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Preise für Hülsenfrüchte ein Viertel über Vorjahr
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Auch wenn das weltweite Angebot an Leguminosen üppiger ausfallen soll als in der vorherigen Saison bleibt viel Platz für Spekulationen, solange beim Top-Exporteur USA die Sojaernte nicht eingebracht ist. Die Unsicherheit wird zusätzlich angeheizt von der schwer einzuschätzenden Nachfrage des weltgrößten Verbrauchers, China. Dieses Umfeld bestimmt die Preise, auch hier in Deutschland.

Hierzulande wurden die Aussaatflächen für Futtererbsen, Ackerbohnen und Sojabohnen gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 14 % ausgedehnt. Ob dies auch zu einer größeren Erntemenge 2021 führen wird, ist noch unsicher, denn die Erträge kommen witterungsbedingt nicht an das Vorjahrsniveau heran.

Dennoch zeigen die Erzeugerpreise von Sojabohnen sehr deutlich den saisontypischen „Ernteknick“. Dieser Effekt vollzieht sich jedoch auf einem erheblich höheren Preisniveau als im Vorjahr. Das Wirtschaftsjahr 2021/22 startete nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) im Juli mit Erzeugerpreisen rund 24 % über Vorjahreslinie, wobei Ackerbohnen mit einem Plus von 10 % den geringsten und Sojabohnen mit 44 % den größten Abstand aufwiesen. Futtererbsen lagen mit 16 % dazwischen. Aber noch ist die Preisfindung nicht beendet, die Ernte ist es ja auch noch nicht.

Nach Einschätzung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) trägt die zunehmende Nachfrage der Lebensmittelindustrie nach heimischen Rohstoffen für die vegetarische und vegane Ernährung – vor allem aus Erbsen und Lupinen – zur festen Preisentwicklung bei Körnerleguminosen bei. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird.