Skip to the navigation Skip to the content
proteinmarkt.de - Infoportal für Fütterungsberater und Landwirte
Marktbericht KW 1 / 2024
-

Wie kurz nach den Feiertagen üblich, ist es am Rapsmarkt noch sehr ruhig. So startet das neue Jahr wie das alte bereits aufgehört hat: mit geringem Handelsinteresse auf beiden Seiten. Einige Erzeuger und Handelsunternehmen haben noch Urlaub, zum Teil sogar bis Mitte Januar. Einzig zum Ende der letzten Woche 2023 wurde vereinzelt noch Raps aus Erzeugerhand vermarktet, wohl um kurzfristige Versorgungslücken zu schließen. Diese Geschäfte beschränkten sich jedoch auf Kleinstmengen. Eine Zufuhr von 40.000 t Raps aus Litauen versorgt derzeit zusätzlich die Ölmühle im Rostocker Hafen. Lieferungen aus Australien werden indes ab März erwartet. Angesichts der jedes Jahr drohenden Frühjahrstrockenheit, welche insbesondere auf den Sandböden in Ostdeutschland immer wieder zu Ertragseinbußen führt, sind die aktuell starken Regenfälle bisher sehr willkommen. Andernorts gibt die starke Vernässung jedoch bereits Anlass zur Sorge. Angesichts der auf Wochensicht unveränderten Rapskurse an der Pariser Börse, zum Jahresstart 2024 ging es so kräftig bergab wie kurz zuvor noch bergauf, bleiben auch die Forderungen für Raps auf Großhandelsstufe stabil. Franko Hamburg sind am 03.01.2024 bei unveränderter Prämie weiterhin 432 EUR/t zur Lieferung ab Januar möglich. Franko Niederrhein werden weiterhin 438 EUR/t für prompte Partien in Aussicht gestellt. Etwas nach unten korrigiert wurden indes die Gebote für Raps auf Erzeugerstufe. So werden im Bundesdurchschnitt aktuell knapp 409 EUR/t für Partien der Ernte 2023 verlangt und damit 0,80 EUR/t weniger als in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 385-432 EUR/t.

In den zurückliegenden Handelstagen war die Aktivität am heimischen Ölschrotmarkt auf das Nötigste beschränkt. Zwischen Weihnachten und Neujahr war der Umsatz auf wenige LKW-Ladungen beschränkt, da die meisten Akteure dem Markt angesichts der kurzen Woche fernblieben. Zudem sind die Handelsunternehmen mit Jahresabschlüssen und ähnlichem beschäftigt, wodurch mit einer Belebung der Aktivität erst ab der kommenden Woche zu rechnen ist. Vor diesem Hintergrund tendierten prompte Rapsschrotpartien stabil und wurden am 2.01.2024 im Bundesdurchschnitt mit 312,70 EUR/t bewertet. Sojaschrot vergünstigte sich dagegen im Sog schwacher Sojabohnennotierungen. 44er-Partien zur Lieferung im Januar vergünstigten sich innerhalb einer Woche um 10 EUR/t auf 474 EUR/t. GVO-freie Partien gaben ebenfalls nach. Wurde für 44er-Ware zur Lieferung ab Januar 2024 nach Weihnachten noch durchschnittlich 549 EUR/t verlangt, waren es zum Start des neuen Jahres rund 3 EUR/t weniger.

Zum Jahresstart geht es am heimischen Markt für Rapsöl weiter abwärts. So sind auf Großhandelsstufe aktuell für prompte Partien rund 865 EUR/t möglich, in der Woche zuvor waren noch rund 890 EUR/t im Gespräch. Rückläufige Impulse kamen dabei zuletzt vom Terminmarkt. Immerhin verlor der Fronttermin alleine binnen den zurückliegenden zwei Handelstagen glatt 11 EUR/t an Wert. Zusätzlich gedämpft wurde die Preisentwicklung durch die verhaltene Nachfrage. Angesichts der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels sind kaum Teilnehmer am Markt zu finden. Konsumenten haben ihren Bedarf im ersten Quartal 2024 ohnehin bereits gedeckt. Mit einer Belebung des Handels ist erst in den kommenden Tagen zu rechnen. Fob Niederlande wurden die Offerten für Rapsöl ebenfalls zurückgenommen, wenn auch weniger deutlich. Mit 880 EUR/t vergünstigen sich Partien zur Lieferung ab Januar um 10 EUR/t.