Ging es in der Vorwoche noch bergab, konnten sich die Notierungen für Raps an der Pariser Börse zuletzt wieder befestigen. Der Fronttermin Mai schloss am 15.04.2025 bei 544,75 EUR/t, nicht nur 27,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche, sondern auch auf dem höchsten Stand seit vier Monaten. Auch Partien der Ernte 2025 tendieren fester. Allerdings fällt das Plus hier mit rund 3 auf 478,50 EUR/t etwas weniger deutlich aus. Kurstreibende Impulse kamen dabei insbesondere von den festen Canola-Notierungen in Winnipeg, nachdem die kanadischen Exporte zuletzt rege verliefen. Das Plus in Paris zeigt auch auf Großhandelsebene Preiswirkung. Meldungen für Partien zur Lieferung ab April sind nur noch franko Rostock erhältlich. Hier sind mit 559 rund 28 EUR/t mehr möglich. Partien der Ernte 2025 werden franko Niederrhein mit 484 rund 3 EUR/t teurer angeboten. Gleiches gilt für Partien zur Lieferung ab Juli franko Hamburg, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 3 auf 470 EUR/t verteuern. Trotz der Preissteigerungen kann sich der Handel nicht beleben. Für Partien der alten Ernte sind die Margen mit dem deutlichen Kursanstieg abgesackt. Auch hinsichtlich der neuen Ernte bleibt es ruhig. Auch die Erzeugerpreise für Raps ziehen an. Für Partien der Ernte 2024 werden im Bundesdurchschnitt 510,00 EUR/t genannt, 9,90 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Lediglich vereinzelt wird, angesichts der Preissteigerungen, noch von Umsätzen mit alterntigem Raps berichtet, ohnehin sind die Lager weitestgehend geräumt. Auch hinsichtlich der Vermarktung der kommenden Ernte herrscht Verunsicherung, denn bislang häufen sich die Zeichen für ein trockenes Vegetationsjahr. Hinzu kommt das zuletzt wieder schwächere Preisniveau. Im Mittel sind für Partien der Ernte 2025 mit 444,50 (421-516) rund 6,40 EUR/t weniger im Gespräch als noch in der Vorwoche. Die anhaltende Trockenheit hinterlässt regional zunehmend Spuren auf den Feldern, bei den heimischen Rapsbeständen mehren sich die Anzeichen für Stress. So beginnt die Blüte unter schwierigen Bedingungen. Landwirte befürchten verbreitet eine sogenannte „Notblüte“, da vielerorts nur wenige Verzweigungen ausgebildet wurden – ein klares Warnsignal für potenzielle Ertragseinbußen. In Einzelfällen wird sogar über einen Umbruch der Flächen nachgedacht. Sollte es jedoch in den kommenden Tagen zu nennenswerten Niederschlägen kommen, besteht noch die Chance auf eine späte Verzweigung – das Ertragspotenzial ist damit noch nicht vollständig abgeschrieben.
Mit kleineren Tagesschwankungen halten sich die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt wie schon in den Wochen zuvor in etwa auf einem Niveau. Am 15.04.2025 lagen die Forderungen im Bundesdurchschnitt bei 280 EUR/t, rund 3 EUR/t unter Vorwochenlinie. Der Markt ist geprägt von Verunsicherung und Zurückhaltung, zu groß ist die Unsicherheit über die weiteren Entwicklungen der US-Zollpolitik. Hinzu kommt das bevorstehende Osterfest, Neugeschäft kommt nur sporadisch zustande. Die Ernte 25 wird nur wenig besprochen. Hier und da trudeln Anfragen ein, zu Abschlüssen kommt es aber nur selten, dafür passen die Preisvorstellungen der Käufer und Anbieter nicht zusammen. Am Sojaschrotmarkt tendieren die Preise hingegen deutlich schwächer. Für Partien mit 44 % ProFett wurden zuletzt im Schnitt 320 EUR/t verlangt. Das sind 14 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche, zwischenzeitlich wurden noch 335 EUR/t verlangt. Für GVO-freie Partien fällt das Wochenminus mit 6 auf durchschnittlich 436 EUR/t hingegen geringer aus. Auch hier gehen Marktteilnehmer derzeit kein Risiko ein und verharren in abwartender Position.
Im Aufwind fester Rohstoffnotierungen zieht Rapsöl im Preis an. So sind fob deutscher Mühle zuletzt 1.010 EUR/t für Partien zur Lieferung ab August im Gespräch und damit 10 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Partien zur Lieferung ab November verharren dagegen auf dem Vorwochenniveau von 1.000 EUR/t und bleiben damit knapp vierstellig. Mit der leicht festeren Tendenz bleibt die Handelsaktivität am heimischen Markt gering. Der Lebensmitteleinzelhandel hat seinen Bedarf ohnehin bereits zum Großteil gedeckt. So agieren Marktteilnehmer weiterhin zurückhaltend. Mit dem Kauf von Partien der neuen Saison wird in der Hoffnung auf deutliche Preisrücknahmen vorerst abgewartet. Auch seitens des Energiesektors bleibt die Lage unverändert. Neben der anhaltend geringen Nachfrage nach Biodiesel limitieren auch die ungünstigen Margen die Umsätze. Überraschen konnte in der laufenden Handelswoche jedoch das Angebot an prompten Partien. So wird die ein oder andere Partie zuletzt noch offeriert. Damit gilt die Verfügbarkeit zwar nicht als üppig, ist jedoch etwas besser als bislang erwartet.
Marktbericht KW 16 / 2025
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