Die Rapsnotierungen an der Börse in Paris entwickelten sich gegenläufig zu den Kursen für Canola in Winnipeg und Soja in Chicago. Während die im Wochenvergleich zulegten, schloss der Fronttermin November 2025 in Paris am 26.08.2025 mit 471,25 EUR/t und damit leicht unter dem Niveau der Vorwoche. Vor allem Gewinnmitnahmen drückten auf die Kurse.
Die Rapsernte ist in Deutschland weitgehend abgeschlossen, wobei die Ergebnisse regional sehr heterogen ausfallen. In einigen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern reicht die Spannweite der Erträge von sehr niedrigen bis hin zu guten Ergebnissen, auch bei den Ölgehalten zeigen sich deutliche Unterschiede. Auffällig ist zudem, dass vielerorts ungewöhnlich hohe Feuchtegehalte gemeldet wurden. Im Gegensatz dazu werden aus anderen Regionen überwiegend homogene Erträge zwischen 30 und 45 dt/ha sowie stabile Ölgehalte berichtet. Parallel zur Ernte hat vielerorts die Rapsaussaat begonnen. Sie gestaltet sich allerdings schwierig, da die Bodenfeuchtigkeit vielfach unzureichend ist. Dies könnte sich mittelfristig ungünstig auf die Bestandsentwicklung auswirken. Marktteilnehmer berichten zudem von einem rückläufigen Saatgutabsatz, was darauf hindeutet, dass manche Erzeuger angesichts hoher Produktionskosten und unsicherer Perspektiven über eine Reduzierung oder Aufgabe des Rapsanbaus nachdenken. Der Handel mit Raps hat sich am Wochenanfang leicht belebt. Im Vordergrund steht jedoch die Abwicklung bestehender Kontrakte. Zusätzliche Mengen kommen derzeit aus Rumänien, wo die Rapsernte spürbar größer ausfiel als im Vorjahr. Insgesamt erwarten Marktteilnehmer bis Jahresende wenig Bewegung bei den Preisen. Erst zum Jahreswechsel könnte es Unterstützung geben – insbesondere durch die kleinere ukrainische Ernte und eine mögliche Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen zwischen Australien und China.
Der leichte Kursrückgang in Paris spiegelt sich auch in den Großhandelspreisen wider. So sind franko Hamburg für prompte Partien am 27.08.2025 rund 460 EUR/t möglich und damit 2 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche auf Wochensicht ein Minus von 2 auf 469 EUR/t verzeichnen. Dagegen entwickelten sich die Rapspreise auf Erzeugerpreise regional uneinheitlich. In manchen Regionen gaben die Preise nach und in anderen ging es nach oben. Hier verfestigte sich die Aufwärtstendenz der Vorwoche mit dem deutlichen Sprung an der Börse in Paris. Im Bundesmittel kostete Raps frei Erfasserlager mit knapp 444 EUR/t gut 2 EUR/t mehr als in der Vorwoche.
Am heimischen Rapsschrotmarkt gaben die Preise zum Monatsende nochmals deutlich nach. Besonders prompte Partien sowie Lieferungen im September wurden preislich weiter zurückgenommen. Am 26.08.2025 wurden im Schnitt 188 EUR/t für Ware zur Lieferung im September verlangt – 9 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Prompte Ware lag teilweise noch darunter. Das niedrigere Preisniveau lockte jedoch wieder mehr Interessenten an, die sich zu diesen Konditionen günstig eindeckten. Der deutliche Preisabstand zu Kontrakten ab November bleibt jedoch bestehen: Für Lieferungen November 2025 bis Januar 2026 werden im Schnitt rund 218 EUR/t aufgerufen.
Auch am Sojaschrotmarkt tendierten die Preise in der zurückliegenden Berichtswoche schwächer, vor allem aufgrund einer nachlassenden Nachfrage. Konventionelle Partien mit 44 % ProFett notierten am 26.08.2025 bei durchschnittlich 304 EUR/t – ein Rückgang von 10 EUR/t im Wochenvergleich. GVO-freie Partien zeigten hingegen kaum Bewegung und blieben in einer engen Spanne um das Vorwochenniveau von 436 EUR/t.
Auf Großhandelsstufe können die Rapsölpreise zulegen, allerdings nicht mehr so deutlich wie in der Woche zuvor mit 110 EUR/t. Aktuell werden 1.130 EUR/t fob deutscher Mühle verlangt, 5 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Auch fob Niederlande geht es weiter aufwärts. Hier werden für Rapsöl zur Lieferung ab September rund 1.080 EUR/t in Aussicht gestellt, ein Wochenplus von erneut 30 EUR/t. Zum Ende der Vorwoche keimte Kaufinteresse für Rapsöl auf, insbesondere von Biodieselherstellern, die Rohstoff für das 4. Quartal 25 suchten. Seit Wochenbeginn flachte die Nachfrage jedoch wieder ab. Insbesondere die schwächeren Kurse versetzen Marktteilnehmer in abwartende Haltung.
Marktbericht KW 35 / 2025
Marktbericht KW 35 / 2025
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