An der Pariser Börse geht es abwärts. So verzeichneten die Notierungen allein zum Wochenstart einen Tagesverlust von 11 EUR/t, drehten zuletzt jedoch auch wieder ins Plus. Mit 460 EUR/t schloss der Fronttermin August am 18.06.2024 dennoch rund 9,75 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Demgegenüber können sich Partien der Ernte 2025 marginal um 0,25 auf 465,25 EUR/t befestigen. Ausschlaggebend für die Kursschwäche waren dabei insbesondere rückläufige US-Sojanotierungen, welche den EU-Raps mit nach unten zogen. Begrenzt wurden die Verluste indes durch die anhaltend ungünstige Witterung in weiten Teilen der EU-27. Auch in den kommenden Wochen werden gebietsweise starke Niederschläge erwartet.
Mit dem Minus in Paris wurden auch die Offerten für Raps auf Großhandelsstufe nach unten korrigiert. Franko Niederrhein sind am 19.06.2024 bei unverändertem Aufgeld bis zu 460 EUR/t für Partien der Ernte 2023 möglich und damit 10 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Partien der Ernte 2024 franko Hamburg vergünstigen sich, bei stabiler Prämie, ebenfalls um 10 auf 448 EUR/t. Umsätze stehen hier jedoch auch weiterhin nicht dahinter. Auch die Nachfrage nach Partien aus Osteuropa bleibt aktuell verhalten. Das dürfte sich bis zum Start der diesjährigen Rapsernte auch nicht ändern.
Den Entwicklungen am Terminmarkt folgend, setzen auch die Erzeugerpreise ihre Talfahrt weiter fort. So sind im Bundesdurchschnitt für Partien der Ernte 2023 rund 418 EUR/t im Gespräch und damit 7 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 390-450 EUR/t. Deutlicher fällt indes die Abwärtskorrektur für Partien der Ernte 2024 aus. Mit 424,90 (400-459) EUR/t erhalten Erzeuger rund 15,70 EUR/t weniger.
Entsprechend gering ist die Verkaufsbereitschaft der Erzeuger. Ohnehin liegt der Fokus auf der aktuellen Witterung, denn Unwetter und starke Niederschläge schüren die Sorge um deutliche Ertragseinbußen. Was fehlt, ist jedoch Sonnenschein. Zudem rückt die kommende Ernte immer näher. Vor diesem Hintergrund agieren auch Ölmühlen aktuell zurückhaltend.
Am heimischen Rapsschrotmarkt gaben die Preise in der zurückliegenden Berichtswoche nach. Im Bundesdurchschnitt wurden am 18.06.2024 für prompte Partien 291 EUR/t genannt, eine Woche zuvor waren es noch 6 EUR/t mehr. Vor allem das steigende Angebot der Ölmühlen setzt die Preise unter Druck. Zwar belebte sich die Nachfrage aufgrund der attraktiveren Forderungen, konnte aber mit dem wachsenden Angebot nicht Schritt halten. Vor allem Handelsunternehmen treten seit Ende der Vorwoche häufig als Käufer auf, Mischfutterhersteller agieren bisher eher zurückhaltend. Des Weiteren lasten die zuletzt unter Druck geratenen Rapskurse auf den Rapsschrotpreisen. Innerhalb einer Woche verlor der Fronttermin Raps in Paris fast 10 EUR/t.
An den Sojaschrotmärkten fielen die Preisabschläge etwas moderater aus. Für konventionelle Partien mit 44 % Fett wurden am 18.06.2024 im Schnitt 440 EUR/t verlangt, was einem Wochenminus von 2 EUR/t entspricht. GVO-freie Ware mit niedrigem Proteingehalt wurde für 576 EUR/t gehandelt, knapp 1 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Vor allem die Aussicht auf eine komfortable Rohstoffversorgung in der kommenden Saison setzte zuletzt die Preise unter Druck.
Auch in der laufenden Handelswoche geben die Forderungen für Rapsöl am heimischen Markt nach. So sind für prompte Partien fob deutscher Mühle mit 945 EUR/t aktuell rund 25 EUR/t weniger im Gespräch als noch in der Woche zuvor. Unter Druck gerieten die Forderungen dabei insbesondere durch schwache Rohstoffnotierungen in Paris. Im Zuge dessen wurden auch die Gebote für Rapsöl fob Niederlande zur Lieferung ab Juni um 27 auf 992 EUR/t nach unten korrigiert.
Marktbericht KW 25 / 2024
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