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Marktbericht KW 25 / 2025
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Im Aufwind fester Rohölnotierungen klettert auch der Pariser Rapskurs nach oben. Auslöser für das Kursplus war insbesondere der Krieg zwischen dem Iran und Israel. Hinzu kommen feste Canola-Notierungen in Kanada in Folge schrumpfender Vorräte und kritischer Anbaubedingungen. Seit Beginn des Frühjahrs herrscht in weiten Teilen Kanadas Wassermangel. Zuletzt drehten die EU-Rapsnotierungen jedoch wieder ins Minus. Dabei belastet der feste Euro, welcher die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt schmälert. So schloss der Fronttermin August am 18.06.2025 bei 492,50 EUR/t und damit rund 5,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Vor diesem Hintergrund geht es auch auf Großhandelsebene aufwärts. Franko Hamburg sind bei unverändertem Aufgeld mit 484 rund 6 EUR/t mehr möglich als noch in der Vorwoche. Franko Niederrhein werden mit 496 EUR/t bei leicht reduziertem Aufgeld (-1) rund 5 EUR/t mehr genannt. Dabei werden vereinzelt Vorkontrakte der kommenden Ernte gehandelt, die Mengen bleiben jedoch überschaubar. Auch Raps aus der Ukraine wird immer mal wieder diskutiert. Aktuell herrscht jedoch Verunsicherung, inwieweit die Lieferketten in diesem Jahr funktionieren. Ohnehin dürfte die ukrainische Ernte kleiner ausfallen als noch 2024. Auch auf Erzeugerebene geht es aufwärts. Für Partien der Ernte 2024 sind dabei im Bundesdurchschnitt mit 487,70 (450-512) rund 7,10 EUR/t mehr möglich. Mit den Preissteigerungen kann sich die Abgabebereitschaft der Erzeuger etwas beleben. Es kommen nun Restmengen aus den Lägern und werden sehr vereinzelt und kurzfristig angeboten. Der Großteil der Geschäfte betrifft Kontrakte der Ernte 25. Im Mittel sind dabei 462,40 EUR/t im Gespräch, 4,40 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 445-495 EUR/t. Demgegenüber zeigt sich die Verarbeitungsindustrie auffallend zurückhaltend.  

Am heimischen Rapsschrotmarkt ging es zuletzt ruhig zu. Ohne nennenswerte Impulse verlief die physische Nachfrage auf einem sehr geringen Niveau. Nur vereinzelt wurden noch Bedarfslücken bei Mischfutterherstellern geschlossen. Etwas lebhafter verlief dagegen der Handel mit Kontrakten der neuen Ernte 2025. Auch skandinavische Käufer zeigten Interesse an Partien ab 11/25. Die Preise für prompte Partien gaben vor diesem Hintergrund um 9 EUR auf 254 EUR/t nach. Auch am Sojaschrotmarkt waren die Umsätze eher verhalten. Entgegen der Aufwärtsbewegung an den Rohstoffmärkten tendierten die heimischen Kassapreise schwächer. Dies dürfte auf das Zusammenspiel einer begrenzten Nachfrage bei gleichzeitig üppigem Angebot zurückzuführen sein – insbesondere da die Sojaschrotimporte der EU in der laufenden Saison deutlich über dem Vorjahresniveau liegen (+27 %). Infolgedessen gab konventionelles Sojaschrot mit 44 % Rohprotein auf Wochensicht um 15 EUR auf 285 EUR/t nach.  

Die Offerten für Rapsöl können sich behaupten. Zur Lieferung ab August sind fob Hamburg rund 1.028 EUR/t möglich und damit 3 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Deutlicher fällt indes das Plus für Partien fob Niederlande aus. Zur Lieferung ab Juli werden mit 1.102 rund 27 EUR/t mehr verlangt. Partien zur Lieferung ab August verharren dagegen auf dem Vorwochenniveau von 1.025 EUR/t. Unterstützung boten dabei feste Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse, immerhin gewann der Fronttermin allein binnen eines Tages rund 12,50 EUR/t. Neben dem Kursanstieg des Euros kamen treibende Impulse auch vom Rohöl. Dabei bleibt die Handelsaktivität auch weiterhin gering. Gedeckt wird lediglich der vordere und dringende Bedarf, mit dem Abschluss von Vorkontrakten wird weiterhin abgewartet. 

Beachtlich ist indes das Plus für Sojaöl, welches sich nahezu ungebremst aufwärtsbewegt. Mit 1.200 EUR/t, rund 80 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche, wird der Preisabstand zu den übrigen Ölen deutlich ausgebaut. So viel wurde zuletzt Ende Januar 2023 verlangt. Im Fokus stehen dabei die Vorschläge der US-Umweltbehörde EPA, die Beimischungsziele für Biokraftstoffe in den Jahren 2026 und 2027 zu erhöhen. Das gilt als wichtiger Schritt zur Stärkung des US-Biokraftstoffmarktes und zur Gewährleistung der Energiesicherheit und dürfte die Nachfrage nach inländischen Sojabohnen und -öl in den Vereinigten Staaten merklich beleben.