Die Aufwärtsbewegung der Rapskurse in Paris scheint vorerst beendet zu sein. Auch wenn es zuletzt im Zuge festerer Palmölnotierungen wieder etwas aufwärts ging, verzeichnete der Fronttermin November 24 gegenüber Vorwochenlinie ein Minus von 2,25 EUR/t und schloss am 29.10.2024 bei 509,25 EUR/t. Die Folgetermine schlossen hingegen nahe bzw. leicht über Vorwochenniveau. Am heimischen Rapsmarkt war es in den vergangenen Handelstagen unverändert ruhig und Transaktionen waren eher die Ausnahme als die Regel. Viele Akteure scheinen ihren Bedarf vorerst gedeckt zu haben. Auch die Mühlen zeigen kaum Interesse, planen diese doch mindestens teilweise ihre Produktion aufgrund der geringen Margen der Nachprodukte in den kommenden Wochen vorerst zu drosseln. Am Exportmarkt gibt es ebenfalls ruhig zu, was auch dem schwächelnden Euro geschuldet ist. Vor diesem Hintergrund wurden auf Großhandelsebene die Offerten für prompte Ware zurückgenommen. So sind franko Niederrhein mit 519 EUR/t, knapp 3 EUR/t weniger im Gespräch als noch eine Woche zuvor. Auch franko Hamburg sind die Forderungen im Vergleich zur Vorwoche für Partien zur Lieferung im Dezember 24 um 3 auf 509 EUR/t zurückgenommen worden. Auf Erzeugerstufe stiegen bundesweit die Rapspreise um marginale 0,50 auf 473,55 (450-492) EUR/t. Während Erzeuger in Ost- und Mitteldeutschland weniger für ihren Raps erhielten, lagen die Gebote im Norden und Westen Deutschlands über dem Vorwochenniveau. Damit sind die Gebote aktuell fast 86 EUR/t höher als zum Vorjahreszeitpunkt. Vorkontrakte ex Ernte 25 tendiert im Bundesdurchschnitt dagegen etwas schwächer und verzeichnen ein Minus von ebenfalls marginalen 0,50 auf 445,50 EUR/t. Die Abschlussbereitschaft der Erzeuger ist begrenzt. Diese hoffen nach den Aufschlägen der vergangenen Wochen auf weiter Zugeständnisse. Außerdem liegen auf vielen Höfen nur noch überschaubare Mengen an unverkauftem Raps.
Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt gaben in der zurückliegenden Berichtswoche nach. Im Bundesdurchschnitt wurden am 29.10.2024 für prompte Ware rund 256 EUR/t aufgerufen, 12 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Der Handel beschränkt sich jedoch auf kleinere Mengen, wobei die Mühlen angesichts des aktuell niedrigen Preisniveaus kaum als Verkäufer auftreten. Einige Ölmühlen erwägen sogar, ihre Produktion vorerst zu drosseln, berichten Beobachter. Auch die Mischfutterhersteller zeigten wenig Interesse an prompter Ware oder an Kontrakten und warten die weitere Entwicklung ab. Wenn überhaupt gehandelt wurde, so beschränkte sich dies auf Geschäfte zwischen Handelsunternehmen, wenn auch nur in geringem Umfang. Sojaschrot setzte in den vergangenen Handelstagen seine Abwärtsbewegung fort. Für Druck sorgten zum einen die schwächere Nachfrage am Kassamarkt und zum anderen die rückläufigen Rohstoffnotierungen an den internationalen Börsen. Insbesondere die Aussicht auf eine mehr als komfortable globale Versorgungslage lastet auf den Preisen für Rohstoffe und Nachprodukte. Im Durchschnitt wurden am 29.10.2024 für konventionelle Partien mit 44 % Fett 332 EUR/t aufgerufen, ein Minus von 12 EUR/t auf Wochensicht. Für 48er Partien lagen die Forderungen mit durchschnittlich 362 EUR/t knapp 9 EUR/t niedriger als eine Woche zuvor. Auch GVO-freie Ware gab nach. Für LP-Partien wurden 547 EUR/t aufgerufen, 11 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Die ungünstigen Ernteaussichten in Südosteuropa konnten die Verluste nur begrenzen.
Die europäischen Rapsölpreise tendieren uneinheitlich. Rapsöl verliert in Deutschland deutlich und beendet damit abrupt den Preisauftrieb der vergangenen fünf Wochen. Aktuell werden zur Lieferung ab November 24 rund 995 EUR/t verlangt, ein dickes Minus von 65 EUR/t zur Vorwoche. Demgegenüber tendieren die Rapsölpreise in den Niederlanden anhaltend fest und verzeichnen mit 1.125 EUR/t ein Plus von 77 EUR/t. Die vergleichsweise hohen Rapsölpreise, im Oktober im Schnitt 7 % über Vormonat und 5 % über Vorjahr, halten Abnehmer vom Markt fern. Käufer aus dem Biodieselsektor oder Nahrungsmittelsektor kaufen verhalten kleine, überschaubare Mengen. Mittel- oder langfristige Kontrakte werden verschmäht. Ölmühlen reagieren darauf mit rückläufiger Verarbeitung. So ist das aktuelle Angebot zwar ausreichend, war aber vor einigen Wochen deutlich komfortabler. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass nur mit deutlich fallenden Forderungen noch Umsätze bis Jahresende generiert werden können.
Marktbericht KW 44 / 2024
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