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Marktbericht KW 10 / 2024
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Standen in der 09.KW die Zeichen noch auf schwache Rapskurse, ging es an der Pariser Börse zuletzt wieder merklich aufwärts. So schloss der Fronttermin Mai am 06.03.2024 bei 422,25 EUR/t und legte damit binnen einer Woche rund 7,25 EUR/t zu. Ausschlaggebend für den Kursanstieg ist insbesondere die jüngste Prognose des Analystenhauses Tallage. Im Zuge des jüngsten Reports wurde die EU-Rapserzeugung für das kommende Wirtschaftsjahr bei 18,3 Mio. t taxiert, das wären fast 8 % weniger als noch in der laufenden Saison. Insbesondere das anhaltend niedrige Preisniveau sowie ungünstige Vegetationsbedingungen in Osteuropa veranlasste Erzeuger dazu, ihre Flächen zu reduzieren. Neben der Ernteprognose zogen auch feste Rohölnotierungen den EU-Raps mit nach oben, immerhin steigert das die Wettbewerbsfähigkeit von Raps als Rohstoff zur Biodieselherstellung. Das global üppige Ölsaatenangebot 2023/24, welches durch die laufende Sojaernte in Südamerika zusätzlich vergrößert wird, kann den Kursanstieg lediglich dämpfen. Mit dem Plus in Paris wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe angehoben. Franko Hamburg sind zur Lieferung ab Juni am 06.03.2024 bis zu 422 EUR/t möglich und damit, bei unverändertem Aufgeld, rund 7 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Franko Niederrhein werden aktuell zur Lieferung ab April 432 EUR/t in Aussicht gestellt, während in der Vorwoche noch 426 EUR/t in Aussicht gestellt wurden. Umsätze stehen hier jedoch nicht dahinter. Marktteilnehmer warten die weitere Preisentwicklung ab, weshalb die Handelsaktivität nahezu vollständig zum Erliegen kommt. Ohnehin haben Ölmühlen ihren Bedarf bereits weitestgehend gedeckt. Auch Partien der Ernte 2024 finden bislang kaum Beachtung. Hier werden auf Großhandelsebene aktuell bis zu 422 EUR/t in Aussicht gestellt. Auch auf Erzeugerstufe geht es aufwärts, wenn auch etwas weniger deutlich. So werden im Bundesdurchschnitt für Raps der Ernte 2023 aktuell 384,70 EUR/t verlangt, 1,70 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger bleibt dennoch insgesamt schwach. Vereinzelt werden Preisspitzen jedoch genutzt, um kleinere Mengen der Ernte 2023 zu vermarkten. Hier mangelt es jedoch oftmals an Käufern. Die Vorkontraktbereitschaft für Partien der Ernte 2024 bleibt ebenfalls anhaltend gering. Hier werden aktuell 383,50 (360-400,50) EUR/t in Aussicht gestellt und damit 4,70 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Dort, wo die Böden inzwischen abgetrocknet sind, fahren die ersten Düngerstreuer. Hier und da werden Pflanzenschutzmittel ausgebracht. Bislang sehen die Rapsbestände überwiegend gut aus.

Die heimischen Rapsschrotpreise konnten ins Plus drehen. Im Bundesdurchschnitt wurden für Partien zur Lieferung im März 2024 rund 288 EUR/t genannt, knapp 11 EUR/t mehr als noch eine Woche zuvor. Gestützt wurden die Preise durch die zuletzt festeren Rohstoffnotierungen in Paris, was prompt die Marktteilnehmer auf den Plan rief und zu einer Belebung der Nachfrage führte. Sojaschrot tendiert dagegen uneinheitlich. Während konventionelle Partien angesichts einer rückläufigen Nachfrage und der Aussicht auf ein großes südamerikanisches Angebot sowohl an Sojaschrot als auch an Rohstoff nachgaben, legten die Forderungen für GVO-freie Partien zu. Konventionell 44er-Ware wurde im Schnitt bei 425 EUR/t gesehen, was einem Minus auf Wochensicht von 9 EUR/t entspricht. Für Partien mit 48 % ProFett wurden am 5.3.2024 im Bundesdurchschnitt 464 EUR/t gefordert, 4 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. GVO freie Partien legten angesichts der limitierten Verfügbarkeit sowie der etwas lebhafteren Nachfrage um 11 EUR/t auf durchschnittlich 557 EUR/t zu.

Die Preise am heimischen Markt für Rapsöl ändern erneut die Richtung. Ging es in der vergangenen Woche noch bergab, konnten sich die Forderungen zuletzt merklich befestigen. So werden fob deutscher Mühle aktuell 880 EUR/t für Partien zur Lieferung ab März in Aussicht gestellt und damit 10 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Partien zur Lieferung ab Mai werden mit einem Abschlag von 10 EUR/t bewertet. Unterstützung erhielten die Großhandelspreise für Rapsöl dabei von festen Rohstoffnotierungen. Indes kommt die Nachfrage nach Rapsöl der Ernte 2023 nahezu vollständig zum Erliegen. Nachdem insbesondere der Energiesektor im Februar noch rege Rapsöl orderte, scheint der Bedarf nun weitestgehend gedeckt. Demgegenüber kann sich das Kaufinteresse für Partien der Saison 2024/25 etwas beleben. Auch von Umsätzen wird vereinzelt berichtet. Vielerorts wird jedoch noch die weitere Preisentwicklung abgewartet. Gleiches gilt auch für den Lebensmitteleinzelhandel.