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Marktbericht KW 36 / 2024
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Auch in der laufenden Handelswoche setzen die Pariser Rapsnotierungen ihre Aufwärtsbewegung weiter fort, verzeichnen sogar nahezu durchweg grüne Zahlen. So schloss der Fronttermin November am 03.09.2024 bei 469,75 EUR/t und damit rund 6 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der Ernte 2025 konnten sich befestigen. So gewann der August-25-Kontrakt binnen den zurückliegenden fünf Börsentagen rund 8,75 auf 455,75 EUR/t. Angetrieben wurden die Notierungen insbesondere von der jüngsten Veröffentlichung der EU-Kommission. Die Behörde korrigierte ihre Schätzung der EU-Rapserzeugung zuletzt nach unten. Hinzu kommt der festere Eurokurs, welcher die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt schmälert. Mit dem Plus in Paris geht es auch auf Großhandelsebene aufwärts, dabei wurden auch die Prämien nahezu durchweg angehoben. So sind franko Hamburg zur Lieferung ab September mit 462 rund 8 EUR/t mehr möglich als noch in der Woche zuvor. Franko Niederrhein sind zur Lieferung ab Oktober indes mit 484 rund 7 EUR/t mehr im Gespräch. Umsatz steht hier jedoch nicht dahinter. Zu einer Belebung des Handels wären weitere Aufwärtskorrekturen nötig, denn bislang bietet das Preisniveau noch keinen Anreiz zum Verkauf. Ohnehin bleibt auch die Nachfrage verhalten. Vereinzelt werden Partien aus Osteuropa geordert, allerdings bleibt auch hier das Kaufinteresse überschaubar. Auf Erzeugerstufe werden die Offerten ebenfalls angehoben. Mit 429,40 EUR/t werden für Partien der Ernte 2024 rund 5,90 EUR/t mehr aufgerufen als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 395-455 EUR/t. Das Vorjahresniveau von 423 EUR/t wird damit knapp übertroffen. Das festere Preisniveau wurde vereinzelt zur Vermarktung genutzt, zuletzt kam die Abgabebereitschaft in der Hoffnung auf weitere Aufwärtskorrekturen jedoch wieder zum Erliegen. So wird vorerst eingelagert. Nur bei finanziellen Engpässen wird vereinzelt Ware aus Erzeugerhand verkauft. Sehr vereinzelt werden Vorkontrakte für die Ernte 25 abgeschlossen. Ohnehin bleibt die Nachfrage der Ölmühlen verhalten. Regional ist die Rapsaussaat bereits beendet, teils wurde die Anbaufläche wegen ausbleibenden Niederschlägen reduziert. Die ersten zarten Feldbestände sind bereits aufgelaufen und benötigen dringend Wasser.

In der zurückliegenden Berichtswoche nahm die Handelsaktivität am heimischen Rapsschrotmarkt zu. Das attraktive Preisniveau veranlasste Mischfutterhersteller und Handel sich sowohl mit prompter Ware einzudecken als auch verstärkt Kontrakte abzuschließen. Besonders im Osten und im Norden berichten Beobachter von einer verstärkten Aktivität. Zudem profitierten die Preise von erneut nach unten korrigierter Prognose zur EU-Rapsernte. Diese wird von der Kommission jetzt bei 18 Mio. t gesehen, 0,1 Mio. t weniger als noch einen Monat zuvor und 1,7 Mi. t weniger als im Vorjahr. Zeitgleich ist das Angebot aber immer noch groß und die Verfügbarkeit Bundesweit gegeben. Vor diesem Hintergrund verzeichnete promptes Rapsschrot im Bundesdurchschnitt im Vergleich zur Vorwoche ein Plus von 4 EUR/t und war am 03.09.2024 für knapp 264 EUR/t im Gespräch. Auch die Sojaschrotpreise konnten in den vergangenen Tagen im Windschatten der festen Rohstoffnotierungen weiter zulegen. So wurde für konventionelle Ware mit 44 % ProFett zuletzt im Schnitt 387 EUR/t genannt, 4 EUR/t mehr als noch eine Woche zuvor. Im Gegensatz dazu konnten GVO-freie Partien das Niveau der Vorwoche nicht behaupten. Die Preise waren in der vergangenen Woche sprunghaft angestiegene, konnten aber auf diesem Niveau nur bedingt Nachfrage generieren. So wurden die Forderungen im Schnitt um 7 auf 566 EUR/t auf Wochensicht zurückgenommen.

Für Rapsöl geht es wieder aufwärts. Fob deutscher Mühle werden aktuell zur Lieferung ab November
955 EUR/t in Aussicht gestellt und damit 15 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Unterstützung bieten dabei die festen Rohstoffnotierungen. Indes bleiben die Umsätze am heimischen Markt weiterhin überschaubar. Vereinzelt werden noch kleinere Mengen Rapsölraffinat zur Lieferung im 4. Quartal 2024 geordert, andernfalls konnte der Bedarf bereits gedeckt werden. Nach der wochenlangen Abwesenheit signalisierte auch der Energiesektor wieder Interesse. Bislang bleibt es jedoch bei Anfragen, denn die Preisvorstellungen driften noch auseinander.