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Monatsbericht April 2020: Preiserholung nach Corona-Talfahrt, Lebhafte Rapsimporte fortgesetzt, Rapsschrotpreise weiter gestiegen, Ölschrotimporte verloren an Tempo
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Alterntiger Raps spielt am Markt keine Rolle mehr. Offerten gibt es kaum noch und die Nachfrage ist schon vor Wochen auf Liefertermine ex Ernte 2020 umgeschwenkt. Die Osterfeiertage lähmten den ohnehin bereits sehr ruhigen Rapsmarkt im April noch zusätzlich. Mit Kontraktabschlüssen auf die kommende Ernte halten sich Erzeuger weiterhin sehr zurück, verunsichert wegen Trockenheit, Frost-schäden und Schädlingsbefall.

Preiserholung nach Corona-Talfahrt
Alterntiger Raps spielt am Markt keine Rolle mehr. Offerten gibt es kaum noch und die Nachfrage ist schon vor Wochen auf Liefertermine ex Ernte 2020 umgeschwenkt. Die Osterfeiertage lähmten den ohnehin bereits sehr ruhigen Rapsmarkt im April noch zusätzlich. Mit Kontraktabschlüssen auf die kommende Ernte halten sich Erzeuger weiterhin sehr zurück, verunsichert wegen Trockenheit, Frost-schäden und Schädlingsbefall. Außerdem animiert das Preisniveau trotz jüngster Befestigungen nicht zum Verkauf, wenn man es mit den vergangenen Wochen vergleicht, als noch wesentlich mehr erzielt werden konnte. Wegen der nachlassenden Biodieselnachfrage und entsprechend rückläufigen Rapsölumsätzen, machen Ölmühlen derzeit keine Preiszugeständnisse.

Lebhafte Rapsimporte fortgesetzt
Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge setzten sich die lebhaften Rapsimporte im Februar 2020 fort. Marktteilnehmer hatten eigentlich einen kräftigen Importrückgang nach dem Jahreswechsel 2019/20 befürchtet. Umso überraschender, dass die Einfuhren im Februar mit 560.000 t ein Viertel über Vorjahresmonat ausfielen und damit sogar ein Rekordhoch für diesen Monat erreichten. In der kumulierten Betrachtung der Monate Januar und Februar 2020 passierten 1,01 Mio. t Rapsimporte die deutsche Grenze, etwas weniger als im Vergleichszeitraum 2019, aber die zweitgrößte Menge aller Zeiten. Frankreich steuerte im Februar 2020 die zum Vorjahr schwächere, aber dennoch bedeutende Teilmenge von 79.300 t bei. Weitere größere Rapslieferungen kamen aus Ungarn (66.900 t), über die Niederlande (66.200 t) und aus Kanada (64.900 t). Doch die mit Abstand größten Mengen lieferte – wer hätte das gedacht – Australien: 122.500 t waren sogar deutlich mehr als im Januar 2019, als bloß 93.000 t von dort gekommen waren. Ebenfalls überraschend sind die immer noch stattfindenden und im Vergleich zu vergangen Jahren sogar äußerst umfangreichen Rapslieferungen aus der Ukraine. Im Februar 2020 kamen rund 58.000 t von dort und damit eine 10-fach größere Menge als im Februar 2019.

Rapsschrotpreise weiter gestiegen
Im April sind die Ölschrotpreise weiter nach oben geklettert, die Rapsschrotpreise zeigen dabei sogar einen deutlichen Sprung nach oben. Mit 268 EUR/t im Monatsdurchschnitt erreichten sie sogar ein 6-Jahreshoch. In der ersten Monatshälfte wurden die Ölschrotpreise von der anhaltend lebhaften Nachfrage der Mischfutterhersteller nach oben getrieben. Knappes Rapsschrotangebot und die Sorge um Lieferverzögerungen für Sojaschrot aus Argentinien stützten zusätzlich. In der zweiten Monatshälfte verlor die Nachfrage der Mischfutterhersteller in Deutschland dann spürbar an Tempo, Preisspitzen brachen, aber das Niveau blieb hoch. Beim Rapsschrot hatten festere Terminkurse den Rückgang gebremst.

Ölschrotimporte verloren an Tempo
Die Ölschrotimporte Deutschlands haben im Februar 2020 deutlich an Fahrt verloren. Floss der Bundesrepublik im Januar noch die, für diesen Monat, überdurchschnittliche Menge von 382.500 t Öl-schrote zu, waren es nach Auswertung der aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes im Februar nur noch 229.000 t, also 40 % weniger als im Vormonat. Der Februar 2019 wird um mehr als 35 % ebenfalls deutlich verfehlt. So war die Ölschrotimportmenge im Februar stark unterdurchschnittlich. Das Fünfjahresmittel für diesen Monat liegt bei 307.000 t.
Unter den Ölschroten ist Sojaschrot das mit Abstand wichtigste Importprodukt, doch davon kamen im Betrachtungsmonat keine 120.000 t zu uns, eine stark unterdurchschnittliche Menge, die das Vorjahr sogar um 44 % verfehlt. Große Mengen Sojaschrot kommen über die Niederlande zu uns, stammen aber aus Südamerika. Diese Menge hat sich gegenüber Vorjahr um 33 % verringert. Aus Brasilen direkt kamen mit 41.400 t im Februar rund 30 % weniger als im Vorjahresmonat.