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Marktbericht KW 13 / 2024
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Das Auf und Ab an der Pariser Börse setzt sich auch weiterhin fort. Auf Wochensicht kann sich der Rapskurs dennoch befestigen. So schloss der Fronttermin Mai am 26.03.2024 bei 452 EUR/t und damit 5,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Richtungsweisende Impulse kamen dabei unter anderem aus Südamerika, denn starke Niederschläge in den argentinischen Anbaugebieten schüren die Sorge um deutliche Ertragseinbußen. Das zog auch den EU-Raps mit nach oben. Hinzu kommt die Aussicht auf eine knappere Rapsverfügbarkeit im kommenden Wirtschaftsjahr. Mit dem Plus in Paris wurden auch die Offerten für Raps auf Großhandelsstufe angehoben. Bei reduzierter Prämie (-2) sind franko Hamburg zur Lieferung ab August mit 441 EUR/t rund 4 EUR/t weniger möglich als noch in der Woche zuvor. Franko Niederrhein werden zur Lieferung ab April mit 459 EUR/t bei zurückgenommenem Aufgeld (-1,5) rund 5 EUR/t mehr gefordert. Zur Lieferung ab September sind hier 454 EUR/t im Gespräch. Während sich der Handel in der 12. KW mit den deutlichen Aufwärtskorrekturen an der Pariser Börse noch merklich belebte, flachten die Umsätze zuletzt wieder ab. Gehandelt wurden dabei auch Partien der Ernte 2023, was dazu führte, dass die Lagerbestände abgebaut werden konnten. Auch Vorkontrakte der Ernte 2024 wurden abgeschlossen. Nach Einschätzung der Marktteilnehmer dürfte der Anteil der vertraglich gebunden Partien dennoch bei lediglich 10 % liegen und damit zwar deutlich höher als noch vor zwei Wochen, aber immer noch weit unter dem Mittel der vergangenen Jahre. Auch auf Erzeugerstufe geht es weiter aufwärts. Mit 414,50 EUR/t werden für Partien der Ernte 2023 im Bundesdurchschnitt rund 11,70 EUR/t mehr verlangt als noch in der Woche zuvor und gleichzeitig auch so viel wie seit Ende August 2023 nicht mehr. Für Partien der Ernte 2024 werden aktuell 420,10 (395-438) EUR/t in Aussicht gestellt. Die Preissteigerung hat die Vermarktung von freien Lagermengen aus Erzeugerhand sowie von Teilmengen der kommenden Ernte merklich angekurbelt. Der Fokus der Erzeuger liegt aktuell jedoch auf den anstehenden Feldarbeiten. Der Frühling hält mit wärmeren Temperaturen Einzug und bietet optimale Bedingungen für Bodenbearbeitung und Aussaat. Die Feldbestände sind bislang gut entwickelt und lassen auf zufriedenstellende Erträge hoffen.

Insbesondere zum Ende der 12. KW konnte sich der Handel am heimischen Markt für Rapsschrot merklich beleben. Ausschlaggebend dafür war die Meldung der EU-Kommission über mögliche Importzölle für Ölsaaten und deren Nachprodukte aus Russland und Belarus. Durch die vorgeschlagene Erhöhung soll eine Destabilisierung des EU-Marktes, durch beispielsweise einen sprunghaften Anstieg der russischen Einfuhren, verhindert werden. Angesichts des ohnehin knappen Angebots auf vorderen Lieferpositionen mussten Marktteilnehmer zur Deckung des Bedarfs tief in die Tasche greifen. Zuletzt flachten die Umsätze jedoch wieder ab. Käufer verharren nun vorerst in Zurückhaltung und warten die weiteren Schritte der EU-Kommission zu den möglichen Importzöllen aus Osteuropa ab. Auf Wochensicht konnten sich die Forderungen für Rapsschrot dennoch befestigen. So werden aktuell im Bundesdurchschnitt mit 301 EUR/t für prompte Ware rund 9 EUR/t mehr gefordert als noch fünf Handelstage zuvor. Der Höchstwert von 308 EUR/t konnte im Wochenverlauf nicht gehalten werden. Demgegenüber kann konventionelles Sojaschrot sein Vorwochenniveau nicht halten und widersetzt sich damit den jüngsten Entwicklungen der Rohstoffnotierungen an der Börse in Chicago. So werden für prompte Partien mit 44 % ProFett im Mittel rund 405 EUR/t gefordert, während in der Vorwoche noch 410 EUR/t im Gespräch waren. Einen Preisrückgang verzeichnet auch GVO-freies Sojaschrot, auch wenn dieser etwas weniger deutlich ausfällt. Mit 553 EUR/t werden hier rund 2 EUR/t weniger in Aussicht gestellt als noch in der Woche zuvor.

Auch in der laufenden Handelswoche setzen die Forderungen für Rapsöl ihre Aufwärtsbewegung weiter fort, verlieren allerdings etwas an Tempo. So sind fob deutscher Mühle für prompte Partien aktuell 940 EUR/t im Gespräch und damit 10 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Unterstützung kommt dabei auch weiterhin von den Rohstoffnotierungen. Hinzu kommt ein knappes Angebot auf vorderen Lieferpositionen. Insbesondere Rapsölraffinat ist fob Niederrhein bis Juli größtenteils ausverkauft. Vor diesem Hintergrund kann die aktuell teils belebtere Nachfrage seitens des Lebensmitteleinzelhandels nicht immer bedient werden. Ein anderes Bild zeigt sich indes beim rohen Rapsöl. Hier gilt die Verfügbarkeit zwar als ausreichend, dem steht jedoch auch weniger lebhafte Nachfrage gegenüber.