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Marktbericht KW 15 / 2024
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Nachdem es zum Ende der 14. KW in Paris mit einem Tagesverlust von 12,25 EUR/t noch bergab ging, konnten sich die Rapsnotierungen kurz darauf mit einem Plus von 9,75 EUR/t wieder merklich befestigen. Am 09.04.2024 schloss der Fronttermin Mai bei 448,25 EUR/t und damit trotz der starken Schwankungen rund 2,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Auch der August-24-Kontrakt tendierte fester und schloss mit 456,25 rund 4,25 EUR/t höher als noch in der Woche zuvor. Kurstreibende Impulse kamen dabei insbesondere vom festen Rohöl, welches die Attraktivität von Raps als Rohstoff in der Biodieselherstellung steigert, sowie der voraussichtlich kleineren EU-Rapserzeugung im kommenden Wirtschaftsjahr. Gedämpft wurde der Kursanstieg demgegenüber durch den festeren Euro, welcher die Attraktivität europäischer Partien auf dem Weltmarkt schmälert. Im Zuge der festen Notierungen an der Pariser Börse werden auch die Offerten für Raps auf Großhandelsstufe angehoben. Franko Niederrhein sind für Partien der Ernte 2023 bis zu 455 EUR/t möglich und damit 3 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Für Partien der Ernte 2024 sind mit 454 rund 2 EUR/t mehr im Gespräch. Auch franko Hamburg werden die Großhandelspreise nach oben korrigiert. So werden hier zur Lieferung ab August mit 444 EUR/t ebenfalls rund 4 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Die Prämien bleiben dabei jeweils unverändert. Indes bleibt die Handelsaktivität nach der verkürzten Osterwoche auch weiterhin ruhig. Während Mitte März noch Partien der Ernte 2023 und 2024 rege gehandelt wurden, agieren Marktteilnehmer nun wieder etwas zurückhaltender und warten die weitere Preisentwicklung ab. So bleibt der Anteil der bereits vertraglich gebundenen Partien der Ernte 2024 ungewöhnlich gering. Ein anderes Bild zeigt sich indes auf Erzeugerebene. Auch wenn hier im Mittel nahezu unverändert zur Vorwoche 408,70 (370-430) EUR/t gefordert werden, spiegeln die Preismeldungen der einzelnen Bundesländer das Auf und Ab am Terminmarkt wider. So werden beispielsweise aus Hessen rund 5,30 EUR/t mehr gefordert, während die Offerten in Bayern um 3,30 EUR/t zurückgenommen wurden. Für Vorkontrakte der Ernte 2024 werden mit 416 (396-439,50) EUR/t rund 0,50 EUR/t mehr erzielt. Vor diesem Hintergrund bleibt es aktuell ruhig am heimischen Markt. Ohnehin dominieren aktuell die anstehenden Feldarbeiten das Geschehen. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen der vergangenen Tage führten zu einem deutlichen Entwicklungsschub. In den bereits blühenden Rapsfeldern tummeln sich zudem die Käfer, welche derzeit intensiv bekämpft werden. Dennoch sehen die Feldbestände größtenteils gut aus.

Am heimischen Sojaschrotmarkt standen die Preise in der zurückliegenden Berichtswoche unter Druck. Prompte konventionelle Partien mit 44 % ProFett wurden am 9.4.2024 für rund 390 EUR/t offeriert, ein Minus von 6 EUR/t auf Wochensicht. Für HP-Partien wurden im Schnitt 418 EUR/t gefordert, eine Woche zuvor waren es noch 424 EUR/t gewesen. GVO-freie Ware konnte sich ebenfalls preislich nicht behaupten und gab um 17 EUR/t auf 543 EUR/t nach. Dabei waren es erneut die Rohstoffnotierungen, die den Takt vorgaben. Die schwächelnde Nachfrage sowie das große Angebot belasten die Kurse bereits seit Anfang des Jahres. Promptes Rapsschrot wurde am 9.4.2024 weiterhin für über 300 EUR/t offeriert. Partien zur Lieferung ab Mai 24 waren im Schnitt für 290 EUR/t im Gespräch, ein kleines Minus von 1 EUR/t auf Wochensicht.

Die Großhandelspreise für Rapsöl bewegen sich wieder aufwärts. So werden fob deutscher Mühle für Partien zur Lieferung ab April rund 930 EUR/t in Aussicht gestellt und damit 10 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Noch deutlicher fällt indes die Aufwärtskorrektur für Partien fob Niederlande aus. Hier sind aktuell zur Lieferung ab Mai 942 EUR/t im Gespräch, 22 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Zur Lieferung ab April werden 945 EUR/t genannt, hier waren in der 14. KW keine Preise erhältlich. Unterstützung erhielten die Forderungen dabei von den Rohstoffnotierungen. Ungünstige Vegetationsbedingungen in Teilen der EU dürften das Ertragspotenzial limitieren und trüben damit die Aussicht auf die kommende Ernte. Indes bleibt die Handelsaktivität am heimischen Markt für Rapsöl in der 15. KW gering. Insbesondere für Partien der alten Ernte besteht zwar noch Bedarf, das Kaufinteresse konzertiert sich jedoch auf Rapsölraffinat. Hier ist die Verfügbarkeit bis in den Juli hinein jedoch regional äußerst begrenzt und kann die Nachfrage daher nicht bedienen.