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IGC erwartet deutliche Ausweitung der Futtererbsenerzeugung in Russland
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UFOP fordert von neuer Bundesregierung mehr Unterstützung für heimische Eiweißpflanzen

Der Internationale Getreiderat (IGC) erwartet für die kommende Saison einen Anstieg der globalen Erzeugung von Futtererbsen. Während in Russland 2025 voraussichtlich mehr Futtererbsen gedroschen werden als im Vorjahr, dürfte Kanada das Vorjahresergebnis verfehlen.

Der IGC geht für das Vermarktungsjahr 2025/26 von einer weltweiten Erzeugung von Futtererbsen in Höhe von 15,2 Mio. t aus. Dies wäre ein deutliches Plus von 6,3 % gegenüber der vergangenen Saison. Die Erzeugung würde damit nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) auf ein 8-Jahreshoch steigen. Die Prognose basiert hauptsächlich auf einer höheren Ernteschätzung für Russland, wo mit 4,7 Mio. t rund 900.000 t oder 23,7 % mehr erwartet werden als noch im Jahr zuvor. Grund für die hohen Erwartungen ist eine Ausweitung der Anbaufläche, ausgelöst durch eine lebhafte Exportnachfrage. Russland bleibt damit der weltweit größte Futtererbsenproduzent.

Kanada rangiert mit einer voraussichtlichen Erzeugung in Höhe von 2,8 Mio. t und einem Rückgang um 200.000 t oder 6,7 % auf Platz 2. Das historisch niedrige Ernteergebnis von 2,2 Mio. t aus der Saison 2021/22 würde damit deutlich übertroffen. Sollten jedoch die derzeitigen Handelsunsicherheiten anhalten, könnte die Aussaatfläche in Kanada noch reduziert werden und die kanadische Ernte damit noch deutlich geringer ausfallen als bisher erwartet. Denn insbesondere China ist ein wichtiger Markt für kanadische Ware. Mit einer Produktion von 2,2 Mio. t und einem Plus von rund 100.000 t folgt die EU-27 an dritter Stelle.

Ein Minus wird auch in den USA prognostiziert. Der IGC erwartet hier eine Ernte von Futtererbsen in Höhe von 700.000 t, rund 100.000 t weniger als 2024 eingebracht wurden. Die Futtererbsenerzeugung Indiens und der Ukraine wird stabil bei 1,0 bzw. 0,5 Mio. t gesehen.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) unterstreicht mit Blick auf den großen Importbedarf der Europäischen Union bei Futterprotein erneut das mobilisierbare große Anbaupotenzial bei Futtererbsen und weiteren großkörnigen Leguminosen wie Soja, Erbse und Lupine in Deutschland und in Europa. Diese sind aus Sicht der UFOP in resilienten und auf den Klimaschutz ausgerichteten Fruchtfolgen entscheidende Fruchtarten. Gerade der Anbau von Eiweißpflanzen weise zahlreiche positive Wirkungen für die Umwelt und die landwirtschaftlichen Böden auf, z.B. die biologische Stickstoffbindung sowie das Angebot an Nahrung und Lebensraum für blütenbesuchende Insekten.

Um dieses Potenzial in Deutschland zu heben, appelliert der Verband an die neue Bundesregierung, im Rahmen einer ganzheitlichen Eiweißstrategie Anbau, Produktentwicklung und Absatzförderung stärker und verlässlich zu unterstützen, damit die Fruchtfolgeerweiterung mit Körnerleguminosen nachhaltig ökonomisch angereizt werde. Dies sei mit einem erheblichen Forschungs- und Innovationsbedarf verbunden in der Züchtung, der Effizienz des Anbaus und in der Entwicklung neuer Produkte in der Humanernährung und in der Ernährung unserer Nutztiere, so die UFOP.