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Marktbericht KW 11 / 2024
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An der Pariser Börse geht es kräftig aufwärts. So konnte der Rapskurs allein in den zurückliegenden zwei Handelstagen knapp 21 EUR/t an Wert gewinnen. Am 12.03.2024 schloss der Fronttermin Mai bei 444 EUR/t. Dies ist nicht nur rund 21,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche, sondern gleichzeitig auch der höchste Stand seit 3 Monaten. Aufwind kam dabei aus Kanada, denn nach jüngsten Angaben von Statistics Canada dürfte die kanadische Rapsfläche zur Ernte 2024 nicht nur das Vorjahr, sondern auch das langjährige Mittel verfehlen. Hinzu kamen feste US-Sojakurse, welche den EU-Raps mit nach oben zogen. Mit dem deutlichen Plus in Paris wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe angehoben. So sind franko Hamburg für Partien der Ernte 2024 zur Lieferung ab Juli bis zu 432 EUR/t im Gespräch und damit bei unverändertem Aufgeld bis zu 21 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Franko Niederrhein sind zur Lieferung ab April mit 454 EUR/t bei stabiler Prämie rund 22 EUR/t mehr möglich. Die deutlichen Preissteigerungen konnten den Handel jedoch bislang noch nicht beleben. Marktteilnehmer verharren vorerst in abwartender Haltung, weshalb die Umsätze vorerst gering bleiben. Die positive Stimmung der Terminmärkte sorgte weiterhin für Unterstützung auf Erzeugerstufe, wenn auch etwas weniger deutlich. So werden im Bundesdurchschnitt für Raps der Ernte 2023 aktuell 394,70 EUR/t verlangt,
9,96 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Regional haben die Erzeugerpreise bereits die Marke von 400 EUR/t überwunden. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger bleibt verhalten, da das Preisniveau für alte und auch neue Ernte noch nicht den Vorstellungen der Erzeuger entspricht. Allerdings kommt auch wenig Nachfrage von den Ölmühlen. Die Vorkontraktbereitschaft auf die Ernte 24 bleibt weiter gering. Vereinzelt werden Abschlüsse für Raps ex Ernte in die Bücher geschrieben und es werden aktuell 396,20 (370-
412) EUR/t in Aussicht gestellt, damit 12,72 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche.


Die Aktivität am heimischen Rapsschrotmarkt hat sich in den zurückliegenden Tagen weiter belebt. Besonders prompte Partien sind in weiten Teilen des Bundesgebietes knapp. In der Folge legten die Preise im Bundesdurchschnitt deutlich zu und lagen am 12.3.2024 bei rund 302 EUR/t, ein Plus auf Wochensicht von 14 EUR/t. Auch Folgetermine wurden zuletzt höher bewertet. Besonders die Preise für Partien zur Lieferung zwischen Mai und Juni 2024 wurden durch die geplanten Reparaturen und Wartungen einiger Mühlen in dieser Zeitspanne gestützt. Im Schnitt wurden für diese Partien 276 EUR/t genannt, knapp 7 EUR/t mehr als eine Woche zuvor. Zusätzliche Unterstützung kam von den jüngsten Anstiegen der Rapsnotierungen an der Euronext in Paris. Dort verzeichnete der Fronttermin am 12.3.2024 ein deutliches Plus und legte innerhalb eines Handelstages um 13 EUR/t auf 444 EUR/t zu. Die Preise für Sojaschrot konnten dagegen das Niveau der Vorwoche nicht behaupten. Konventionelle Partien mit 44 % ProFett verloren im Bundesdurchschnitt knapp 2 EUR/t und waren jüngst mit 423 EUR/t im Gespräch. Deutlicher fiel das Minus bei GVO-freier Ware aus. Für 44er-Partien wurden am 12.3.2024 knapp 550 EUR/t gefordert und damit 7 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Besonders die schleppende Nachfrage sowie die Aussicht auf eine komfortable Versorgungslage angesichts der laufenden Ernten in Südamerika belastete die heimischen sowie die internationalen Preise zuletzt.


Im Aufwind fester Rohstoffnotierungen bewegen sich die Forderungen für Rapsöl am heimischen Markt merklich aufwärts. So werden fob deutscher Mühle aktuell 910 EUR/t für Partien zur Lieferung ab März in Aussicht gestellt und damit 30 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Partien zur Lieferung ab Mai werden mit einem Preisabschlag von 10 EUR/t bewertet. Auch fob Niederlande werden die Offerten angehoben. Mit einem Plus von 25 EUR/t auf 915 EUR/t fällt die Korrektur hier allerdings etwas weniger deutlich aus. Angesichts der deutlichen Preissteigerungen für Rapsöl bleibt die Nachfrage seitens des Energiesektors verhalten. Hier passen die aktuellen Forderungen mit denen für Biodiesel nicht zusammen. Auch seitens des Lebensmitteleinzelhandels bleibt es ruhig. Hier konnte der Bedarf bereits weitestgehend gedeckt werden. Indes wird das Angebot auf vorderen Lieferpositionen zunehmend knapper, ist vielerorts sogar bereits ausverkauft. Langfristig stehen die Zeichen aber dennoch, laut Einschätzung der Marktteilnehmer, wieder auf Preisrücknahmen. Für einen anhaltenden Aufwärtstrend dürfte die Handelsaktivität aktuell noch zu gering sein.