Auch in der laufenden Handelswoche bewegten sich die Rapsnotierungen an der Pariser Börse Auf und Ab. Während zum Wochenwechsel binnen zweier Börsentage ein Plus von rund 11,50 EUR/t verzeichnet wurde, büßte der Fronttermin zuletzt wieder knapp 6 EUR/t ein. Der Höchstwert von 485 EUR/t konnte damit jedoch nicht gehalten werden. So schloss der Fronttermin August am 21.05.2024 bei 479,25 EUR/t und damit dennoch rund 1,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Gleiches gilt für Partien der Ernte 2025. Auf Wochensicht verzeichnete der August-25-Kontrakt ein Plus von 1,25 EUR/t. Im Fokus der Kursbewegung standen dabei auch weiterhin die aktuellen Vegetationsbedingungen in weiten Teilen der EU-27, darunter insbesondere in Frankreich und Deutschland. Reichliche Niederschläge und Minustemperaturen dürften die Entwicklung der Bestände beeinträchtigen und damit das Ertragspotenzial der Ernte 2024 limitieren. In Kanada verzögern Regenfälle indes die Aussaatarbeiten. In Australien trübt demgegenüber Trockenheit die Aussicht auf die kommende Rapsernte. Das betrifft insbesondere den Westen und Süden des Landes und beeinträchtigt die Aussaatarbeiten und führt dazu, dass einige Farmer auf Weizen und Gerste ausweichen. Mit dem Plus in Paris wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe angehoben. So sind franko Niederrhein für Partien zur Lieferung ab Mai bei unverändertem Aufgeld mit 479 EUR/t rund 1 EUR/t mehr im Gespräch. Gleiches gilt für Partien der Ernte 2024 franko Hamburg. Hier werden mit 467 EUR/t ebenfalls 1 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Umsatz steht hier jedoch kaum dahinter, denn Pfingsten limitiert die ohnehin bereits geringe Handelsaktivität zusätzlich. So finden aktuell weder Partien auf vorderen noch auf hinteren Lieferpositionen Beachtung. Präsent bleibt allerdings weiterhin Raps aus der Schwarzmeerregion, auch wenn hier aktuell die Zeichen auf festere Preise stehen. Einige Marktbeteiligte sind im Pfingsturlaub. Während in den vergangenen zwei Wochen noch Abschlüsse für die Ernten 23 und insbesondere 24 verstärkt in die Bücher des Handels geschrieben wurden, bleibt es angesichts der kurzen Woche aktuell wieder etwas ruhiger. Von Verarbeiterseite ist die Nachfrage gering. Vor diesem Hintergrund werden die Rapspreise auf Erzeugerstufe etwas zurückgenommen. So sind im Bundesdurchschnitt für Partien der Ernte 2023 aktuell 432,80 EUR/t m Gespräch und damit 2,10 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 390-464,50 EUR/t. Damit bleiben die Offerten dennoch deutlich über den Vorjahresniveau von 393 EUR/t. Für Partien der Ernte 2024 werden mit 445,70 rund 3,80 EUR/t weniger aufgerufen. Die Feldbestände sehen überwiegend gut aus, regional ist ausreichend Niederschlag gefallen. Raps ist gebietsweise sehr niedrig, hat aber dicke Schotenpakete.
Am heimischen Ölschrotmarkt ging es angesichts des langen Feiertagswochenendes ruhig zu. Zudem wollen viele Marktteilnehmer nach den Preisaufschlägen der vergangenen Wochen die weitere Entwicklung abwarten. Am Rapsschrotmarkt verharren prompte Partien mit rund 311 EUR/t auf dem Niveau der Vorwoche. Nach wie vor werden diese besonders durch das knappe Angebot im Osten Deutschlands gestützt. Trotz der anhaltenden Sorgen bezüglich der Sojabohnenernten in Südamerika und fester Rohstoffkurse gerieten die Sojabohnenpreise zuletzt wieder unter Druck. Dabei war es besonders die schwindende Nachfrage am heimischen Markt, welche die Preise belastete. Vor diesem Hintergrund waren für konventionelle 44er-Partien zur sofortigen Lieferung im Bundesdurchschnitt am 21.05.2024 rund 419 EUR/t im Gespräch, rund 5 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Konventionelle HP-Ware wurde für rund 463 EUR/t offeriert, ein Minus von 4 EUR/t auf Wochensicht. GVO-freie Partien legten dagegen im Preis marginal zu. Im Schnitt wurden 586 EUR/t gefordert, was einem Plus von 1 EUR/t entspricht.
Am Markt für Rapsöl geht es im Zuge fester Rohstoffnotierungen weiter aufwärts. Präsent bleibt dabei insbesondere die Sorge um die kommende Ernte, nachdem ungünstige Vegetationsbedingungen in Teilen der EU die Entwicklung der Bestände beeinträchtigen. So sind fob Niederlande für Partien zur Lieferung ab Juni aktuell 993 EUR/t im Gespräch und damit 23 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor.
Marktbericht KW 21 / 2024
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