällt indes das Plus für den Folgetermin aus. So schloss der August-24-Kontrakt zuletzt bei 458 EUR/t und damit 12,50 EUR/t höher. Entgegen den Vorgaben vom Terminmarkt ging es bei den Erzeugerpreisen für Raps zuletzt nach oben. Es scheinen die Sorgen um Ertragseinbußen infolge des aktuellen Kälteeinbruchs zu überwiegen. So werden für Partien der Ernte 2023 aktuell im Bundesdurchschnitt 416,60 EUR/t verlangt und damit gut 17 Euro mehr als im März. 

Raps regional mit weißer Blüte
Vereinzelt wird das aktuelle Preisniveau zur Vermarktung von Restmengen der Ernte 2023 genutzt. Auch Vorkontrakte der Ernte 2024 werden in die Bücher geschrieben. Ohnehin dominieren aktuell die anstehenden Feldarbeiten das Geschehen. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen Anfang April führten zu einem deutlichen Entwicklungsschub, welcher zuletzt jedoch vehement unterbrochen wurde. Frost, Hagel und Schnee sorgen nach den sommerlichen Witterungen für Verunsicherung. Die Kälte hat die Entwicklung der Kulturen ausgebremst. Bislang sind allerdings noch keine nennenswerten Schäden zu erkennen. Die Bestände hatten längst nicht überall die Vollblüte erreicht. Bislang gelb, hat der Raps in einigen Regionen infolge der Minustemperaturen seine Farbe verloren und blüht nun weiß. Es bleibt vorerst abzuwarten, wie Raps den Frost verkraftet hat.

Preisspanne zwischen den Ölschroten wird größer
Am heimischen Markt vergrößerte sich im April 24 der Preisabstand zwischen den Ölschroten.

Im Schnitt wurde für konventionelle Sojaschrotpartien mit 44 % ProFett im April 2024 rund 384 EUR/t fob deutsche Mühle gefordert, 23 EUR/t weniger als noch im Vormonat. Damit setzt sich die Abwärtsspirale im laufenden Monat weiter fort. Im Dezember 2023 waren im Schnitt noch fast 500 EUR/t im Gespräch gewesen. GVO-freie Ware konnte dagegen das Preisniveau des Vormonats gut behaupten und lag im Durchschnitt bei 568 EUR/t für 45,5er-Ware fob Brake (+4 EUR/t). Insbesondere mit den fortschreitenden Sojaernten in Argentinien und Brasilien nimmt das Angebot sukzessive zu. Zusätzlich schlägt sich auch die schwindende Nachfrage und das geringe Handelsvolumen auf die Preise nieder.

Knappes Angebot stützt die Rapsschrotpreise
Rapsschrot tendiert dagegen weiterhin preisfest. Besonders prompte Partien wurden angesichts des begrenzten Angebotes bis zuletzt bei über 300 EUR/t gehandelt. Die Forderungen reichten dabei regional bis zu 315 EUR/t. Für Ware zur Lieferung ab Mai waren Ende April rund 290 EUR/t im Gespräch. Zudem wurden die Preise, durch die von der EU verhängten, höhere Einfuhrzölle auf Raps und seine Nachprodukte aus Belarus und Russland gestützt. Deutschland erhält zwar nur geringe Mengen auf direktem Wege aus den beiden Staaten, aber für die EU sind es die wichtigsten Handelspartner. Besonders Litauen, Lettland sowie Polen erhielten in der laufenden Saison große Mengen der preislich attraktiven Ware. Des Weiteren belebte sich die Nachfrage angesichts der bevorstehenden Wartungsarbeiten der Mühlen im Mai und Juni dieses Jahres. In der Folge deckten sich Mischfutterhersteller bereits vorzeitig ein, um etwaigen Lieferengpässen zu entgehen.

Rapsmarkt durch Temperatursturz verunsichert
Erzeuger blicken Ende April mit Sorge auf ihre Rapsfeldbestände. Dass die Hitzewelle nicht anhielt, ist von großem Vorteil, die Verzweigung war etwas zu unterentwickelt, aber so kalt hätte es nun auch nicht werden müssen. Vor allem die Aussicht auf Bodenfrost schürt die Sorge vor Ertragseinbußen. Auch der teils ergiebige Niederschlag zur Blüte ist nicht vorteilhaft. Aber die Vegetationsperiode ist noch lang. Dennoch wachsen die Befürchtungen, dass die Rapsernte noch kleiner ausfällt als ohnehin schon prognostiziert. Der deutsche Raiffeisenverband geht von einer knapp 5 % kleineren Anbaufläche aus. Die aktuelle Ertragsschätzung liegt mit 35,5 dt/ha bereits 2 % unter dem langjährigen Mittelwert und 2,3 % unter dem Vorjahresergebnis. Damit würde sich eine Ernte von 3,94 Mio. t, rund 7 % weniger als 2023, aber immerhin 6 % über dem langjährigen Durchschnitt ergeben.