Über die Osterfeiertage standen die Kurse an der Pariser Börse unter Druck, nachdem es zuvor mit Tagesgewinnen von bis zu 11,50 EUR/t noch kräftig bergauf ging. Belastet wurden die Notierungen auch weiterhin von dem festen Euro. Im Fokus steht dabei die Zoll- und Finanzpolitik der Vereinigten Staaten. So schloss der Fronttermin Mai am 22.04.2025 bei 526,25 EUR/t und damit rund 18,50 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der Ernte 2025 tendieren schwächer, wenn auch weniger deutlich. Mit 470,25 EUR/t notierte der August-25-Kontrakt rund 8,25 EUR/t niedriger. Damit schrumpft auch der Invers, bleibt mit 56 EUR/t aber dennoch beachtlich. In der Vorwoche lag die Differenz zwischen dem Front- und Folgetermin noch bei 66,25 EUR/t.
Das Minus an der MATIF zeigt auch auf Großhandelsebene Preiswirkung. So sind fob Hamburg am 23.04.2025 rund 461 EUR/t zur Lieferung ab Juli möglich und damit 9 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein. Hier sind mit 475 EUR/t ebenfalls rund 9 EUR/t weniger möglich. Dabei bleibt die Handelsaktivität unverändert gering. So fußen die Mengenbewegungen lediglich auf der Abwicklung bestehender Kontrakte.
Auch auf Erzeugerstufe bleibt die Abgabebereitschaft gering. Hier stimmen die Preisvorstellungen nicht überein, zumal die Lager weitestgehend geräumt sind. Im Bundesmittel sind für Partien der Ernte 2024 rund 506,40 (475-538) EUR/t im Gespräch, 3,60 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Auch hinsichtlich der Vermarktung der kommenden Ernte herrscht Zurückhaltung, auch wenn sich die Offerten auf Wochensicht behaupten konnten. Im Mittel sind mit 446,50 (428-510) EUR/t rund 1,90 EUR/t mehr möglich als noch in der Woche zuvor. Neben den Preisrückgängen haben auch die Osterfeiertage die Handelsaktivität begrenzt. Ohnehin sind Erzeuger aktuell mit den Feldarbeiten beschäftigt. Im Hinblick auf die kommende Ernte konnten die Niederschläge der vergangenen Tage die Situation gebietsweise entspannen. So präsentieren sich die Bestände regional in guter Verfassung. Sorge bereiten lediglich Kulturen auf leichten Standorten.
Am heimischen Rapsschrotmarkt ist über die Osterfeiertage nur wenig geschehen. Viele Marktakteure sind im Urlaub, Neugeschäft wurde nur wenig notiert. Vereinzelt wurde im Norden etwas Ware zur prompten Lieferung gesucht und dafür wurden sogar Prämien bis zu 20 EUR/t gezahlt. Am 22.04.2025 lagen die Preise für Rapsschrot im Bundesdurchschnitt bei 287 EUR/t und damit 7 EUR/t über Vorwoche. Große Tagesschwankungen blieben dabei aus. Zum Vorjahreszeitpunkt lagen die Forderungen noch bei 312 EUR/t. Am Sojaschrotmarkt tendieren die Preise hingegen deutlich schwächer. Für Partien mit 44 % ProFett wurden zuletzt im Schnitt 298 EUR/t verlangt. Das sind 22 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Druck kam dabei von den schwächeren Terminmarktnotierungen in Chicago. Damit liegt der Preisabstand zwischen Raps- und Sojaschrot nur noch bei 11 EUR/t, Mitte April 24 lag dieser noch bei rund 100 EUR/t. Ende November 23 lag die Preisdifferenz sogar noch bei mehr als 200 EUR/t. Für GVO-freie Partien wurden jüngst hingegen 435 EUR/t verlangt, sogar 1 EUR/t mehr als in der Vorwoche.
Schwache Rohstoffnotierungen stellen in der laufenden Handelswoche die Weichen für rückläufige Rapsölpreise. Fob deutscher Mühle sind zuletzt mit 990 EUR/t für Partien zur Lieferung ab August rund 20 EUR/t weniger im Gespräch als noch in der Vorwoche. Preismeldungen für Partien der laufenden Saison sind nur noch vereinzelt erhältlich. Im Mittel sind dabei bis zu 1.000 EUR/t möglich. Dabei bleibt die Handelsaktivität am heimischen Markt über die Osterfeiertage überschaubar. Der Lebensmitteleinzelhandel hat seinen Bedarf bereits größtenteils gedeckt und agiert nun zurückhaltend. Auch seitens des Energiesektors bleibt es, angesichts der weiterhin ungünstigen Margen, ruhig. Abzuwarten bleibt, ob die Niedrigwasserstände an der Rheinschiene den Biodieselmargen etwas Aufschwung verleihen können und damit den Handel wieder etwas ankurbeln. Nach Einschätzung des Marktes gilt das jedoch als unwahrscheinlich, denn angesichts des niedrigen Preisniveaus für CO2-Zertifikate bleibt physische Beimischung auch weiterhin nicht wettbewerbsfähig. Präsent bleibt indes die Unsicherheit hinsichtlich der US-Zollpolitik.
Marktbericht KW 17 / 2025
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