Die Pariser Rapsnotierungen knüpften an die Gewinne der Vorwoche an. So gewinnt der Fronttermin August auf Wochensicht rund 10 auf 476,25 EUR/t. Auch Partien der Ernte 2026 konnten sich befestigen. Unterstützung bot dabei insbesondere der zuletzt schwächere Euro. Die rückläufige Gemeinschaftswährung vergünstigte EU-Partien für Abnehmer aus anderen Währungsländern und steigerte die Wettbewerbsfähigkeit. Gedämpft wurde der Kursanstieg jedoch durch die laufenden Ernten in Europa. Mit dem Plus in Paris ging es auch auf Großhandelsebene aufwärts. Franko Hamburg waren mit 464 rund 10 EUR/t mehr möglich als noch in der Vorwoche. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche sich ebenfalls um 10 auf 479 EUR/t verteuerten. Umsätze standen hier jedoch weiterhin kaum dahinter. Auch auf Erzeugerstufe ging es aufwärts, hier konnte der Kursanstieg jedoch nicht vollständig nachvollzogen werden. Im Bundesdurchschnitt wurden für Partien der Ernte 2025 rund 446,10 EUR/t verlangt, 3,30 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Seitens des Handels herrschte weiterhin Zurückhaltung: sowohl seitens der Erzeuger als auch der Ölmühlen. Angesichts des weiterhin niedrigen Preisniveaus blieb die Abgabebereitschaft unverändert gering. Aus zahlreichen Regionen Deutschlands wird derzeit von einem wechselhaften Witterungsverlauf berichtet, der stark an typisches Aprilwetter erinnert: Sonne, Regen und Wind wechseln sich in kurzer Folge ab und erschweren die Arbeiten auf den Feldern. Regional wurden bereits erste Partien Winterraps geerntet, wenn auch nur vereinzelt und auf kleineren Flächen. Erste Ertragsmeldungen rangieren dabei im Osten Deutschlands zwischen 35 und 42 dt/ha und liegen somit im Rahmen der Erwartungen. In Sachsen-Anhalt konnten die ersten Schläge mit rund 30 dt/ha jedoch nicht zufriedenstellen. Die Zahlen lassen allerdings, angesichts des bislang geringen Meldeumfangs, noch keine belastbare Aussage über das Gesamtniveau der Ernte zu. Sollte die Witterung in den kommenden Tagen stabil und trocken bleiben, wird auch andernorts mit dem Start der Rapsernte gerechnet.
Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt haben in den vergangenen Wochen deutlich nachgegeben, wobei zuletzt wieder leichte Aufschläge durchgesetzt werden konnten. Seit Ende Juni haben die Preise dennoch um fast 30 EUR/t nachgegeben. So wurden für Partien zur Lieferung ab August 2025 zuletzt 213 EUR/t im Bundesdurchschnitt genannt. Selbige waren eine Woche zuvor noch für 208 EUR/t im Gespräch gewesen. Prompte Partien der alten Ernte sind nur noch vereinzelt zu bekommen, werden aber aufgrund deutlicher Prämien auch nicht stark nachgefragt. Insgesamt hat mit dem Ende der Abwärtsspirale bei den Preisen die Aktivität zu Beginn der laufenden Woche nachgelassen, heißt es. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Mühlen angesichts des raschen Preisverfalls mit ihren Offerten vorerst zurückhalten, während Mischfutterhersteller und der Zwischenhandel auf weitere Preiszugeständnisse mit dem Eintreffen des Rohstoffs der neuen Ernte hoffen. Die Sojaschrotpreise tendierten zuletzt schwächer. Für konventionelle Partien mit 44 % ProFett waren am 15.7.2025 rund 267 EUR/t im Gespräch, 4 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Für 48er-Partien waren zuletzt mit 296 EUR/t rund 3 EUR/t weniger möglich. GVO-freie Ware konnte sich indes besser behaupten und vergünstigte sich auf Wochensicht um 1 auf 413 EUR/t. Dabei wurden die Preise vorrangig durch die Vorgaben an den Börsen jenseits des Atlantiks belastet. Sowohl Schrot als auch Rohstoff standen zuletzt an der Börse in Chicago angesichts der Aussicht auf eine komfortable Versorgung unter Druck.
Rapsöl bleibt in der laufenden Handelswoche preisstabil. Fob deutscher Mühle werden auch weiterhin 1.025 EUR/t für Partien zur Lieferung ab August verlangt. Abwärts bewegen sich dagegen die Offerten für prompte Partien fob Niederlande. Hier sind mit 1.025 rund 5 EUR/t weniger möglich. Im Fokus der Preisbewegung bleibt dabei auch weiterhin die Entwicklung der Rohstoffnotierungen. Ungewöhnlich ist jedoch, dass sich der Preisdruck mit dem Eintreffen der neuen Ernte bislang in Grenzen hält. Erzeuger warten angesichts des aktuellen Preisniveaus zum Großteil noch mit der Vermarktung ab und spekulieren angesichts des aktuellen Carrys auf die Anlehnung an den November-Kontrakt. Vor diesem Hintergrund haben Ölmühlen bislang auch nur wenig Saat gekauft und damit auch keinen Verkaufsdruck für das Nachprodukt Öl. Seitens des Energiesektors wird zwar etwas Bedarf signalisiert, die Margen stimmen jedoch auch weiterhin nicht überein. Der Lebensmitteleinzelhandel agiert indes zurückhaltend.
Marktbericht KW 29 / 2025
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