Raps zum Monatsende preisschwach
Ging es bis zu Mitte Januar noch kräftig aufwärts, drehten die Pariser Rapsnotierungen zuletzt ins Minus. Mit 498 EUR/t rutschte der Fronttermin am 30.01.2025 sogar erstmals seit Ende November wieder unter die Linie von 500 EUR/t. Ein anderes Bild zeigte sich indes für Partien der Ernte 2025, denn hier ging es noch etwas länger aufwärts. Im Fokus standen dabei insbesondere die Entwicklungen der übrigen Ölsaaten. Vor allem die schwächeren Palmölnotierungen drückten die Rapskurse der EU nach unten. Diese waren angesichts der nach wie vor zurückhaltenden asiatischen Palmölnachfrage rückläufig. Hinzu kommt die Befürchtung, dass die USA Strafzölle auf kanadische Ware erheben könnten. Kontrakte ex Ernte konnten sich dagegen angesichts der nach wie vor suboptimalen Witterungsbedingungen in Teilen der europäischen Anbaugebiete besser behaupten.
Preissteigerungen zur Vermarktung genutzt
Insbesondere in der ersten Januarhälfte konnte das attraktive Preisniveau die ein oder andere Rapspartie noch aus Erzeugerhand locken. In der Spitze wurden im Mittel 506 EUR/t in Aussicht gestellt und damit fast 100 EUR/t mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Mit den zuletzt teils deutlichen Abwärtskorrekturen, Raps verlor in einer Woche durchschnittlich knapp 12 EUR/t, kommt die Vermarktung jedoch wieder zum Erliegen. Viel Raps dürfte eh nicht mehr auf den Höfen der Erzeuger liegen. Damit rückte die Ernte 2025 verstärkt in den Fokus. Auch Umsätze werde hier in die Bücher geschrieben. Hinsichtlich der kommenden Ernte stimmen die Feldbestände bislang optimistisch. Winterschäden werden in diesem Jahr nicht mehr vermutet. Durch Niederschläge sind die Böden regional vernässt. Dies lässt besonders rund um den Harz im östlichen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt vielerorts keine Befahrbarkeit der Flächen zu, so dass mit dem Beginn der Düngung abgewartet wird.
Sojaschrotpreise behaupten sich
Der Handel am heimischen Ölschrotmarkt startete gewohnt ruhig ins Jahr 2025. Mischfutterhersteller als auch selbstmischende Landwirte hatten sich vor den Feiertagen bereits umfangreich mit kurz- und mittelfristigen Lieferkontrakten eingedeckt. Erst Mitte des Monats nahmen die Umsätze etwas zu, wobei vorrangig Lieferverträge für die zweite Jahreshälfte abgeschlossen wurden. Das insbesondere vor dem Hinblick auf die aufgeschobene Umsetzung der EUDR, die zum 01.01.2026 in Kraft tritt. So war der Sojaschrotmarkt von großer Volatilität geprägt. Pessimistische Schätzungen zu den US-Vorräten, sowie Trockenheit in den argentinischen Anbaugebieten stützten die Preise, während die Aussicht auf ein großes globales Angebot dem entgegenwirkte und den Preisspielraum nach oben auch am heimischen Kassamarkt begrenzte. Im Mittel wurde für Partien mit 44 % ProFett 334 EUR/t fob deutsche Ölmühle gefordert, 2 % mehr als im Vormonat, aber 26 % weniger als im Januar 24. Unter mehr Druck standen dagegen GVO-freie Partien. Mangels Nachfrage schwankten die Notierungen hier im Monatsverlauf stärker. Im Schnitt wurden für LP-Partien 520 EUR/t genannt, 2 % weniger als im Dezember 2024.
Rapsschrotpreise tendieren zum Monatsende schwächer
Nach einem ruhigen Start setzten die Rapsschrotpreise im Januar ihren Aufwärtstrend zur Monatsmitte fort. Insbesondere die anziehende Nachfrage der Mischfutterhersteller bei regional eingeschränkter Abgabebereitschaft der Ölmühlen stützte die Preise. Im Monatsverlauf wurden auch vermehrt Kontrakte bis Jahresende abgeschlossen. Vor allem der Zwischenhandel bediente die Nachfrage der Industrie. Besonders im Osten war das Angebot begrenzt und nur mit deutlichen Aufschlägen zu bekommen. So wurden an Standorten wie Salzgitter, Riesa und Magdeburg, die eigentlich unter dem Preisniveau des Niederrheins liegen, Aufgelder verlangt. Gegen Ende des Monats gaben die Preise, insbesondere für prompte Ware, im Zuge der schwachen Rohstoffnotierungen jedoch wieder nach. Im Bundesdurchschnitt wurden mit 281 EUR/t rund 4 EUR/t weniger als im Vormonat verlangt.
Kanadischer Raps dürfte auf EU-Markt drücken
Im Fokus der Rapspreisentwicklung dürften im Februar die Entwicklungen am Weltmarkt stehen. Derzeit herrscht große Unsicherheit darüber, ob die US-Regierung ab Februar dieses Jahres zusätzliche Zölle auf Produkte und Waren aus Kanada, China und Mexiko erheben wird. Dies könnte, so die Befürchtung, dazu führen, dass große Mengen kanadischen Canolas auf den europäischen Markt drängen. Aufgrund der in Kanada angebauten GVO-Sorten ist das daraus hergestellte Rapsöl allerdings nicht uneingeschränkt in der EU verwertbar. Der Import würde daher vorrangig der Biokraftstoffherstellung dienen. Hinzu kommen die Importe aus Australien. Damit dürfte die Verfügbarkeit, trotz der kleineren innergemeinschaftlichen Ernte, nun doch nicht so knapp wie bislang erwartet ausfallen und den Preisspielraum nach unten öffnen. Die Not zu verkaufen, scheint allerdings auch nicht besonders groß, Die Lager müssen noch nicht für die Ernte 2025 geräumt werden, zumal bereits der Großteil der Ernte 2024 verkauft sein sollte.
Monatsrückblick Januar 2025
Monatsrückblick Januar 2025
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