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Monatsbericht November 2021: Raps von Preisschwäche geprägt, Lebhafte Nachfrage nach Sojaschrot stützt, Hohe Preise, wenig Umsätze
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Raps von Preisschwäche geprägt

Auch wenn die Rapskurse Ende November 21 zweimal scharf nachgegeben haben, die Großhandelspreise zeigen nur auf dem vorderen und auf den Terminen ex Ernte Preisschwäche. Der prompte Rapsmarkt ist derzeit gekennzeichnet von fehlenden Rapspartien, erschwerten Transportbedingungen und dem aktuellen Druck rückläufiger Rohöl- und Pflanzenölnotierungen. Ware ist auf vorderen Terminen kaum erhältlich, Lieferlücken, können nur schwer gedeckt werden, das Kaufinteresse liegt am Boden. Einzelne Ölmühlen zeigen sich auch bis Jahresende durchaus gut versorgt, suchen aber dennoch vereinzelte Partien, sofern überhaupt welche greifbar sind. Der Invers der Notierungen führt dazu, dass die Prämien auf den Folgeterminen sogar noch größer sind, um überhaupt akzeptable Geldkurse zu zeigen. Hier wird auch noch etwas Kaufinteresse gemeldet. Der große Preisknick zur nächsten Ernte wird auch erst auf Lieferterminen ab September sichtbar. Die verspätete Ernte in diesem Jahr hat die Käufer vorsichtiger werden lassen. Im November wurden auf Großhandelsstufe im Schnitt für Raps der nächsten Ernte 584,50 EUR/t genannt. Das sind knapp 26 EUR/t mehr als noch im Oktober 21. Prompter Raps wurde im Schnitt mit 697,50 EUR/t franko Niederrhein bewertet und lag so gut 22 EUR/t über Vormonatsniveau. Die Erzeugerpreise neigten zuletzt ebenfalls zur Schwäche. Gegenüber Vorwoche wurden im Schnitt knapp 14 auf 651 EUR/t verloren. Das tangiert den Kassamarkt kaum, denn von gehandelten Mengen wird schon lange nicht mehr gesprochen. Frei Erfasserlager wurden im November im Schnitt 669 EUR/t genannt und damit 34 EUR/t mehr als Monat zuvor und knapp 57 % (380 EUR/t) mehr als vor einem Jahr. Aus Ostdeutschland wird berichtet, dass nur noch 5 % der Ernte unverkauft auf den Höfen liegen soll. Allerdings haben die rückläufigen Gebote doch einige Erzeuger motiviert, mehr Teilpartien aus der kommenden Ernte zu verkaufen.

Lebhafte Nachfrage nach Sojaschrot stützt

Rapsschrot konnte erneut zulegen und gewinnt mit 313 EUR/t ab Werk im Monatsdurchschnitt rund 10 EUR/t über Vormonatslinie. Das Kaufinteresse hält sich allerdings weiterhin in Grenzen. Es geht auf Weihnachten zu, alle Marktteilnehmer wollen die Abschlüsse in der Tasche haben. Denn so kann man den anhaltenden und zusätzlich noch bevorstehenden Logistikproblemen, bedingt durch das Weihnachtsgeschäft und durch die sich verschärfende Corona-Situation, aus dem Weg gehen. Die Wasserstände sind weiterhin zu niedrig, so dass die Transportkapazitäten nur zur Hälfte genutzt werden können, was zu erheblichen Lieferverzögerungen führt.
Konventionelles Sojaschrot verzeichnet im November 21 gegenüber Vormonat einen Anstieg von rund 2,1 %. GVO-freies Sojaschrot entwickelte sich uneinheitlich, während 45,5er Partien mit einem durchschnittlichen Rückgang von 30 EUR/t deutlich günstiger waren als im Vormonat, legten die 48er Partien um gut 28 EUR/t zu und erreichten Mitte November mit 758 EUR/t neue Höchststände. Die Nachfrage ist deutlich gestiegen. Die attraktiven Preise für Mais in den Futtermischungen steigern den Verbrauch, haben aber zur Folge, dass mehr Sojaschrot benötigt wird. Die anhaltenden globalen Logistikprobleme führen zudem zu verspäteten Importen aus Argentinien und Brasilien, so dass deutlich mehr lokale Ware verkauft werden konnte. Die mit den Transportproblemen einhergehenden explodierenden Frachtkosten sorgen für zusätzlichen Auftrieb der Preise.

Hohe Preise, wenig Umsätze

Für den Dezember wird keine Marktveränderung erwartet. Am knappen Angebot wird sich bis Juli 22 ohnehin nicht mehr viel ändern. Zufuhren aus dem Ausland werden einen Großteil des Rohstoffes bringen. Die Nachfrage wird sich kaum verändern, die Produkte sind gefragt. Ausschlaggebend wird eher sein, was aufgrund der prekären Transportsituation beim Käufer ankommt. So könnte es sogar Produktstau beim Verarbeiter kommen, weil die Ware nicht weggeschafft werden kann. Das wird örtlich für günstige Partien sorgen, aber insgesamt am Preisniveau nichts bewegen. Das wird ausschließlich vom Weltmarkt bestimmt. Für Überraschungen könnte ein Nachfrageeinbruch der Chinesen bei Sojabohnen sorgen, aber das ist noch nicht absehbar.