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Monatsrückblick April 2025
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Fester Euro schmälert Wettbewerbsfähigkeit
Ging es Anfang April 2025 an der Börse noch teils kräftig bergauf, konnten die Pariser Rapsnotierungen ihr Niveau zuletzt nicht halten. Belastet wurden sie von dem festen Euro. Der US-Dollar steht seit Wochen durch die widersprüchliche US-Zollpolitik unter Druck. Vor diesem Hintergrund hat der Euro kräftig zugelegt und kletterte auf den höchsten Stand seit November 2021. Das zeigt auch in Paris Kurswirkung. So schloss der Fronttermin Mai am 30.04.2025 bei 491,25 EUR/t und gibt damit auf Monatssicht um 25,50 EUR/t nach. Auch Partien der Ernte 2025 tendieren schwächer. Mit 462 EUR/t notierte der August-25-Kontrakt 23,75 EUR/t niedriger.

Niederschläge mildern Ertragssorgen bei Raps
Lediglich vereinzelt wird noch von Umsätzen mit alterntigem Raps berichtet, ohnehin sind die Lager weitestgehend geräumt. Auch hinsichtlich der Vermarktung der kommenden Ernte herrscht Verunsicherung, denn bislang häufen sich die Anzeichen für ein trockenes Vegetationsjahr. Hinzu kommt das zuletzt wieder schwächere Preisniveau. Die Niederschläge Ende April konnten die Situation jedoch etwas entspannen. So präsentieren sich die Bestände regional in guter Verfassung. Sorge bereiten lediglich Kulturen auf leichten Standorten.

Deutsche Rapsimporte 17 % unter Vorjahr
Der kleineren deutschen Rapsernte zum Trotz bleiben die Importmengen bislang deutlich hinter dem Vorjahresvolumen zurück. In den ersten acht Monaten der laufenden Saison bezog die Bundesrepublik rund 3,8 Mio. t Raps aus dem Ausland und damit gut 17 % weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Gewohnt an Platz 1 der wichtigsten Herkunftsländer steht auch weiterhin die Ukraine mit gut 1,3 Mio. t Raps, das sind marginal mehr als noch im Juli 2023 bis Februar 2024. Auf Platz 2 folgt Australien, welches sein Volumen mit 716.500 t fast verdreifachen konnte. Deutlich weniger kam dagegen aus Rumänien, Polen, Ungarn und Tschechien.

Sojaschrotpreise im Rückwärtsgang
Die Preise für konventionelles Sojaschrot rutschen ab. Für Partien mit 44 % ProFett wurden im April im Schnitt 327 EUR/t verlangt. Das sind 25 EUR/t weniger als noch im Vormonat. Damit folgen die Offerten den rückläufigen Vorgaben seitens der Rohstoffnotierungen. Vor dem langen Osterwochenende gerieten die Kurse unter Druck, da Händler die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen nutzten. Zusätzliche Verunsicherung kommt in den Markt durch die Sorge um die Unabhängigkeit der Zentralbank in den USA. Dies bedroht den Wert des Dollars als Reservewährung. Die Forderungen für GVO-freie Partien waren bei schwacher Nachfrage rückläufig und gaben um 19 auf 448 EUR/t nach.

Rapsschrotangebot bleibt begrenzt
Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt bewegten sich im April in einem engen Korridor. Unterstützung fanden die Preise durch einen Anstieg der Rapskurse in Paris sowie das begrenzte Angebot. Obwohl sich die Mühlen, besonders im Osten, nach Marktberichten wieder mit Saat eindeckten, führte dies nicht zu einer signifikanten Erhöhung des Angebots. Der Handel verlief indes in ruhigen Bahnen bei nur sehr geringer Nachfrage seitens der Mischfutterhersteller. Der Markt war geprägt von Verunsicherung und Zurückhaltung, zu groß ist die Unsicherheit über die weiteren Entwicklungen der US-Zollpolitik. Hinzu kamen die Osterfeiertage zum Monatsende. Viele Marktakteure waren im Urlaub, Neugeschäft wurde nur wenig notiert. Vereinzelt wurde im Norden etwas Ware zur prompten Lieferung gesucht und dafür wurden sogar Prämien bis zu 20 EUR/t gezahlt.

Witterung im Fokus
Witterung und Bestandsentwicklung werden in den kommenden Wochen die preisbestimmenden Faktoren am Rapsmarkt sein. Im Moment steht der Markt auf Messers Schneide. Die Rapsfeldbestände stehen zumeist zwar gut da, aber die Bodenwasserversorgung ist mancherorts kritisch.

So beginnt die Blüte unter schwierigen Bedingungen. Vielerorts sind nur wenige Verzweigungen ausgebildet wurden – ein Warnsignal für potenzielle Ertragseinbußen. Die Niederschläge Ende April erhöhen jedoch die Chance auf eine späte Verzweigung, das Ertragspotenzial ist damit noch nicht abgeschrieben. Eine Änderung der Marktlage ist im Mai nicht abzusehen. Im April verlief das Kontraktgeschäft ex Ernte 2025 ungewöhnlich verhalten. Das könnte sich im Mai fortsetzen. Niemand möchte Raps zu früh zu günstig verkaufen, oder zu viel w Vertragsmengen am Ende nicht liefern können.