Im Rahmen der Grünen Woche kommentiert der neugewählte Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes, Herr Detlef Latka, CEO von Hochwald Foods GmbH, die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen aus Sicht der Branche: „Wir schauen insgesamt optimistisch auf das Jahr 2025. Der Milchpreis war mit etwa 48 Cent/kg Rohmilch vergangenes Jahr erfreulich hoch, die Erlöse sind dementsprechend gut. Wir hoffen, dass wir diesen Schwung auch in das neue Jahr mitnehmen können.“
Tiefe Sorge bereitet uns der in Brandenburg aufgetreten Fall von der Maul- und Klauen-Seuche (MKS), der durchaus weitreichende Auswirkungen auf den Export von Milchprodukten aus Deutschland haben wird. Wir hoffen, dass es sich dabei um ein nicht nur räumlich sehr begrenztes Geschehen handelt. „Durch diesen Umstand haben die positiven Aussichten für die deutsche Milchwirtschaft für 2025 einen kräftigen Dämpfer erhalten. Gemeinsam mit der Bundesregierung sollte es das Ziel sein, der Milch- und Fleischbranche schnell, konstruktiv und effektiv zu helfen“, sagte Detlef Latka, Vorsitzender des MIV.
Absatz uneinheitlich
In Richtung der deutschen Verbraucher hat im Jahr 2024 Käse in Selbstbedienung (SB), Sahne, Speisequark und Joghurt im vergangenen Jahr gute Absatzzahlen erzielt. Besonders die Käseproduktion und der SB-Abverkauf sind außerordentlich gut gelaufen (+2,7 %), auch in den ersten Tagen des neuen Jahres.
Butter erzielte im Jahresverlauf mit fast 2,40 Euro/Päckchen historische hohe Preise. Die Verkäufe von Butter fielen in den ersten elf Monaten von 2024 um 3,4 % niedriger aus als im Vorjahreszeitraum. Sie waren aber höher als 2022 um die gleiche Zeit. Der Verbrauch hat sich trotzdem erstaunlich gut behauptet, gerade zur Weihnachtszeit gab es eine gute Nachfrage.
Nicht so stark liefen hingegen die Produkte Trinkmilch, Butter und Mischstreichfette, hier war der Abverkauf niedriger als im Vorjahr 2023. Bei der Konsummilch ging der Absatz zwar um 0,6 % zurück, aber damit war der Abwärtstrend schwächer als in den Vorjahren.
Weniger Milchviehbestände und Milchviehhalter – auch weniger Milch?
Die Zahlen der Milchkühe und deren Halter sind weiter rückläufig, was der MIV ein wenig mit Sorge betrachtet. Durch den Zuchtfortschritt ist in der Vergangenheit der Strukturwandel meist mehr als aufgefangen worden. Durch den hohen Milchpreis gibt es genug Anreize, die Milchmenge zu steigern. Dennoch lag die Milchmenge in Deutschland für 2024 nach der ZMB-Schnellberichterstattung zuletzt mit -0,5 Prozent weiter leicht unter Vorjahr. Ein Teil davon ist sicher auch auf die Verbreitung der für den Menschen ungefährlichen Blauzungenkrankheit bei Rindern zurückzuführen. Ein Blick auf die Entwicklung der Milchmengen in vielen EU-Nachbarstaaten zeigt, die Zeit der Steigerungen ist vielerorts vorbei.