Die Notierungen an der Pariser Börse kannten in der laufenden Handelswoche nur eine Richtung – und die ging kräftig abwärts. So schloss der bald auslaufende Fronttermin Februar am 30.01.2024 bei 420,75 EUR/t und damit rund 19,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Druck kommt dabei insbesondere von dem reichlichen globalen Ölsaatenangebot, welches durch die Sojaernten in Brasilien und Argentinien zusätzlich vergrößert wird. Brasilien konnte bislang rund 11 % der Flächen räumen, 6 Prozentpunkte mehr als noch 2023. Mit der Pariser Kursschwäche wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe nach unten korrigiert. Das Aufgeld für Partien zur Lieferung ab Februar bezieht sich allerdings bereits auf den Mai-23-Kontrakt. So sind franko Hamburg am 31.01.2024 bei reduzierter Prämie bis zu 425 EUR/t für Partien zur Lieferung ab März möglich und damit 19 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Franko Niederrhein sind mit 436 rund 15 EUR/t weniger im Gespräch. Aktuell bleiben die Umsätze gering. Nach Einschätzung der Marktteilnehmer dürfte sich der Handel erst wieder etwas beleben, wenn der Fronttermin Februar 2023 vollständig von Bord geht. Mit der lebhafteren Nachfrage der vergangenen Woche konnten die Lager regional etwas geräumt werden. Auch die Hochwassersituation scheint sich angesichts der trockenen und milden Vegetationsbedingungen der vergangenen Tage merklich zu entspannen. Erwartet werden nun die Lieferungen aus Australien, auch wenn diese in deutlich geringerem Umfang als im Vorjahr eintreffen dürften. Die Unsicherheit der Erzeuger wächst. Während die Preissteigerungen der vergangenen Woche noch einen Richtungswechsel erhoffen ließ, geht es im Zuge der Vorgaben aus Paris auch am heimischen Kassamarkt wieder abwärts. Mit 401,2 EUR/t erhalten Erzeuger im Bundesdurchschnitt 5,20 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Entsprechend gedrückt ist die Stimmung, denn die Hoffnung auf einen anhaltenden Aufwärtstrend schwindet. Nennenswerte Umsätze bleiben daher auch weiterhin aus. Einzig kleine Mengen Raps wurden in der vergangenen Woche hier und da vermarktet. Der Verkauf der kommenden Ernte erfolgt indes sehr zögerlich. Hier werden aktuell 389 (368-422) EUR/t in Aussicht gestellt, 2,80 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. So bleibt die Handelsaktivität am heimischen Rapsmarkt insgesamt auch weiterhin gering. Die Feldbestände sind vielerorts vernässt. Die Befahrbarkeit der Böden ist regional noch nicht gegeben.
Die heimischen Sojaschrotpreise haben in den vergangenen Handelstagen deutlich nachgegeben. Im Bundesdurchschnitt waren für prompte Partien mit 44 % ProFett rund 442 EUR/t im Gespräch, ein Minus von 16 EUR/t auf Wochensicht. Auch GVO-freie Partien geben nach und wurden zuletzt im Schnitt für 553 EUR/t offeriert. Belastend wirkten in erster Linie die rückläufigen internationalen Sojabohnenkurse. Diese hatten angesichts der Aussicht auf eine komfortable Angebotssituation und der zügig voranschreitenden Ernte in Brasilien nachgegeben. Brasilien und Argentinien sind wichtige Lieferanten für Sojabohnen und Sojaschrot für den EU-Markt. Im zurückliegenden Wirtschaftsjahr 2022/23 kamen allein 42,1 % aller Sojabohnenimporte der EU aus Brasilien (5,5 Mio. t) Beim Schrot lag der Anteil Brasiliens und Argentiniens zusammen bei fast 87 % beziehungsweise es wurden insgesamt 13,7 Mio. t Sojaschrot in die Union geliefert. Am Rapsschrotmarkt verläuft der Handel ebenfalls in ruhigen Bahnen. Physische Ware wird vorne immer mal wieder was gesucht, ist jedoch auf der Käuferseite nicht bereit zu großen Aufschlägen, auch wenn das Angebot standortabhängig begrenzt sein kann. Im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass das Angebot die Nachfrage mehr als ausreichend bedienen kann. Vor diesem Hintergrund wurde Rapsschrot im Bundesdurchschnitt am 30.01.2024 mit 276 EUR/t bewertet, ein Minus von 3 EUR/t gegenüber Vorwoche.
Im Zuge rückläufiger Notierungen an der Pariser Börse drehen die Forderungen für Rapsöl am heimischen Markt erneut ins Minus. So werden fob deutscher Mühle aktuell 845 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Februar in Aussicht gestellt und damit 30 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Auch die Gebote für Rapsöl fob Niederlande wurden zurückgenommen. So sind für Partien zur Lieferung ab Februar mit 840 rund 25 EUR/t weniger möglich. Mit den Preisrücknahmen konnte sich das Kaufinteresse am heimischen Markt etwas beleben. Oftmals bleibt es jedoch auch nur bei Anfragen, denn mit Abschlüssen wird in dem fallenden Markt zumeist abgewartet. Das dürfte ein Richtungswechsel in Paris jedoch ändern. Sobald die Zeichen hier wieder auf festere Kurse stehen, dürften auch die Umsätze am Rapsölmarkt zunehmen.