Die Pariser Rapsnotierungen setzen ihre Berg- und Talfahrt auch in der laufenden Handelswoche weiter fort. Während es zum Ende der 39. KW noch binnen zweier Börsentage über 10 EUR/t abwärts ging, startete der Kurs durchweg fester in die neue Woche. Das Vorwochenniveau konnte dennoch nicht gehalten werden. So schloss der Fronttermin November am 01.10.2024 bei 477,75 EUR/t und damit 1,75 EUR/t niedriger. Zuletzt profitierten die Notierungen insbesondere von dem schwächeren Eurokurs. Ungünstige Vegetationsbedingungen in Australien schüren zudem die Sorge um das dortige Ertragspotenzial. Druck kam demgegenüber von den zeitweise rückläufigen US-Sojanotierungen, denn die laufende Ernte in den Vereinigten Staaten erhöht das globale Angebot. Auch auf Großhandelsebene geht es auf Wochensicht für Partien der Ernte 2024 abwärts. Dabei bleibt die Nachfrage insgesamt verhalten. Auch das kleinere Erntevolumen der Ukraine kann bislang kaum Preiswirkung entfalten, denn ein Großteil der Importe ist bereits gelaufen und hierzulande eingelagert. Mühlen sind vorerst versorgt und warten die zweite Angebotswelle aus Australien ab. Ein anderes Bild zeigt sich demgegenüber auf Erzeugerstufe. Hier können sich die Offerten befestigen und entkoppeln sich damit von den rückläufigen Vorgaben seitens der Pariser Börse. Im Bundesdurchschnitt werden für Partien der Ernte 2024 rund 441,20 EUR/t aufgerufen und damit 2,40 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Zum Vorjahreszeitpunkt wurden noch 403 EUR/t verlangt. Regional wird von einer etwas belebteren Nachfrage seitens der Ölmühlen berichtet, vorrangig wird allerdings auf Importware zurückgegriffen. Dabei bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger oftmals jedoch gering. So wird auch weiterhin vorwiegend Vertragsware abgewickelt. Die Ernte von Sonnenblumenkernen und Sojabohnen schreitet indes voran, befindet sich regional sogar bereits auf der Zielgeraden. Gebietsweise bremsten Niederschläge die Feldarbeiten aus.
Auf dem heimischen Sojaschrotmarkt sind die Preise für konventionelle Partien angestiegen. Die Nachfrage nach Partien zur Lieferung vor dem Jahreswechsel sei sehr lebhaft gewesen, heißt es von Marktteil-nehmern. So wurden am 01.10.2024 für Partien mit 44 % Fett im Bundesdurchschnitt 292 EUR/t gefordert, ein Plus von 12 EUR/t innerhalb eines Tages und 3 EUR/t mehr als eine Woche zuvor. Ausschlaggebend hierfür dürfte insbesondere die Unklarheit über die ab dem 30.12.2024 geltende EU-Abfallverordnung sein. Diese wird von vielen Marktteilnehmern innerhalb und außerhalb der EU als großer bürokratischer Aufwand sowie als nicht unerhebliches Handelshemmnis empfunden. Auch die Sojaschrotnotierungen in Chicago legten im Wochenverlauf deutlich zu und schlossen zuletzt mit umgerechnet 350 EUR/t fast 25 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Dabei profitierten die Kurse allerdings auch von den festen Rohstoffnotierungen an der Börse in Chicago. Deutlich schwächer tendierte dagegen GVO-freie Ware, die im Bundesdurchschnitt innerhalb einer Woche um 24 EUR/t auf 563 EUR/t nachgab. Zuvor hatte vor allem die Aussicht auf ein geringeres Angebot aufgrund der Trockenheit in den südosteuropäischen Anbaugebieten die Preise getrieben. Der Rapsschrotmarkt zeigte sich im Vergleich zur Vorwoche nahezu unverändert. Während prompte Ware mangels Nachfrage und aufgrund des reichlichen Angebotes um 5 auf 273 EUR/t nachgab, tendierten spätere Termine stabil bis leicht fester bei 280 bis 283 EUR/t.
Rapsöl zieht weiter im Preis an. Fob deutscher Mühle werden zuletzt 980 EUR/t genannt und damit 10 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Fob Niederlande werden demgegenüber mit 940 EUR/t zur Lieferung ab November rund 15 EUR/t weniger aufgerufen. Die Nachfrage nach Rapsöl bleibt indes auch weiterhin gering. Der Energiemarkt steht weiterhin still. Mineralölunternehmen dürften angesichts des Referentenentwurfs bis zum Jahresende wenig bis gar nichts mehr blenden. Ob der Übertrag von Quotenüberschüssen für zwei Jahre pausiert, wird am 11.10.2024 verkündet. Mit einem Anstieg der Nachfrage wird daher erst im 1. Quartal 2025 gerechnet. Die Konsumenten fokussieren sich demgegenüber auf Partien zur Lieferung im 2. und 3. Quartal 2025. Auf vorderen Terminen konnte hier der Bedarf bereits gedeckt werden. Damit bleibt auch weiterhin offen, wie viel der aktuell noch mehr als ausreichenden Rapsölbestände mit ins neue Jahr geht. Aktuell scheinen Partien lediglich im Export Abnehmer zu finden. So konnten Lieferungen nach China zuletzt etwas Druck aus dem Markt nehmen.
Marktbericht KW 40 / 2024
Marktbericht KW 40 / 2024
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