Ging es zwischenzeitlich an der Pariser Börse noch bergauf, änderten die Rapsnotierungen zuletzt wieder die Richtung und rutschten ab. So schloss der Fronttermin November am 12.08.2025 bei 466,50 EUR/t und damit 9 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Druck kommt dabei von wachsenden EU-Rapsangebot. Zudem erklärte China, dass ab dem 14.08.2025 Antidumpingzölle in Höhe von 75,8 % auf kanadischen Canola eingeführt werden sollen. Das bedingte nicht nur in Kanada, sondern auch hierzulande Kursrückgänge. Im Zuge der schwachen Terminmarktnotierungen geht es auch auf Großhandelsebene abwärts. Dabei bleiben die Prämien durchweg unverändert. So sind franko Hamburg am 13.08.2025 rund 452 EUR/t für Partien zur Lieferung ab August möglich und damit 9 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 9 auf 462 EUR/t vergünstigen. Dabei bleiben die Umsätze jedoch weiterhin überschaubar. Marktteilnehmer agieren weiterhin zurückhaltend und verweisen auf ihre gute Deckung, auch für das vierte Quartal 2025. Partien zur Lieferung im kommenden Jahr werden zwar unterschwellig vereinzelt diskutiert, insgesamt bleibt es jedoch auch hier ruhig. Auf die Erzeugerpreise folgen dem Minus in Paris. Mit Mittel sind für Partien der Ernte 2025 rund 440,40 EUR/t möglich, in der Vorwoche waren noch 446,30 EUR/t im Gespräch. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 410-465 EUR/t. Angesichts der Preisrücknahmen bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger unverändert gering. Nur wer aus Liquiditätsgründen oder aus Platzmangel verkaufen muss, verkauft. Allerdings sieht es auch nicht danach aus, als wenn sich die Gebote in den kommenden Wochen merklich nach oben bewegen dürften, zu gering ist die Nachfrage am Inlandsmarkt und daher der Einfluss der auf Schwäche getrimmten Terminkurse besonders hoch. Mit der hochsommerlichen Witterung schreitet die Rapsernte bundesweit wieder rasch voran. Hinsichtlich der erzielten Erträge zeigen sich Erzeuger in diesem Jahr teils sehr überrascht, und das in beiderlei Hinsicht. So sind die Erträge äußerst heterogen von 15-50 dt/ha.
Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt sind in der vergangenen Berichtswoche weiter gefallen. Prompte Partien waren am 12.08.2025 für durchschnittlich 189 EUR/t im Gespräch, ein Rückgang von
11 EUR/t gegenüber der Vorwoche. Auch auf Termin wurde im Verlauf der Woche weniger verlangt, der Preisabstand bleibt jedoch nach wie vor sehr groß. So wurden im Mittel für Partien zur Lieferung ab November 223 EUR/t genannt. Vor diesem Hintergrund agieren die Marktteilnehmer uneinheitlich, da unklar ist, ob der Boden bereits erreicht wurde oder weitere Preisabschläge folgen. Auf den vorderen Terminen nutzten Mischfutterhersteller das niedrige Preisniveau, um sich einzudecken – teils auch für die Lagerhaltung. Hauptanbieter war hier vor allem der Zwischenhandel. Die meisten Ölmühlen zeigten dagegen nur geringe Abgabebereitschaft für Lieferungen im laufenden Monat; eine Ausnahme bildeten Standorte im Osten Deutschlands. Die Sojaschrotpreise bewegten sich zuletzt in einer engen Spanne und konnten im Windschatten der festen Rohstoffkurse zulegen. Im Bundesmittel wurden für konventionelle Partien mit 44 % ProFett am 12.08.2025 rund 281 EUR/t verlangt – ein Plus von 4 EUR/t gegenüber der Vorwoche. GVO-freie Ware verteuerte sich moderat um 1 auf 434 EUR/t. Der Spielraum nach oben bleibt jedoch begrenzt, vor allem aufgrund der weiterhin günstigen Versorgungslage am Weltmarkt in der aktuellen Saison – auch wenn die US-Sojaernte wohl kleiner ausfallen dürfte als zunächst erwartet. Zudem dürfte in den USA mehr Sojaschrot produziert werden, da die Nachfrage der Biokraftstoffindustrie nach Sojaöl steigt.
Im Zuge der zuletzt rückläufigen Rohstoffnotierungen drehen auch die Großhandelspreise für Rapsöl ins Minus. Fob deutscher Mühle sind dabei zuletzt 1.015 EUR/t für Partien zur Lieferung ab November möglich, 30 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Auch fob Niederlande geht es abwärts. Hier werden zur Lieferung ab August rund 1.020 EUR/t in Aussicht gestellt, auf Wochensicht ein Minus von rund 25 EUR/t. Insgesamt verläuft der Handel am heimischen Markt in ruhigen Bahnen. Mit den Preisrücknahmen konnte sich die Aktivität zum Wochenwechsel merklich beleben. Insbesondere Konsumenten nutzen die Abwärtskorrektur und ordern rege Rapsölraffinat, teils bis ins 2. Quartal 2026 hinein. Auch der Energiesektor signalisiert Interesse, hier passen die Preisvorstellungen jedoch nicht überein.
Marktbericht KW 33 / 2025
Marktbericht KW 33 / 2025
-