Die Pariser Rapsnotierungen schlugen in der laufenden Handelswoche keine eindeutige Richtung ein und änderten täglich ihr Vorzeichen. So schloss der Fronttermin August am 27.05.2025 bei 486,50 EUR/t und damit 2 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Gleiches gilt für den Folgetermin November, welcher ebenfalls 2 EUR/t an Wert einbüßte und bei 490,25 EUR/t schloss. Druck kam dabei vorrangig von den rückläufigen Rohölnotierungen, denn das schmälert die Wettbewerbsfähigkeit von Raps als Rohstoff zur Biokraftstoffherstellung. Hinzu kommen willkommene Niederschläge in den französischen Anbaugebieten. Mit dem Minus in Paris geht es auch auf Großhandelsebene abwärts. Franko Hamburg sind am 28.05.2025 mit 478 EUR/t für Partien der Ernte 2025 rund 2 EUR/t weniger möglich als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein. Auch hier sind mit 492 EUR/t zur Lieferung ab Juli rund 2 EUR/t weniger im Gespräch. Dabei geht die Handelsaktivität auch weiterhin gegen Null. Einzig auf Erzeugerstufe können sich die Offerten für Raps befestigen. Für alterntige Partien sind dabei im Bundesdurchschnitt 488,60 (432-520) EUR/t möglich und damit 1,40 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Dabei bleibt die Abgabebereitschaft der Restmengen jedoch gering, zumal die Lager ohnehin bereits weitestgehend geräumt sind. Auch hinsichtlich der kommenden Ernte bleiben die Umsätze ebenfalls überschaubar. Das Preisniveau ist auch Sicht der Erzeuger aktuell zu niedrig. Im Mittel sind 457,40 EUR/t im Gespräch, auf Wochensicht ein Plus von 1,60 EUR/t. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 440-500 EUR/t. Hinzu kommt die verkürzte Feiertagswoche. Einige Erzeuger befinden sich im Urlaub, was den Handel zusätzlich limitiert. Die langersehnten Niederschläge der vergangenen Tage haben auf den Feldern für eine leichte Entspannung gesorgt, und weitere Regenfälle sind angekündigt. Die Mengen fielen regional jedoch sehr unterschiedlich aus. In Brandenburg reichen die Niederschläge bei weitem nicht aus, um die Felder umfassend zu versorgen.
Der heimische Ölschrotmarkt zeigte sich in den vergangenen Tagen ruhig. Aufgrund der verkürzten Handelswoche infolge des bundesweiten Feiertags blieben viele Käufer dem Markt fern. Die Preise für Rapsschrot zur Lieferung im Juni lagen am 27.05.2025 mit 274 EUR/t nahezu auf dem Niveau der Vorwoche. Zwischenzeitlich waren auch Preise unterhalb von 270 EUR/t im Gespräch, was einige Käufe seitens der Mischfutterhersteller auslöste. Insgesamt blieb das Transaktionsvolumen jedoch überschaubar. Für Kontrakte der neuen Ernte (August 2025) hielt der Preisabstand von gut 20 EUR/t an – zuletzt waren im Mittel 253 EUR/t genannt worden. Sojaschrot tendierte hingegen zuletzt etwas fester. Sorgen über mögliche EU-Vergeltungszölle auf US-Agrarprodukte schürten Angebotsbedenken. Die USA sind mit einem Anteil von 45 % bzw. 5,7 Mio. t in der laufenden Saison ein wichtiger Lieferant von Sojabohnen für die EU. Bei den Sojaschrotimporten dominiert hingegen Brasilien – von dort stammen bisher 8,8 Mio. t bzw. 50,6 % aller Drittlandsimporte. Die jüngste Verschiebung der US-Zollentscheidungen gegenüber der EU sorgte jedoch für Erleichterung am Markt. Gleichzeitig begrenzt das umfangreiche brasilianische Angebot den weiteren Preisanstieg. Im Mittel wurden für konventionelles Sojaschrot mit 44 % Rohprotein 302 EUR/t gefordert, ein Plus von 3 EUR/t zur Vorwoche. GVO-freie Partien wurden am 27.05.2025 mit durchschnittlich 442 EUR/t gehandelt – 4 EUR/t mehr als in der Vorwoche.
Rapsöl folgt den rückläufigen Vorgaben seitens der Rohstoffnotierungen und gibt marginal im Preis nach. Mit 1.005 EUR/t sind fob deutscher Mühle zur Lieferung ab August rund 3 EUR/t weniger im Gespräch als noch in der Woche zuvor. Ein anderes Bild zeigt sich indes fob Niederlande. Hier wurden die Forderungen für Partien zur Lieferung ab Juni auf Wochensicht um 25 auf 1.105 EUR/t angehoben. Dabei bleibt die Stimmung am heimischen Markt weiterhin getrübt. Seitens des Energiesektors kommt auch weiterhin keine Nachfrage auf. Hier passen die Margen auch weiterhin nicht überein. Der Lebensmitteleinzelhandel agiert ebenfalls zurückhaltend. Für die zweite Jahreshälfte dürften noch Versorgungslücken bestehen. Hier wird jedoch vorerst die weitere Entwicklung abgewartet. Mit dem Eintreffen der neuen Ernte dürfte sich der Preisspielraum nach unten sicherlich weiter öffnen und etwas Nachfrage generieren. Bislang ist der Anteil bereits vertraglich gebundenen Öls der kommenden Saison ungewöhnlich gering. Auch Rapsöl der alten Ernte ist vereinzelt noch verfügbar, findet jedoch kaum Abnehmer.
Marktbericht KW 22 / 2025
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