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Marktbericht KW 11 / 2025
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Die Pariser Rapsnotierungen rutschen weiter ab. Allein binnen den zurückliegenden drei Börsentagen verlor der Fronttermin 23,50 EUR/t. So schloss dieser am 11.03.2025 bei 480 EUR/t, rund 31 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche und gleichzeitig auch auf dem tiefsten Stand seit Anfang Oktober 2024. Partien der Ernte 2025 tendieren ebenfalls schwächer, wenn auch weniger deutlich. Wie bereits in der vergangenen Woche standen die Zollentwicklungen im Fokus. Neben den USA war nun jedoch China bestimmendes Thema. So kündigte das chinesische Handelsministerium an, ab dem 20.03.2025 einen 100-prozentigen Zollsatz auf kanadische Agrarprodukte an und reagiert damit auf die kanadischen Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge, Stahl und Aluminium. Auch auf Großhandelsebene kann das Vorwochenniveau nicht gehalten werden. Franko Hamburg werden zur Lieferung ab April 485 EUR/t in Aussicht gestellt, 31 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Franko Niederrhein sind mit 488 ebenfalls 31 EUR/t weniger möglich. Für Partien der Ernte 2025 sind bis zu 471 EUR/t im Gespräch, 19 EUR/t weniger. Mit dem Preiszerfall kommt der Handel vollständig zum Erliegen. Sowohl Partien der alten als auch der neuen Ernte werden nicht besprochen. Die Importströme aus Australien laufen zwar stetig, fußen jedoch lediglich auf bereits kontrahierter Ware. Neugeschäft kommt nicht zustande. Auch auf Erzeugerstufe wird das Minus in Paris nahezu vollständig nachvollzogen. Im Bundesdurchschnitt sind für Partien der Ernte rund 468,20 EUR/t möglich, 27,50 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Partien der Ernte 2025 werden im Mittel für 443,20 EUR/t, damit 18,30 EUR/t günstiger offeriert. Mit den deutlichen Preisrücknahmen bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger gering. Mit der Vermarktung wird in der Hoffnung auf Preissteigerungen abgewartet. So bleibt das Handelsvolumen gering. Ohnehin bestimmen die laufenden Feldarbeiten aktuell den Alltag der Erzeuger. Auf den Feldern präsentiert sich die Kulturen weiterhin in einem guten bis sehr guten Zustand. Die erste Stickstoffgabe ist nahezu abgeschlossen. In einigen Regionen wurden bereits erste Pflanzenschutzmaßnahmen gegen Rapsschädlinge durchgeführt.

Im Sog der internationalen Terminkurse geben auch die Rapsschrotpreise am heimischen Markt nach. Am 11.03.2025 wurden im Bundesdurchschnitt 292 EUR/t für prompte Partien verlangt, 6 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Der Preisabstand zum Sojaschrot hat sich in den vorigen Handelstagen zwar weiter verringert, das Kaufinteresse war zuletzt aber trotz alledem lebhafter als zuvor. Vor allem im Osten keimte die Nachfrage aufgrund des begrenzten Angebotes auf. Vereinzelt kamen Abnehmer und Verkäufer bedingt durch unterschiedliche Preisideen nicht auf einen Nenner. Die Bedingungen für bessere Margen sind mit den rückläufigen Kursen auf internationaler Ebene aber gegeben. Die Sojaschrotpreise gaben im Sog der US-Sojanotierungen ebenfalls nach. Für Partien mit 44 % ProFett wurden am 11.03.2025 im Bundesdurchschnitt rund 325 EUR/t verlangt, 9 EUR/t weniger als noch zur Mitte der 10. KW. Damit verringert sich der Preisabstand zum Rapsschrot um weitere 5 EUR/t. GVO-freie Partien lagen mit 469 EUR/t hingegen 7 EUR/t unter Vorwochenlinie. Marktteilnehmer beobachten weiterhin aufmerksam die Entwicklungen auf internationaler Ebene. In Südamerika laufen die Erntearbeiten voran und das üppige Angebot trifft am Weltmarkt ein. Zudem herrscht aufgrund der US-Zollpolitik große Unsicherheit am Markt, wie sich die Handelskonflikte großer Marktakteure auf die Handelsströme auswirken werden.

Auch in der laufenden Handelswoche setzen die Großhandelspreise für Rapsöl ihre Abwärtsbewegung weiter fort. So sind fob deutscher Mühle am 12.03.2025 für Partien zur Lieferung ab Mai rund 1.005 EUR/t möglich und damit 55 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Partien zur Lieferung ab August rutschen sogar wieder unter die Linie von 1.000 EUR/t. Auch fob Niederlande geht es abwärts. Mit 1.055 EUR/t sind hier zur Lieferung ab März rund 35 EUR/t weniger im Gespräch. Druck kommt dabei insbesondere von rückläufigen Rohstoffnotierungen. Mit den Preisrücknahmen konnte sich auch die Nachfrage am heimischen Markt beleben. Der Preisverfall des Rohstoffs erschwert jedoch die Abschlüsse. In den vergangenen Wochen wurde bereits viel Rapsöl gehandelt, so dass sich das Angebot regional bereits verkleinerte. Insbesondere an der Rheinschiene ist prompte Ware knapp. Andernorts ist jedoch durchaus ausreichend Ware verfügbar. Hinsichtlich des Energiesektors limitieren die Biodieselmargen die Umsätze, denn diese gelten weiterhin als ungünstig. Vereinzelt werden dennoch Partien geordert.